Rum�nien

Balkanhalbinsel. I. (Karten) [Detailkarten: ] Belgrad, Sofia, Bukarest, Russland, Ungarn, Rum�nien, Serbien, Bulgarien, T�rkisches Reich, Kleinasien, Griechenland, Isthmus von Korinth, Athen und Umgebung, Konstantinopel
Balkanhalbinsel. I. (Karten) [Detailkarten: ] Belgrad, Sofia, Bukarest, Russland, Ungarn, Rum�nien, Serbien, Bulgarien, T�rkisches Reich, Kleinasien, ...
Balkanhalbinsel. II. (Karten) 1. Geolog. �bersicht und Mineralfundst�tten. 2. Physikalische �bersicht. 3. Pflanzen- und Tiergeograph. �bersicht. 4. Volksdichte. 5. Historische �bersicht.
Balkanhalbinsel. II. (Karten) 1. Geolog. �bersicht und Mineralfundst�tten. 2. Physikalische �bersicht. 3. Pflanzen- und Tiergeograph. �bersicht. 4. ...
Handel, Industrie und Landwirtschaft. I. (Karte)
Handel, Industrie und Landwirtschaft. I. (Karte)
Handel, Industrie und Landwirtschaft. II. (Karte) Landwirtschaft Mitteleuropas. Wein Tabak Rinderzucht Ziege Spiritus Roggen und Hafer
Handel, Industrie und Landwirtschaft. II. (Karte) Landwirtschaft Mitteleuropas. Wein Tabak Rinderzucht Ziege Spiritus Roggen und Hafer
Bev�lkerung. I. (Karte) Volksdichte in Mitteleuropa
Bev�lkerung. I. (Karte) Volksdichte in Mitteleuropa
Deutschtum. I. (Karte) V�lkerkarte von Mitteleuropa
Deutschtum. I. (Karte) V�lkerkarte von Mitteleuropa
1552. Rum�nien.
1552. Rum�nien.
Flaggen.
Flaggen.

[571] Rum�nĭen (Rom�nien), K�nigreich an der untern Donau [Karten: Balkanhalbinsel I, I, 2 u. 3, II; Handel, Industrie und Landwirtschaft I u. II], besteht aus den ehemal. Donauf�rstent. Moldau und Walachei und der Dobrudscha, 131.353 qkm, (1904) 6.392.273 E. (meist Rum�nen [s.d.]; 1899: 5.451.787 Orthodoxe, 266.652 Juden, 149.667 Katholiken, 44.732 Mohammedaner, 22.749 Protestanten [Karten: Bev�lkerung I und Deutschtum I]); die Dobrudscha (s.d.) ist selbst�ndiges Hochland, Moldau Vorland der Siebenb�rg. Karpathen und Teil des S�druss. Steppenplateaus mit den Fl�ssen Pruth und Sereth, die Walachei Vorland der Transsylvan. Alpen, von zahlreichen, aus diesen kommenden Fl�ssen, welche alle zur Donau gehen, durchflossen; schiffbare Fl�sse nur Donau und Pruth; Erwerbszweige: bes. Ackerbau (Mais, Weizen, Gerste, Hafer, Roggen etc. [s. auch Beilage: Getreide]); bedeutender Weinbau, ausgedehnte Eichen-, Fichten- und Buchenwaldungen; Bergbau bes. auf Steinsalz, Petroleum, Bernstein und Bausteine; zahlreiche Mineralquellen und B�der. Industrie bes. M�hlen, Tabak-, Tuch- und Papierindustrie. Handel s. Beilagen: Europa und Handel und Handelsmarine; Schiffsverkehr im Ein- und Ausgang (1904) je ca. 29.000 Schiffe von �ber 8 Mill. Registertonsgehalt; Eisenbahnen (1905) 3196 km [s. auch Beilage: Eisenbahnen]; L�nge der Staatstelegraphenlinien (1903/4) 7012 km; M�nzeinheit der Le� = Frank.

Verfassung. R. ist eine konstitutionelle Monarchie nach der Verfassung von 1866; erbliche Thronfolge nach dem Erstgeburtsrecht in der m�nnlichen Linie des K�nigs Karl; der Senat besteht aus 120, die Abgeordnetenkammer aus 183 Mitgliedern; acht Ministerien. Einteilung in 32 Distrikte; Hauptstadt Bukarest. Finanzen s. Beilage: Finanzen. Kultus und Unterricht. 6 orthodoxe Bist�mer und 2 Metropolitanst�hle; ein r�m.-kath. Erzbistum in Bukarest; Unterricht unentgeltlich; Universit�ten in Jassy und Bukarest. Heerwesen. Seit 1900 allgemeine Wehrpflicht, vom 21. Lebensjahre an 6 Jahre bei der Fahne oder beurlaubt und 2 Jahre in der Reserve, vom 30. bis 36. Lebensjahre in der Miliz, vom 36. bis 46. im Landsturm (Glota); Bestand 1905: 4 Armeekorps mit 8 Divisionen und einer selbst�ndigen Division in der Dobrudscha; Friedensst�rke 3369 Offiziere, 650 Kadetten, 60.000 Mann, 15.000 Pferde, 402 Feldgesch�tze; Kriegsst�rke 4 Feldarmeekorps, 3948 Offiziere, 168.000 Mann, 32.604 Pferde, 450 Gesch�tze. Die Infanterie f�hrt das 6,5 mm-Repetier-(Mannlicher-)Gewehr M 93, die Artillerie Kruppsche Rohrr�cklaufgesch�tze von 7,5 cm. Kriegsflotte: 1 Kreuzer, 1 Schulschiff, 1 Radaviso, 5 Kanonen-, 1 Minenboot, 3 Kanonen-, 4 Torpedoschaluppen, 5 Torpedoboote, im ganzen 21 Fahrzeuge mit 2954 t und 41 Gesch�tzen. Wappen: schwarz-wei� geviertes Mittelschild, im ersten Felde des Hauptschildes gekr�nter goldener Adler mit goldener Sonne (Walachei), im zweiten Felde goldener Stierkopf mit goldenem Stern (Moldau), im dritten Felde doppelschw�nziger goldener L�we mit goldenem Stern (die kleine Walachei), im vierten Felde zwei goldene Delphine (untere Donau) [Abb. 1552]; Flagge auf Tafel: Flaggen; Landesfarben: Blau-Gelb-Rot; Orden: s. Beilage: Orden.

Die Geschichte R.s beginnt mit der Doppelwahl des Obersten Cusa zum F�rsten der Moldau (17. Jan. 1859) und der Walachei (5. Febr.), worauf sich dieser F�rst Alexander Johann I. nannte und 23. Dez. 1861 die Union beider L�nder als �F�rstentum R.� unter t�rk. Oberherrschaft proklamieren lie�. Die Durchf�hrung der Konstitution, die der Pariser Vertrag von 1856 und die Pariser Konvention von 1858 dem Lande gegeben hatte, veranla�te fortw�hrenden Ministerwechsel, die Reformen zerr�tteten die Finanzen und riefen den Widerstand der Bojaren hervor; 23. Febr. 1866 ward der F�rst zur Abdankung gezwungen und durch eine Volksabstimmung 20. April Prinz Karl von Hohenzollern zum F�rsten gew�hlt. Derselbe zog 22. Mai in Bukarest ein und hatte anfangs infolge des �bergewichts der radikalen Partei mit gro�en Schwierigkeiten zu k�mpfen; erst nachdem er 1871 die Bildung eines konservativen Ministeriums durchgesetzt, trat eine Besserung der finanziellen und sozialen Verh�ltnisse ein, die auch unter dem liberalen Minister Brătianu (1876-88) fortdauerte. Beim Ausbruch des Russ.-T�rk. Krieges schlo� R. mit den Russen 16. April [571] 1877 eine Konvention; seit 18. Aug. nahmen die rum�n. Truppen am Kriege (bes. vor Plevna) teil. Der Berliner Kongre� vom 13. Juli 1878 erkannte die schon 22. Mai 1877 proklamierte Souver�nit�t R.s an und vereinigte die Dobrudscha mit R., wogegen es Bessarabien an Ru�land abtreten mu�te. 26. M�rz 1881 erkl�rten die Kammern R. f�r ein K�nigreich. Seit dem R�cktritt Brătianus (1888) wechselten die Ministerien h�ufig. Die Thronfolge wurde, da der K�nig kinderlos ist, durch Ernennung seines Neffen Ferdinand von Hohenzollern zum Kronprinzen geregelt; dessen Sohn, Prinz Karl, geb. 15. Okt. 1893, wurde griechisch-katholisch getauft. Seit Jan. 1905 steht Cantacuzino an der Spitze des Ministeriums. 1906 kam es zu einem Konflikt mit Griechenland, und 14. Juni zum Abbruch der diplomat. Beziehungen beider L�nder. – Vgl. Henke (1877), Bergner (1887), Kraus (1896), �R. in Bild und Wort� (1896 fg.), de Gubernatis (franz., 1898), Banger (1900), de Martonne (franz., 1900 u. 1902), Geschichte von Dam� (franz., 1900), Iorga (2 Bde., 1905).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, f�nfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 571-572.
Lizenz:
Faksimiles:
571 | 572
Kategorien: