Steffi's Reviews > The Last Dickens

Es geht um den Bostoner Verlag Fields, Osgood & Co., der die Veröffentlichungsrechte an Dickens Roman Das Geheimnis des Edwin Drood erworben hat und nach Dickens’ Tod recherchiert, ob es Hinweise zu dem geplanten Ausgang der Geschichte gibt. Dabei erfährt der Leser nicht nur allerhand zum Konkurrenzkampf mit dem New Yorker Harper-Verlag, der mehr am Profit als an der Literatur interessiert ist (der Konflikt Verleger-Persönlichkeiten vs. Kapitalisten wirkt sehr aktuell), sondern auch über Dickens’ (zweite) Lesereise in die USA im Jahr 1867 und seinen letzten Wohnort bei Rochester. Ärgerlich ist auch hier, dass scheinbar alle davon ausgehen, dass nur John Jasper der Mörder gewesen kann.
Spannend sind die realen Institutionen, Ereignisse und Personen, die in den Roman eingeflochten werden, so auch Oliver Wendell Holmes, von dem ich zuletzt in Tess Gerritsens Roman Leichenraub las. Erzählerisch eher gutes Mittelmaß.