Ute Mückel (* 28. Juli 1967 in Guben) ist eine ehemalige deutsche Triathletin. Sie ist Vize-Europameisterin auf der Langdistanz (1995) und mehrfache Ironman-Siegerin (1996, 1997, 2005).

Triathlon
Triathlon
Deutschland 0 Ute Mückel
Personenbezogene Informationen
Geburtsdatum 28. Juli 1967 (57 Jahre)
Geburtsort Guben, Deutschland
Größe 169 cm
Vereine
Erfolge
1982 Junioren-Europameisterin Schwimmen
1995 Vize-Europameisterin Triathlon-Langdistanz
1996–2005 3 × Siegerin Ironman
2008 3. Rang Deutsche Meisterschaft Triathlon Langdistanz
Status
2008 zurückgetreten

Werdegang

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Junioren-Europameisterschaft Schwimmen 1982

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Bevor Ute Mückel mit Triathlon begann, betrieb sie sechs Jahre Schwimmen als Hochleistungssport.
Ihren größten Erfolg hatte die gebürtige Lausitzerin bei den Junioren-Europameisterschaften 1982, als die 15-Jährige fünfmal auf dem Siegespodest stand und dreimal die Goldmedaille überreicht bekam. Bei den DDR-Meisterschaften im Schwimmen holte sie mit dem Team von SC Dynamo Berlin 1983 die Goldmedaille über 4 × 100 m Freistil.

1992 beim Ironman Europe im mittelfränkischen Roth trat sie erstmals bei einem Wettbewerb auf der Triathlon-Langdistanz an und blieb auf Anhieb unter der magischen 10-Stunden-Marke. Insgesamt startete Ute Mückel im Verlauf ihrer Karriere fünfzehnmal beim Ironman Europe bzw. seiner Nachfolgeveranstaltung Challenge Roth.

Ironman Hawaii 1993

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Beim nächsten Start in Roth im Folgejahr löste sie ihre Qualifikation für die Ironman World Championships auf Hawaii ein. Zwar gelang ihr als Zwölfte auf Hawaii noch nicht auf Anhieb eine Top-Ten-Platzierung, trotzdem blieb sie bei ihren alljährlichen Starts dort – trainiert vom ersten deutschen Hawaii-Teilnehmer Manuel Debus[1] – bis 1996 immer die bestplatzierte deutsche Triathletin.

Profi-Triathletin seit 1995

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Von 1995 bis 2007 war Ute Mückel zwölf Jahre lang als professionelle Triathletin tätig. 1995 wurde sie im ostfriesischen Jümme hinter Ines Estedt Vize-Europameisterin auf der ETU-Langdistanz. 1996 gewann sie den Ironman Europe in Roth in 9:21 h, ihre persönliche Bestzeit auf der Ironmandistanz. Drei Monate später beim Ironman Hawaii gelang ihr mit Platz fünf die bis dahin beste Platzierung einer deutschen Frau. Im Jahr darauf konnte Ute Mückel beim Ironman Switzerland ihren zweiten Ironman-Sieg verbuchen. Während der Ironman Hawaii 1997 aus deutscher Sicht zwar der größte Erfolg mit dem ersten deutschen Hawaii-Sieger Thomas Hellriegel vor Jürgen Zäck und Lothar Leder wurde, verlief das Rennen für Ute Mückel enttäuschend. Zwar hatte sie die erste Disziplin noch mit Streckenrekord in 49:57 min als schnellste Frau (Gesamt-Dreizehnte) beendet, nach 5:37 h auf dem Rad musste sie dann aber auf der Laufstrecke erstmals einen Ironman-Wettkampf abbrechen. Auch in späteren Jahren konnte sie nicht mehr an ihre vorherigen Top-Ten-Platzierungen anknüpfen, die 10-Stunden-Marke blieb für sie von da an auf Hawaii unüberwindbar. In ihrem Heimwettkampf in Roth wurde sie 1998 Vierte und 1999 Dritte.

1999 verzichtete Ute Mückel auf einen Start auf Hawaii und konzentrierte sich weitgehend auf ITU-World-Cup-Rennen über die Olympische Distanz im Hinblick auf eine mögliche Qualifikation für die Olympischen Spiele 2000 in Sydney, wo erstmals Triathlon Bestandteil des Wettkampfprogramms war.[2] Bereits 1996 hatte sie bei einigen ITU-World-Cup-Rennen nur knapp eine Podestplatzierung verfehlt – in Ishigaki und Gamagori war sie jeweils Vierte geworden und in Drummondville sowie Szombathely wurde sie Fünfte. So beinhaltete ihr Wettkampfprogramm zwischen Juni und November 1999 mit Kapelle-op-den-Bos, Monte Carlo, Tiszaújváros, Corner Brook, Lausanne, Cancún und Noosa gleich sieben ITU-World-Cups.[3]

Da in dem aufgrund der Drafting-Freigabe ungewohnten Wettkampfformat aber nur Platzierungen zwischen Platz 13 und Platz 28 herauskamen, musste sie auf die beiden letzten Chancen im April 2000 hoffen – die World-Cups auf Hawaii und in Perth. Zwar erreichte sie beim World-Cup auf Hawaii Platz elf, allerdings hinter Anja Dittmer und Joelle Franzmann auf Platz zwei bzw. sechs.

So blieb Perth als letzte Chance: Die Deutsche Triathlon Union hatte eine Platzierung unter den Top-12 als Kriterium für eine Olympia-Nominierung festgelegt.[4] Im Rennen kam Ute Mückel zwar noch als Zwölfte der 46 Teilnehmerinnen aus dem Wasser, verlor dann aber auf dem Rad den Anschluss an die Spitze und mit der 25.-besten Laufzeit war der angestrebte Startplatz weg. Mückel stand zu diesem Zeitpunkt auf Platz 78 der Weltrangliste, das Nationale Olympische Komitee entschied aber nur zwei statt der drei möglichen deutschen Frauen mit nach Sydney zu nehmen.[5]

Ute Mückel konzentrierte sich fortan wieder auf die Langdistanz. Beim Ironman Europe 2000 erreichte sie wie im Vorjahr mit Platz drei das Siegespodest, unglücklicherweise verspätete sie sich allerdings zur Vergabe der Hawaii-Startplätze am Folgetag, so dass ihr Slot an eine andere Athletin vergeben wurde. Sie stellte hier in Roth mit 47:45 min einen neuen Rekord auf der Schwimmdistanz auf, der erst wieder 2014 von Simone Brändli unterboten werden sollte.

Bei einem zusätzlichen Start sechs Wochen später beim Ironman Canada sicherte sie sich einen der drei dort vergebenen Profi-Startplätze bei den Weltmeisterschaften, die so verkürzte Regenerationszeit verhinderte aber dort eine mit früheren Starts vergleichbare Platzierung.

In den Folgejahren gelangen ihr u. a. noch diverse dritte Plätze in Roth (2004 und 2005) sowie je einmal beim Ironman Switzerland, beim Ironman Arizona und beim Ironman Florida. 2002 wurde sie sogar Zweite beim Ironman Florida, und 2005 konnte sie in Wisconsin ihren dritten Sieg bei einem Ironman erzielen.

Rücktritt angekündigt 2007

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Ute Mückel kündigte 2007 ihren Rücktritt vom Leistungssport an und ihr Abschlussrennen sollte der Challenge Roth sein.[6] Fünf Wochen vor dem Wettkampf musste sie aber als Opfer eines Verkehrsunfalls in ein Krankenhaus eingeliefert werden.[7] Der 13. Juli 2008 wurde dann mit ihrer letzten Teilnahme an einem Langdistanz-Triathlon zu einem hochemotionalen Erlebnis, zu welchem Ute Mückel letztmals bei einer Deutschen Meisterschaft auf das Siegespodest gerufen wurde, um sich die Bronzemedaille überreichen zu lassen.

Deutsche Triathlon Union seit 2008

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Am 8. November 2008 wurde die damals 41-jährige Ute Mückel in ihrer Abwesenheit zur Vize-Präsidentin Leistungssport der Deutschen Triathlon Union (DTU) gewählt. Nur zehn Tage nach ihrer Wahl trat sie aber aus persönlichen Gründen wieder zurück. Sie hatte zwar im Vorfeld eine Annahme der Wahl angekündigt – eine gleichzeitig beschlossene Neufassung der Satzung hätte aber ihre persönliche Haftung verschärft.[8]

Ute Mückel trainiert zahlreiche Triathleten wie z. B. Mareen Hufe. 2008 gründete sie den Verein Ute Mückel Triathlon e. V. als überregionales Team ambitionierter Freizeitsportler, das unter dem Namen Ute Mückel sebamed Triathlon Team sowohl bei Einzelwettkämpfen als auch zeitweise als Team in der NRWTV-Liga antritt. Bei der Challenge Roth 2015 war der Verein mit 14 Startern vertreten.

Privates

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Vor Beginn ihrer Triathlonkarriere studierte Ute Mückel in Potsdam Lehramt für Sport und Erdkunde.

Sie war mit Thomas Astheimer verheiratet, einem zwischen 1986 und 1996 ebenfalls ambitioniert antretenden Hobbytriathleten mit mehrfachen Top-10-Platzierungen auf Mitteldistanzen.[9] Sie lebt in Nußdorf am Inn im oberbayerischen Landkreis Rosenheim.[10]

Sportliche Erfolge

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Triathlon Kurz- und Mitteldistanz
Datum/Jahr Rang Wettbewerb Austragungsort Zeit Bemerkung
18. Juni 2005 20 DTU Deutsche Triathlon-Meisterschaft Olympische Distanz Deutschland  Potsdam 02:12:47
5. Juni 2005 3 Kraichgau Triathlon Festival Deutschland  Mingolsheim 03:27:36 2 km Schwimmen, 60 km Radfahren und 14 km Laufen
29. Mai 2005 3 Stadt-Triathlon München Deutschland  München 01:02:16 hinter Rebecca Robisch und Anja Beranek, vor Heike Funk
8. Mai 2004 1 Gulf Coast Triathlon Vereinigte Staaten  Panama City Beach 04:36:56
7. Sep. 2003 1 Cologne Classic Deutschland  Köln 04:27:21 2,5 km Schwimmen, 84 km Radfahren und 21 km Laufen
7. Juni 2003 17 DTU Deutsche Triathlon-Meisterschaft Olympische Distanz Deutschland  Breitenauer See 02:25:43
8. Sep. 2002 1 Cologne Classic Deutschland  Köln 04:14:52 Siegerin auf der Mitteldistanz
16. Juni 2002 7 DTU Deutsche Triathlon-Meisterschaft Olympische Distanz Deutschland  Frankfurt am Main 01:57:11
8. Mai 2002 3 Siegerland-Cup Deutschland  Buschhütten 02:05:38 Hinter Anja Heil und Nicole Leder
30. Apr. 2000 27 ITU Triathlon World Championships Australien  Perth 01:57:13 Weltmeisterschaft auf der Olympischen Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen)
5. Aug. 2000 3 Züri Triathlon Schweiz  Zürich 02:18.17,7
24. Aug. 1996 23 ITU Triathlon World Championships Vereinigte Staaten  Cleveland 01:56:59
7. Juli 1996 5 ETU Triathlon European Championships Ungarn  Szombathely 02:02:40
19. Mai 1996 15 ITU Triathlon World Cup Japan  Gamagōri 01:59:30
12. Nov. 1995 4 ITU Triathlon World Championships Mexiko  Cancún 02:09:10
1994 1 Allgäu Triathlon Deutschland  Immenstadt
Triathlon Langdistanz
Datum/Jahr Rang Wettbewerb Austragungsort Zeit Bemerkung
13. Juli 2008 3 DTU Deutsche Meisterschaft Triathlon Langdistanz Deutschland  Roth 09:49:31 mit dem 13. Rang bei der Challenge Roth
20. Apr. 2008 9 Ironman China China Volksrepublik  Jixian 11:20:33
24. Juni 2007 DNF Challenge Roth Deutschland  Roth
15. Apr. 2007 5 Ironman Arizona Vereinigte Staaten  Tempe 10:14:49
2. Juli 2006 14 Challenge Roth Deutschland  Roth 09:57:02
9. Apr. 2006 8 Ironman Arizona Vereinigte Staaten  Tempe 10:14:15
11. Sep. 2005 1 Ironman Wisconsin Vereinigte Staaten  Madison 10:11:22
3. Juli 2005 3 Challenge Roth Deutschland  Roth 09:32:40
9. Apr. 2005 3 Ironman Arizona Vereinigte Staaten  Tempe 09:51:43
16. Okt. 2004 DNF Ironman Hawaii Vereinigte Staaten  Hawaii
4. Juli 2004 3 Challenge Roth Deutschland  Roth 09:34:26
8. Nov. 2003 3 Ironman Florida Vereinigte Staaten  Panama City 09:42:24
18. Okt. 2003 DNF Ironman Hawaii Vereinigte Staaten  Hawaii
6. Juli 2003 DNF Challenge Roth Deutschland  Roth
27. Juli 2003 3 Ironman Switzerland Schweiz  Zürich 09:47:37
9. Nov. 2002 2 Ironman Florida Vereinigte Staaten  Panama City 09:40:51
7. Juli 2002 5 Challenge Roth Deutschland  Roth 10:03:38
6. Okt. 2001 19 Ironman Hawaii Vereinigte Staaten  Hawaii 10:35:53
8. Juli 2001 DNF Ironman Europe Deutschland  Roth
8. Apr. 2001 7 Ironman Australia Australien  Forster 09:48:14
14. Okt. 2000 15 Ironman Hawaii Vereinigte Staaten  Hawaii 10:18:37
27. Aug. 2000 5 Ironman Canada Kanada  Penticton 10:04:54
9. Juli 2000 3 Ironman Europe Deutschland  Roth 09:38:18
27. Juni 1999 3 Ironman Europe Deutschland  Roth 09:32:51
3. Okt. 1998 17 Ironman Hawaii Vereinigte Staaten  Hawaii 10:24:53
12. Juli 1998 4 Ironman Europe Deutschland  Roth 09:53:00
15. März 1998 5 Ironman New Zealand Deutschland  Auckland 10:14:03
18. Okt. 1997 DNF Ironman Hawaii Vereinigte Staaten  Hawaii
3. Aug. 1997 1 Ironman Switzerland Schweiz  Zürich 09:32:48
26. Okt. 1996 5 Ironman Hawaii Vereinigte Staaten  Hawaii 09:26:42 Bestplatzierte Deutsche
14. Juli 1996 1 Ironman Europe Deutschland  Roth 09:21:30 persönliche Ironman-Bestzeit
7. Okt. 1995 7 Ironman Hawaii Vereinigte Staaten  Hawaii 09:50:48 Bestplatzierte Deutsche
9. Juli 1995 5 Ironman Europe Deutschland  Roth 09:47:25
7. Aug. 1995 2 ETU Long Distance Triathlon European Championships Deutschland  Jümme 09:09:25 Mückel wurde hinter Ines Estedt Vize-Europameisterin auf der Langdistanz
15. Okt. 1994 6 Ironman Hawaii Vereinigte Staaten  Hawaii 09:54:29 Bestplatzierte Deutsche
30. Okt. 1993 12 Ironman Hawaii Vereinigte Staaten  Hawaii 09:40:16 Bestplatzierte Deutsche
10. Juli 1993 8 Ironman Europe Deutschland  Roth 10:06:14
10. Juli 1992 17 Ironman Europe Deutschland  Roth 09:58:49

Veröffentlichungen

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  • Schwimmtraining – Für alle Triathlondistanzen: effizienter Schwimmstil, maximale Ökonomie, schwimmen im offenen Gewässer, Meyer & Meyer Sport; Auflage: 1., Auflage (27. Mai 2010) ISBN 978-3898995542
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Einzelnachweise

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  1. Thomas Scharrer: Für verrückte Amis. In: Nürnberger Nachrichten. 18. Oktober 2003;.
  2. Dino Reisner: Zum letzten Mal Ironman in Roth. In: Die Welt. 3. Juli 2001;.
  3. Ergebnisse von Ute Mückel bei ITU-Rennen
  4. SID: Chaos bei Wiederwahl des Triathlon-Präsidenten. In: Rheinische Post. 28. April 2000;.
  5. Ute Mückel turns to Ironman Canada. In: Slowtwitch.com. 14. August 2000, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 6. August 2015.
  6. Sina Horsthemke: Karriereende im Juni. In: DTU. Mai 2007;.
  7. Ute Mückel: Startabsage nach Unfall. In: tri2b.com. 19. Juni 2007;.
  8. Harald Gehring: Präsidium: Ute Mückel tritt zurück. In: DTU. 17. November 2008;.
  9. Ausschreibung Triathlon Technik Seminar mit Ute Mückel
  10. Ute Mückel – Triathlon-Coaching