Histamin-H3-Rezeptor

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Histamin-H3-Rezeptor
Eigenschaften des menschlichen Proteins
Masse/Länge Primärstruktur 445 AS; 48,7 kDa
Sekundär- bis Quartärstruktur 7TM
Bezeichner
Gen-Name
Externe IDs
Vorkommen
Homologie-Familie Hovergen
Übergeordnetes Taxon Wirbeltiere

Der Histamin-H3-Rezeptor (kurz H3-Rezeptor) ist ein Protein aus der Familie der Histamin-Rezeptoren, das durch das körpereigene Gewebshormon Histamin aktiviert werden kann. Im menschlichen Körper ist der H3-Rezeptor insbesondere präsynaptisch auf Nervenzellen des Zentralnervensystems und des peripheren Nervensystems zu finden. Als Autorezeptoren sind sie an einer Drosselung der weiteren Histamin-Ausschüttung durch negative Rückkopplung beteiligt und regulieren als Heterorezeptoren die Freisetzung der Neurotransmitter Acetylcholin, Noradrenalin und Serotonin. Über diese Mechanismen sind H3-Rezeptoren an der zentralen Regulation des Hunger- und Durstgefühls, der Körpertemperatur und des Blutdrucks beteiligt.

Der H3-Rezeptor des Menschen wurde erstmals im Jahr 1999 kloniert.[1] Er wird durch ein Gen auf dem Chromosom 20 auf dem Genlocus 20q13.33 codiert. Die codierende DNA-Sequenz enthält drei Exons und zwei Introns.

Proteinstruktur

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Das H3-Rezeptorprotein des Menschen besteht aus 445 Aminosäuren. Alternative Splicevarianten unterschiedlicher Länge sind ebenso beschrieben und unterscheiden sich insbesondere in der Größe der dritten intrazellulären Schleife[2]. Wie für viele andere Rezeptoren aus der Familie der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren, wird für den H3-Rezeptor eine Struktur mit sieben helikalen Transmembrandomänen angenommen (heptahelikaler Rezeptor).

Signaltransduktion

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Auf molekularer Ebene führt eine Stimulation von H3-Rezeptoren zu einer Aktivierung von Gi/o-Proteinen und einer Hemmung der Adenylylcyclase. Zusätzlich regulieren H3-Rezeptoren die Aktivität von Calciumkanälen und somit die Freisetzung von Neurotransmittern aus Vesikeln.

Als Auto- und Heterorezeptor für Neurotransmitter wird der H3-Rezeptor mit der zentralen Regulation des Hunger- und Durstgefühls, des Tag-Nacht-Rhythmus, der Körpertemperatur und des Blutdrucks in Verbindung gebracht. Darüber hinaus soll dieser Rezeptor direkt oder indirekt bei der Pathophysiologie neurologischer Schmerzen, der Schizophrenie, der Parkinson-Krankheit und dem ADHS eine Rolle spielen.

Agonisten und Antagonisten des Histamins am H3-Rezeptor werden derzeit auf ihr therapeutisches Potenzial bei der Behandlung von Schlafstörungen, Übergewicht, neurologischer Schmerzen, Schizophrenie und ADHS untersucht. (R)-α-Methylhistamin, Immepip und Imetit konnten als selektive H3-Rezeptoragonisten identifiziert werden. Wichtige Antagonisten sind A-349,821, ABT-239, Burimamid, Ciproxifan, Conessin, Clobenpropit, Impentamin und Thioperamid. Cipralisant und Proxifan zeigen eine funktionelle Selektivität und verhalten sich je nach untersuchten Signal als Agonisten oder Antagonisten.

Einzelnachweise

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  1. Lovenberg TW, Roland BL, Wilson SJ, et al: Cloning and functional expression of the human histamine H3 receptor. In: Mol. Pharmacol. 55. Jahrgang, Nr. 6, Juni 1999, S. 1101–7, PMID 10347254.
  2. Bakker RA: Histamine H3-receptor isoforms. In: Inflamm. Res. 53. Jahrgang, Nr. 10, Oktober 2004, S. 509–16, doi:10.1007/s00011-004-1286-9, PMID 15597144.