NIU KQI3 MAX

E-Scooter im Test: Der Niu KQi3 Max ist etwas für Erwachsene

Wer einen "erwachsenen" E-Scooter mit hohem Fahrkomfort und langer Reichweite sucht, liegt mit dem Niu KQi3 Max goldrichtig. Im Test überzeugt der E-Roller mit kräftigem Motor.

NIU KQi3 Max im Test

NIU KQi3 Max
Testnote 1,7 gut Leserwertungen
369 Bewertungen
Design und Verarbeitung
1,6
Ausstattung und Komponenten
1,6
Motor und Antrieb
1,6
Reichweite
1,6
Komfort
2,2
Fahrspaß
2,2
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Aus dem obersten Regal

Ganz klar: Der NIU KQi3 Max ist ein E-Scooter aus dem oberen Regal. Hier stimmen Verarbeitung, Fahrkomfort und Leistung. Nachhaltig beeindruckt hat uns die leise Art der Fortbewegung. Über kleinere Schwächen können wir daher locker hinwegsehen.

Das hat uns gefallen

  • Top-Verarbeitung
  • leise
  • kraftvoller Motor
  • hohe Reichweite

Das hat uns nicht gefallen

  • Fahrt bei ausgeklapptem Seitenständer möglich
  • Verbindungsabbrüche (App)
  1. Ersteindruck: Hier wackelt und klappert nichts
  2. Die erste Fahrt
  3. Bremsen, Reichweite und Rekuperation
  4. App bietet Wegfahrsperre
  5. Das ist uns sonst noch aufgefallen
  6. Fazit

Vielleicht seid ihr beim Leihen eines E-Scooters auf den Geschmack gekommen oder sucht schon länger nach einem schicken, gut verarbeiteten Elektro-Scooter für den täglichen Weg zur Arbeit, zur Mitnahme im Wohnmobil oder in den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Der Markt hält verschiedene E-Scooter vor, die oft zu besonders günstigen Preisen angeboten werden. Der Niu KQi3 Max ist zum Preis von 999 Euro kein Schnäppchen, kein Modell aus dem "unteren Regal". Dafür versucht er, mit hochwertiger Verarbeitung, gutem Fahrkomfort, langer Reichweite und zeitgemäßen Features zu punkten. Spoiler: Das gelingt. Die wichtigsten technischen Daten im schnellen Überblick:

Ersteindruck: Hier wackelt und klappert nichts

Der chinesische Hersteller Niu (nicht zu verwechseln mit dem ebenfalls aus China stammenden E-Auto-Hersteller NIO) wurde 2014 von zwei ehemaligen Xiaomi-Mitarbeitern gegründet. Hierzulande tritt NIU bislang vor allem mit seinen E-Rollern in Erscheinung. Doch der Hersteller hat auch E-Scooter mit der in Deutschland gesetzlich erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h im Programm.

Als Elektrokleinstfahrzeug ist der Niu-Scooter versicherungspflichtig. Für das Anbringen eines kleinen Versicherungskennzeichens findet sich an der Hinterradabdeckung ein entsprechender Platz.

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Mit einem Preis von knapp 1.000 Euro gehört das Testmodell zur Premium-Klasse unter den aktuell erhältlichen E-Scootern. Das sieht man dem Fahrzeug an, man fühlt es direkt nach dem Auspacken. Wer es günstiger will: Die KQi3-Serie startet mit dem KQi3 Sport bei 699 Euro. Unser E-Scooter kommt nahezu komplett vormontiert in einem großen Karton zu euch. Ihr müsst nur noch Verpackungsmaterial entfernen, den Lenker festschrauben, eine App installieren, koppeln und ab geht die Fahrt. Eine Sache von Minuten.

Doch gehen wir zunächst einmal um das Fahrzeug herum. Das Gewicht von über 20 Kilogramm verspricht, was der Ersteindruck hält: Der NIU KQi3 Max ist hervorragend verarbeitet, steht satt und optisch ansprechend vor uns. Wer absehen kann, den E-Scooter häufig Treppen hoch und runter tragen zu müssen sollte sich nach einem anderen, leichteren Modell umsehen.

E-Scooter Niu KQi3 Max - Bilder der Testfahrt

Zwar ist der breite Lenker blitzschnell umgeklappt, rastet dann schön in einer Schnalle am hinteren Kotflügel ein. Doch das hohe Gewicht zerrt beim Tragen ganz schön am Arm. Viele Falt-E-Bikes sind leichter.

Die erste Fahrt

Der E-Scooter ist ab Werk so programmiert, dass er erst "eingefahren" werden muss. Bedeutet: Geschwindigkeit und Leistung sind reduziert, damit ihr ein Gefühl für den Scooter bekommt. Eine sinnvolle Maßnahme, die sich nach 200 Meter Fahrt mit einem Piepton selbstständig deaktiviert. Dann könnt ihr die volle Leistung abrufen.

Wie bei E-Scootern üblich, beschleunigt der Niu erst, nachdem ihr ihn mit einem schwungvollen Initial-Kick angeschoben habt. Dann gebt ihr mit Hilfe eines Schiebeschalters Strom und setzt euch per Motorkraft in Bewegung. Der Motor schiebt mit seinen 450 Watt (Höchstleistung 900 Watt) kräftig bis zur erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h an.

Die beiden Scheibenbremsen greifen vehement zu und lassen die kleinen Reifen schnell blockieren.
Die beiden Scheibenbremsen greifen vehement zu und lassen die kleinen Reifen schnell blockieren. (Quelle: Netzwelt)

Die Kraftverteilung ist harmonisch. Selbst bei einer zehnprozentigen Steigung können wir anhalten und nach kurzer Zeit weiterfahren. Allerdings sinkt die Top-Speed auf 17 km/h. Bergab wird die Höchstgeschwindigkeit gehalten - schneller als 21 km/h geht es selbst mit Anlauf nicht vorwärts.

Besonders gut gefällt uns der leise Antrieb. Überhaupt ist die Fahrt für einen derartigen Scooter sehr komfortabel und ruhig. Der KQi3 Max ist ein echter Gleiter, ein Gentleman unter den E-Scootern. Zum Komfort tragen die schlauchlosen, identischen Reifen (241 x 64 Millimeter) bei, für die auch eine Fahrt auf Schotter und Waldwegen kein Problem darstellt. Eine Federung gibt es weder hinten noch vorne. Wir vermissten sie auch nicht.

Bremsen, Reichweite und Rekuperation

Der Testroller bietet nicht nur verschiedene Fahrmodi (es lässt sich etwa die Höchstgeschwindigkeit begrenzen), sondern auch verschiedene Stufen der Bremsenergierückgewinnung (Rekuperation). Dann greift beim Schließen des Gashebels automatisch die Motorbremse bis zum Stillstand.

Der Unterschied zwischen "schwach", "mittel" und "stark" fällt subjektiv sehr gering aus. Wir waren stets auf "stark" unterwegs. Eine Information, wie viel Strom die Motorbremse generiert, gibt das im Sonnenlicht nicht immer einwandfrei ablesbare Display nicht preis.

Bei direktem Sonnenlichteinfall ist das Display nicht immer einwandfrei entzifferbar.
Bei direktem Sonnenlichteinfall ist das Display nicht immer einwandfrei entzifferbar. (Quelle: Netzwelt)

Vorsicht: Die beiden per Seilzug aktivierbaren Scheibenbremsen packen vehement zu. In der Regel benötigt ihr sie nur in Ausnahmefällen. Wer dann allerdings erschrocken beide Bremsgriffe zieht, muss schnell mit blockierenden Rädern rechnen.

Die vom Hersteller versprochene Reichweite von 65 Kilometer bei vollgeladenem Akku können wir in unserem Test annähernd bestätigen. Für das Aufladen an der Steckdose müsst ihr mindestens sieben Stunden einplanen. Der Akku ist nur im Rahmen eines Werkstattbesuches auswechselbar.

App bietet Wegfahrsperre

Per Bluetooth lässt sich der Niu-Scooter mit dem Smartphone verbinden, die begleitende App steht für Android und iOS zur Verfügung. Wir testeten sie im Zusammenspiel mit einem iPhone 14 Pro Max. Nicht immer klappte das Pairing reibungslos.

Über die App könnt ihr zurückgelegte Fahrten aufrufen, die Geschwindigkeit anpassen (max. 20 km/h) und habt Zugriff auf Akkustand und Statistiken, die im Zusammenhang mit euren Fahrten stehen.

Besonders praktisch ist die elektronisch aktivierbare Wegfahrsperre. Zwar können Diebe den Roller so noch immer wegtragen, die Räder sind jedoch dauerhaft blockiert, ein Fahren ist so nicht möglich. Wir empfehlen euch, den E-Scooter zusätzlich mit einem Schloss zu sichern.

Das ist uns sonst noch aufgefallen

NIU KQi3 Max

NIU KQi3 Max
Testnote 1,7 gut Leserwertungen
369 Bewertungen
Design und Verarbeitung
1,6
Ausstattung und Komponenten
1,6
Motor und Antrieb
1,6
Reichweite
1,6
Komfort
2,2
Fahrspaß
2,2
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Transparenzhinweis: Der E-Scooter wurde uns von NIU leihweise zur Verfügung gestellt. Nach Testabschluss wird er wieder an den Hersteller zurückgeschickt.

NIU KQi3 Max: Die besten Alternativen

Sagt euch nicht zu? Ihr sucht nach passenden Alternativen? Nachfolgend findet ihr die besten NIU KQi3 Max-Alternativen. Eine noch umfangreiche Liste findet ihr in unserer Elektro-Scooter-Übersicht.

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