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Strich

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch
Singular Plural
Nominativ der Strich die Striche
Genitiv des Strichs
des Striches
der Striche
Dativ dem Strich
dem Striche
den Strichen
Akkusativ den Strich die Striche
[1, 3] Strich einer Feder

Worttrennung:

Strich, Plural: Stri·che

Aussprache:

IPA: [ʃtʁɪç]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Strich (Info)
Reime: -ɪç

Bedeutungen:

[1] eine in der Regel von einem Schreibgerät gezogene meist kurze unregelmäßige Linie
[2] den linienförmigen Abrieb eines farbgebenden Gegenstandes
[3] die (künstlerische) Art des Umgangs mit dem Streichgerät (der Strich des Pinsels, des Bogens)
[4] in der Mineralogie ein Kurzwort für Strichfarbe
[5] die Ausrichtung faseriger Körperoberflächen (zum Beispiel Grundrichtung im Fell eines Tieres)
[6] Ort der Anbahnung von Prostitution
[7] ein Satzzeichen, das aus einer geraden Linie besteht
[8] in tabellarischen Darstellungen ein Auslassungszeichen
[9] Geviertstrich als typografische Maßeinheit
[10] Militärische Winkeleinheit, insbesondere bei der Artillerie
[11] nautische Winkeleinheit, 1/32 Umdrehung, nur noch gebräuchlich als "2 Strich achterlicher als querab".

Abkürzungen:

Str.

Herkunft:

mittelhochdeutsch strich, althochdeutsch strih, belegt seit dem 10. Jahrhundert, Substantiv zu streichen[1]

Synonyme:

[2] Farbstrich
[3] Pinselstrich
[4] Strichfarbe
[6] Straßenstrich
[7] Auslassungsstrich, Bindestrich, Gedankenstrich
[9] Geviertstrich

Gegenwörter:

[1] Punkt

Verkleinerungsformen:

Strichlein, Strichelchen

Unterbegriffe:

[?] Heidestrich, Küstenstrich, Landstrich, Schleifstrich, Schlussstrich
[2] Kajalstrich, Lidstrich
[3] Kohlestrich
[6] Autostrich, Babystrich, Drogenstrich, Bahnhofsstrich, Männerstrich, Straßenstrich, übertragen: Arbeiterstrich
[7] Auslassungsstrich, Beistrich, Bindestrich, Bruchstrich, Gedankenstrich, Schrägstrich, Spiegelstrich, Streckenstrich, Trennstrich, Trennungsstrich, Unterstrich

Beispiele:

[1] Ich kann ein Haus in einem durchgehenden Strich zeichnen!
[2] Auf dem Fußboden markierten Striche, wo der Tote gelegen hatte.
[3] Dieser Maler hat einen unnachahmlichen Strich.
[4] Farblose Mineralien haben immer einen weißen Strich.
[5] Katzen darf man nicht gegen den Strich streicheln.
[6] Sie trieb sich ständig auf dem Strich herum.
[6] „Manche munkelten, sie beschaffe es sich auf dem Strich, doch wenn das stimmen sollte, mußte es ein ebenso verborgener wie exklusiver Strich sein.“[2]
[6] „Sie war also schon auf dem Strich.“[3]
[6] „Ich erzählte auch, wie die Frau nachher auf den Strich ging, um die Kinder zu ernähren, und wie Frehlingen ans Saufen gekommen war, weil er sie wirklich gern hatte.“[4]
[6] „Erich, der Lieblingssohn, gerät in schlechte Gesellschaft, wird Kriegsgewinnler, die Lieblingstochter Eva Geliebte eines Verbrechers, der sie auf den Strich schickt und auf jede nur erdenkliche Weise demütigt.“[5]
[7] Meine Adresse ist Meier - at - Te - Strich - online.
[8] Wo das Alter hätte stehen sollen, fand sich nur ein Strich.
[9] In dieser Zeile ist noch drei Strich Platz.
[10] Nächstes Mal halten Sie zwei Strich weiter links.
[11] Was für ein herrlicher, ruhiger Kurs, mit ein paar Strich achterlicher als querab.

Redewendungen:

[1] jemandem einen Strich durch die Rechnung machen
[1] einen Strich unter etwas ziehen – etwas (meist eine unangenehme Sache) beenden/abschließen
[1] unter dem Strich/unterm Strich – in Summe, am Ende
[5] jemandem gegen den Strich gehen
[5] nach Strich und Faden
[6] auf den Strich gehen (Lautsprecherbild Audio (Info)) – sich prostituieren
[*] nur noch ein Strich in der Landschaft seinvon Personen: sehr dünn sein

Wortbildungen:

streichen, stricheln, Strichbreite, Strichcode, Strichliste, Strichrechnung
[6] Stricher, Strichjunge
strichweise

Übersetzungen

[Bearbeiten]
[1, 3–6, 10, 11] Wikipedia-Artikel „Strich
[1–3, 6, 10, 11] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Strich
[1–3, 5, 10, 11] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Strich
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalStrich
[1–3, 5, 6] The Free Dictionary „Strich

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Strich“, Seite 891.
  2. Gerhard Zwerenz: Berührungen. Geschichten vom Eros des 20. Jahrhunderts. Originalausgabe, Knaur, München 1983, ISBN 3-426-02505-1, Seite 50.
  3. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band III. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 222.
  4. Heinrich Böll: Ansichten eines Clowns. Roman. Insel, Leipzig 1990, ISBN 3-7351-0161-5, Seite 99.
  5. Anatol Regnier: Jeder schreibt für sich allein. Schriftsteller im Nationalsozialismus. 2. Auflage. btb, München 2022, ISBN 978-3-442-77183-7, Seite 208. 1. Auflage 2022.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Stich, Streich
Anagramme: Christ, ritsch