Gerichtsbezirk Mezolombardo

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ehemaliger Gerichtsbezirk
Mezolombardo
Basisdaten
Bundesland Tirol
Bezirk Mezolombardo
Sitz des Gerichts Mezolombardo
Vorlage:Infobox Gerichtsbezirk/Wartung/Keine Kennziffer
zuständiges Landesgericht  Trient
Fläche 267,59 km2
(1910)
Einwohner 21.593
Aufgelöst 1919
Abgetreten an Italien


Der Gerichtsbezirk Mezolombardo (auch: Mezzolombardo) war ein dem Bezirksgericht Mezolombardo unterstehender Gerichtsbezirk in der Gefürsteten Grafschaft Tirol. Er war Teil des Trentino und gehörte zum Bezirk Mezolombardo.

Der Gerichtsbezirk umfasste Gebiete nördlich von Trient. Nach dem Ersten Weltkrieg musste Österreich den gesamten Gerichtsbezirk an Italien abtreten.

Der Gerichtsbezirk Mezolombardo wurde durch eine 1849 beschlossene Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission geschaffen und umfasste ursprünglich die 29 Gemeinden Andalo, Campo, Cavedago, Dardine, Denno, Dercolo, Faj, Grumo, Lover, Masi die Vigo, Mezzolombardo, Mezzotedesco, Mollaro, Molveno, Priò, Quetta, Rave die S. Rocco, Rovere della Luna, Segno, Spormaggiore, Sporminore, Termon, Torra, Toss, Tuenetto, Vervo, Vigo, Vion und Zambana.[1]

Der Gerichtsbezirk Arco bildete im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[2] ab 1868 gemeinsam mit den Gerichtsbezirken Trient (Trento), Cembra, Civezzano, Lavis, Pergine und Vezzano den Bezirk Trient.[3] Der Gerichtsbezirk Mezolombardo wies 1869 eine Bevölkerung von 16.531 Personen auf.[4]

Der Gerichtsbezirk Mezolombardo wurde per 1. August 1906 vom Bezirk Trient abgespalten und zu einem eigenständigen Bezirk, dem Bezirk Mezolombardo, erhoben.[5]

1910 wurden für den Gerichtsbezirk 21.593 Personen ausgewiesen, von denen 301 Deutsch und 20.849 Italienisch oder Ladinisch als Umgangssprache angaben.[6]

Durch die Grenzbestimmungen des am 10. September 1919 abgeschlossenen Vertrages von Saint-Germain wurde der Gerichtsbezirk Mezolombardo zur Gänze Italien zugeschlagen.

Gerichtssprengel

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bezirk umfasste Ende Oktober 1916 die 29 Gemeinden Andalo, Campodenno, Cavedago, Dardine, Denno, Dercolo, Fai, Grumo, Lover, Masi di Vigo, Mezocorona (Kronmetz), Mezolombardo (Wälschmetz), Mollaro, Molveno, Nave San Rocco, Priò, Quetta, Roveré della Luna (Aichholz), Segno, Spormaggiore, Sporminore, Termon, Torra, Toss, Vervò, Vigo d’Anaunia, Vion und Zambana.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Tirol und Vorarlberg. 1850, I. Stück, Nr. 1: Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission vom 29. November 1849, über die Gerichts-Organisierung in dem Kronlande Tirol und Vorarlberg.
  2. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen …“.
  3. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868.
  4. k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorium der gefürsteten Grafschaft Tirol und Vorarlberg. Auf Grund der Volkszählung vom 31. December 1869 bearbeitet. Innsbruck 1873, S. 67.
  5. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder 1906, LXIX. Stück, Nr. 151: „Kundmachung des Ministeriums des Innern, betreffend die Errichtung einer Bezirkshauptmannschaft in Mezolombardo“.
  6. k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Tirol und Vorarlberg. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917, S. 68.
  • k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorium der gefürsteten Grafschaft Tirol und Vorarlberg. Auf Grund der Volkszählung vom 31. December 1869 bearbeitet. Innsbruck 1873
  • k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Tirol und Vorarlberg. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917 (Spezialortsrepertorien der österreichischen Länder. Band VIII. Tirol und Vorarlberg)