Gerold Plassek ist Journalist bei einer Gratiszeitung. Bei ihm im Büro sitzt der 14-jährige Manuel, dessen Mutter vorübergehend im Ausland arbeitet. Er beobachtet Gerold beim Nichtstun und ahnt nicht, dass dieser Versager sein Erzeuger ist. Gerold fehlt jeder Antrieb, die Stammkneipe ist sein Wohnzimmer und der Alkohol sein verlässlichster Freund.
Doch plötzlich kommt Bewegung in sein Leben: Nach dem Erscheinen seines Artikels über eine überfüllte Obdachlosenschlafstätte trifft dort eine anonyme Geldspende ein. Das ist der Beginn einer Serie von Wohltaten, durch die Gerold immer mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rückt - und langsam beginnt auch Manuel, ihn zu mögen
Ein Roman, ebenso spannend wie anrührend, der auf einer wahren Begebenheit beruht.
Daniel Glattauer, geboren 1960 in Wien, studierte Pädagogik (Diplomarbeit “Das Böse in der Erziehung”). Zunächst Hobby-Literat, -Liedermacher und Kellner, später Journalist, zuerst Redakteur bei der Presse, dann zwanzig Jahre Autor bei der österreichischen Tageszeitung „Der Standard“. Zwischendurch und jetzt erst recht: Schriftsteller. Verheiratet, ein großes Kind, leider keinen Hund mehr, dafür fünf indische Laufenten im Landhaus im niederösterreichischen Waldviertel.
Mit seinen beiden Romanen „Gut gegen Nordwind“ (2006) und „Alle sieben Wellen“ (2009) gelangen ihm zwei Bestseller, die in zahlreiche Sprachen übersetzt und auch als Hörspiel, Theaterstück und Hörbuch zum Erfolg wurden. „Mama, jetzt nicht!“ (2011) ist ein Band mit Kolumnen aus dem Alltag, die über viele Jahre im „Standard“ erschienen sind.
Lo siento, no puedo evitarlo, este hombre me encanta... Bueno, me encanta su prosa!!! Me fascina su ironía, fina, divertida e ingeniosa. Su pluma. Su lenguaje. Sus expresiones. Su... Su.... y su...; en fin, él como escritor. En este caso, me ha cautivado todaaaa la novela, tan maravillosa en su sencillez y en su no sencillez que es imposible dejar de leerla.
Dieser Roman von Daniel Glattauer ist der diametrale Gegenentwurf zur alarmistischen boulevardesken Xenophobie und Misanthropie der heutigen Welt – ein Alternativentwurf zu Mord, Totschlag, bösartigen, sensationsgeilen Menschen – quasi ein sehr modernes Märchen. Er ist durchaus ein wenig klischeehaft und auch rührend, aber ehrlich gesagt, der Autor hat bei mir wie auf Knopfdruck die richtigen Stellen gefunden, um Empathie und ein paar zerdrückte Tränchen zu erzeugen – ich bin entzückt! Und wir reden hier nicht von Romantik und schwülstigem Schmalz, was ich bis auf den Tod hasse, sondern von einer sich entwickelnden Vater-Sohn-Beziehung und spontaner Hilfe für die Ärmsten der Gesellschaft.
Worum geht es? Basis für diese Geschichte bildet eine wahre Begebenheit, in der 2011 in Braunschweig ein anonymer Wohltäter an unterschiedliche karitative und soziale Einrichtungen und an in Not geratene Privatpersonen mehrere höhere Geldbeträge gespendet hat. In diesem Roman werden ausgerechnet jene Institutionen und Personen ausgewählt, die ein versoffener abgehalfterter Journalist, der bei einem rechtspopulistischen Gratiszeitungs-Schmierblattl gelandet ist, als Kurzmeldungen in seinem Ressort Vermischtes & Soziales anspricht.
Weiters wird Journalist Gerold Plassek mit der Bärenaufgabe konfrontiert, erstens überraschend einen 14-jährigen Sohn zu akzeptieren und diesen zweitens auch noch jeden Nachmittag zu beaufsichtigen, da Mama ein halbes Jahr bei einem Hilfsprojekt von Ärzte ohne Grenzen in Afrika weilend, sich um den pubertierenden Fortpflanz nicht ausreichend kümmern kann. Hier beginnt nun das Märchen, der Vater Gerold (eigentlich Onkel, denn Papi ist sohnemannmäßig ungeoutet) baut doch ganz langsam liebevoll und sanft eine Beziehung zum Sohn auf, entwickelt sich plötzlich von einem versoffenen Versager zu einem verantwortungsvollen Menschen mit Rückgrat, der als Mensch, Mann, Vater, Freund und im Beruf seinen Dornröschenschlaf in der Agonie überwindet und zu einer erfolgreichen Persönlichkeit mutiert.
Ein bisschen Krimi ist auch in diesem Roman, aber diesmal gibt es im Paralleluniversum von Glattauer nicht ein heiteres Mörderraten mit zerstückelten Leichen, sondern der Leser und auch Gerold Plassek mit Sohn fahnden detektivisch nach Hinweisen und Indizien auf den edlen Spender. Die Auflösung ist übrigens auch sehr gelungen.
Und bei all dem ganzen Feelgood-Rausch kriegt man dann ganz sanft allmählich mit, dass eine gehörige Portion Medienkritik am Boulevard und Kritik an all jenen Menschen, die Hilfsbereitschaft als dummes Gutmenschentum vernadern, so en passant auch noch sehr ernsthaft – aber auch humorvoll transportiert werden.
Nach dem Roman Ewig Dein, der doch sehr stark polarisierte, ist es eigentlich sehr still um den Erfolgsautor Daniel Glattauer geworden, obwohl er weitere Romane wie diesen hier publiziert hat. Das finde ich sehr sehr schade.
Sprachlich ist zwar der gemächliche Formulierungsstil von Glattauer zu Anfang ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber er schwingt sich sowohl stilistisch als auch inhaltlich bald in fast schon humoristisch-philosophische Höhen auf.
„Jedenfalls hatte sie mir im Vorfeld jede Freude auf unser erstes richtiges Rendezvous, genommen. Sie mochte ja was von Zähnen verstehen, aber in der Romantik war sie eine Versagerin.“
„Wenn er mich zweimal mit Herr Plassek ansprach und dazwischen Atemgeräusche einlegte, als würde man ihm gerade ohne Narkose einen Luftröhrenschnitt verpassen, dann deutete das auf ein gravierendes Ereignis hin. Also kroch ich widerwillig in die Redaktion zurück.“
Fazit: Absolute Leseempfehlung von mir – dieser Roman zeigt, dass man nicht durch Leid, Mord, Totschlag, Blut, Schweiß und Tränen und böse Menschen waten muss, um großartige Literatur zu finden. 😎
Me encanto!! Un libro que parece simple pero que encierra un montón de temas importantes como la familia, la paternidad, los secretos, las adicciones, el amor, la solidaridad, todo esto contado en primera persona por un personaje que me conquisto desde el principio: Geri, un hombre que está muy pero muy lejos de ser perfecto pero que es genial por su humor, su cinismo, incluso por sus defectos. Ame la relación que se establece con Manuel, como esto ayuda también a la relación con Florentina, incluso con Rebecca, las cosas que piensa y dice Gerold son desopilantes hasta cuando está sobrio. Me encantó como la trama gira en torno a las donaciones y como eso te mantiene en vilo hasta el final, al menos yo nunca me di cuenta quien podía ser el famoso benefactor. Es un libro que entretiene y en mi caso me atrapo desde el inicio, el estilo del autor lo hace un libro muy ágil y que nunca aburre, me gusta mucho su estilo y la personalidad que imprime en todos sus personajes.
Leer a Glattauer siempre es un placer, y con esta novela lo sigue demostrando. Una historia sencilla y a la vez, original, con momentos de ternura, con ese sarcasmo tan bien utilizado, y que te va ganando poco a poco.
Terminado! La verdad es que me ha gustado mucho, más de lo que esperaba. El autor me ha gustado, la verdad es que es el primer libro que leo de él y no me ha decepcionado para nada. Próximamente la reseña en el blog :D
4.5. Una lectura limpia, sencilla, ligera, con una buena dosis de sarcasmo y humor. Aunque me hubiera gustado otro final y que profundizara un poco más en algunos temas, me mantuvo con una sonrisa en la cara todo el tiempo, lo recomiendo!.
Wie immer bei Romanen von Daniel Glattauer gefällt mir die Idee, der Roman ist dann aber zu lang. Da geht es ewig hin und her, nur damit alles genau so endet, wie man es sich schon auf Seite 50 gedacht hat.
Deludente, piuttosto piatto. Idea originale, quasi una favola, che lancia anche messaggi importanti, ma dal ritmo così lento, ripetitivo, senza scossoni di rilievo, tanto che a tratti annoia un po’. Il protagonista non mi ha fatto certo impazzire, un tipo particolare che tende un po’ a svicolare, che lascia cose importanti in sospeso... e questo mi ha fatto scalare una stella. Glattauer mi ha spesso riservato delle piacevoli sorprese... stavolta lo ha fatto in senso negativo. Peccato!
De fácil lectura y ágil, és ameno y al estar estructurado en pequeños capitulos ni te das cuenta lo rápido que vas leyendo. A mi me ha resultado un poco "edulcorado" para mi gusto, pero es una buena lectura sin muchas exigencias
Ho conosciuto Glattauer con Le ho mai raccontato del vento del nord e il suo seguito. Mi erano piaciuti talmente tanto, che non avevo esitato a procurarmi, in breve tempo In città zero gradi che non mi aveva entusiasmato più di quel tanto, e quest'ultimo.
Ovvio che, dopo una delusione, ho lasciato passare un po' di tempo e diversi libri, in modo da avere la mente relativamente sgombra da pregiudizi.
Questo libro è stata una bella lettura anche se, avverto, fa nascere una strana e costante propensione a bere birra. Gerold Plassek, protagonista indiscusso e punto di vista del romanzo, è infatti un accanito bevitore di birra, un ubriacone, che inparte mi ha ricordato Nick Belane (Pulp), con l'unica eccezione che non siamo davanti a un investigatore ma bensì di un giornalista. Un giornalista, certo, ma di nicchia, che si occupa di piccole notizie che riassume in trafiletti volti a riempire una paginetta di una rivista a bassa tiratura il Tag für Tag. Ed è proprio un piccolo trafiletto a carattere sociale che da il via a una serie di sostanziose donazioni anonime.
I personaggi che inventa Glattauer sono sempre un po' fuori le righe, definirli strani non è la parola esatta (e chi non può essere definito "strano" oggigiorno???), sono semplicemente fuori dal contesto, spiccano come una macchia nera su sfondo bianco. Ed è proprio questa nota stonata che mi ha reso difficile capire, all'inizio, se questô romanzo poteva essere nelle mie corde. È una sensazione, non qualcosa di concreto, oltre al fatto che non provo simpatia per gli ubriaconi (però mi piace la birra😉). Sono felice, però di aver proseguito la lettura, perché in questo libro è celato, non so se appositamente o no, un grande messaggio di solidarietà. Al di là della trama bizzarra che comunque non può che far sorridere, dei molteplici personaggi presenti che sono, se possibile, ancor più strani e contorti del protagonista (ed è tutto un dire), questo libro va letto anche solo per il bel messaggio che trasmette e che, a fine lettura, ti fa spuntare un bel sorrisino di soddisfazione
Gerold Plassek arbeitet als Journalist bei der Wiener Gratiszeitung „Tag für Tag“ und schreibt dort für die Rubrik „Bunte Meldungen zum Tag“. Seine kurzen sozialen Artikel finden kaum Beachtung und im Grunde führt Gerold ein wenig ruhmreiches Leben. Der unmotivierte und arbeitsscheue Journalist, lebt ohne feste Beziehung, verfolgt keinerlei Ziele für seine Zukunft und windet sich mit möglichst geringem Aufwand durch sein monotones Leben. Gerold fehlt einfach jeglicher Antrieb und Lethargie und Alkohol sind seine zuverlässigsten Freunde. Seine bequeme Lebensweise kommt dem Mittvierziger aber gerade recht, denn so kann Geri seinen abendlichen Ausflügen in die Kneipe nachgehen und er muss keine Verantwortung übernehmen.
Zu seiner 15-jährigen Tochter Florentina, die bei Gerolds Exfrau lebt, hat er nur wenig Kontakt, doch eines Tages wird sein bequemer Alltag empfindlich gestört, als er erfährt, dass er auch der Erzeuger des 14-jährigen Manuel ist, um den er sich nun wenige Stunden am Tag kümmern soll, da die Mutter des Teenagers und ehemalige Liebelei von Geri, gerade im Ausland unterwegs ist.
Manuel ahnt nicht, dass Gerold sein Vater ist. Der Junge sitzt täglich ein paar Stunden gelangweilt in Geris Büro und beobachtet den Schreiberling beim Nichtstun, bis sich eines Tages das Blatt wenden. Als der Journalist einen Artikel über ein überfülltes Obdachlosenheim verfasst, trifft dort einige Tage später, eine anonyme Spendensumme von 10.000,- Euro ein. Dem Geldkuvert ist Gerolds Artikel beigelegt. Der unbekannte Wohltäter startet nun eine Serie von großzügigen Geldspenden und die Beträge gehen immer an die notleidenden Personen oder an die sozialen Einrichtungen, über die Gerold in seinen Artikeln berichtet.
Der Journalist gerät immer mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit und langsam beginnt auch Manuel seinen Vater zu respektieren. Der Teenager wird in Recherchetätigkeiten eingebunden und das Männergespannt schreibt ab sofort gemeinsam an den unterschiedlichsten Sozialreportagen. Die Arbeit macht Manuel Spaß und Vater und Sohn finden plötzlich einen guten Draht zueinander und nutzen die Gelegenheit soziale Brennpunkte zu beleuchten. Während Gerold unbedingt wissen möchte, wer hinter den anonymen Geldspenden steckt, wächst er auch immer mehr in seine Vaterrolle hinein. Er möchte für seinen Sohn ein Vorbild sein und deshalb sein Leben wieder in die richtigen Bahnen lenken.
Daniel Glattauer hat in seinem Buch, einen typischen Antihelden geschaffen, der authentisch und aus dem Leben gegriffen gezeichnet ist. Der Ich-Erzähler Geri, schildert glaubhaft und in einem besonders lebensnahen Erzählstil seine Situation, aber reflektiert auch ehrlich über seine Schwächen. Die Portion Selbstironie, mit der er sein Leben betrachtet und die kritische Betrachtungsweise auf sein Schicksal, weckten in mir sowohl ein wenig Sympathie für Geri, als auch großes Unverständnis für seine Pflichtvergessenheit. Größtenteils war ich leider etwas genervt von dem Wiener Journalisten.
Die Spendenserie wurde gekonnt von Glattauer inszeniert. Dabei hat der Autor die wahre Begebenheit „Das Wunder von Braunschweig“ verarbeitet. 2012 kam es in Braunschweig angeblich tatsächlich zu einer Serie von Geldspenden an diverse soziale Einrichtungen. Obwohl ich als Leser stets wissen wollte, wer sich hinter dem anonymen Gönner verbirgt, war ich von den Nebengeschichten des Buches und von der Familienzusammenführung leider gelangweilt und es war mir im Grunde gleichgültig ob Geri das planloses Chaos im seinem Leben in den Griff bekommt oder nicht.
L'unica cosa che dispiace è che la storia si concluda così presto non chiudendo del tutto alcune delle trame principale. Che meraviglia di libro però, ho una notevole empatia con questo autore
Im November 2012 begann in Braunschweig das, was später “Das Wunder von Braunschweig” genannt werden sollte. Ein anonymer Spender beglückte soziale und karitative Einrichtungen mit großen Geldspenden, die stets in einem Umschlag mit einem hinweisenden Zeitungsausschnitt aufgefunden wurden. Daniel Glattauer ließ sich von der Aufsehen erregenden Spendenflut inspirieren und schuf einen spannenden und vor allem unglaublich gut erzählten Roman.
Glattauer legt den Handlungsort nach Wien und lässt den Journalisten Gerold Plassek erzählen, wie eine Serie von anonymen Geldspenden Schicksale positiv beeinflussen kann – nicht zuletzt sein eigenes. Zu Beginn erfährt Gerold, dass er neben seiner bei der Mutter lebenden Tochter auch Vater eines 14jährigen Sohnes ist. Natürlich nicht von derselben Frau. Manuel, der nichtsahnend fortan seine Nachmittage in Gerolds Büro verbringt, hält nicht viel von diesem Journalisten, der eigentlich nur seine Ruhe will und stets den Weg des geringsten Widerstands beschreitet. Als die Spendenflut beginnt und Gerold zunehmend mit Arbeit eingedeckt wird, wird Manuel zu seinem Assistenten. Zusammen schreiben sie Aufsehen erregende Sozialreportagen und stellen fest, dass sie als Vater-Sohn-Gespann unschlagbar sind.
Es sind zwei Geschichten, die hier erzählt werden. Da ist das Ereignis einer unfassbaren Welle von Wohltätigkeit, die eine immense Aufmerksamkeit nach sich zieht und zu Spekulationen, aber auch Gier und Missgunst führt. Hier hält Glattauer den Zeitungsmachern bei der Instrumentalisierung der uneigennützigen Spenden immer wieder einen Spiegel vor. “Ich fand es einfach nur enttäuschend, wie schnell eine so außergewöhnlich gute Sache, die allen Schutzbedürftigen in diesem System einmal ein kleines bisschen Hoffnung geben konnte, zum genauen Gegenteil pervertierte.” (S. 66) Aber auch das Buhlen der möglichen neuen Spendenempfänger um einen Platz in der Zeitung wird zum Teil humorvoll angesprochen. Und dann ist da noch die Geschichte vom Wandel des Gerold Plassek. Einfühlsam und mit dem typisch trockenen Humor Glattauers erzählt, erfährt der Leser, wie Gerold durch seinen Sohn das Leben neu entdeckt. Dabei fehlt es nicht an selbstironischen Tönen, die den Journalisten dann trotz all seiner Fehler liebenswert machen.
Daniel Glattauer kann wunderbar erzählen. Seine Liebe zur Sprache, die intelligenten Wortspiele und das genaue Ausloten von passenden Worten faszinieren mich immer wieder und machen dieses Buch auf ein Neues zu einem Lesegenuss. Man hat manchmal geradezu den Eindruck, dass er ein Wort lange im Munde hin und her wälzt, bevor aus ausgesprochen werden kann. Auch mag ich den feinsinnigen Humor, der mich immer wieder schmunzeln lässt und der so manche Wahrheit wohltuend verpackt.
Das Fazit lass ich Daniel Glattauer mit Gerolds Worten selbst verfassen:
“Es war wundervoll! Aber war wundervoll wirklich der richtige Ausdruck? Das klang eher nach einem einmaligen Wunder, das sich nie wiederholen oder gar übertreffen ließ. Wunderschön war vielleicht besser, denn wunderschön hieß, dass es zwar schön wie ein Wunder war, was aber nicht bedeutete, dass es zwangsläufig bereits selbst ein Wunder war. Außerdem gab es mit wunderwunderschön eine natürliche Steigerung fürs nächste Mal, während es wunderwundervoll nicht gab. Also schrieb ich: Es war wunderschön. Plus zwei Ausrufungszeichen.” (S. 299)
Das Sprichwort lautet: „Einem geschenkten Gaul…usw.“ Doch anders sieht es aus, wenn der Schenker anonym bleiben will und das Geschenk weit über großzügig hinausgeht. Dann will alle Welt plötzlich erfahren, wieso weshalb warum. Allen voran Gerald Plassek. Ein eher unterdurchschnittlich ambitionierter Journalist, dessen Artikel über soziale Ungerechtigkeiten der jeweiligen Spende von 10.000 Euro an eine Hilfseinrichtung beiliegt. Zuvor verbrachte Gerald seine Tage mit Selbstmitleid und einer Menge Alkohol, doch jetzt hat er unverhofft einen Sohn und ist eine lokale Berühmtheit. Der ewig pessimistische Geri lernt, dass seine Worte eine Menge bewegen können und aus Neugierde, wem er diesen Lebenswandel zu verdanken hat, macht er sich auf die Suche nach dem anonymen Spender.
Glattauer ist einer meiner Lieblingsautoren, weil er immer eigenwillige Charaktere erschafft und Geschichten erzählt, die nicht alltäglich, immer wieder neu und trotzdem realitätsnah sind. Der typische Antiheld, der seine Zeit mit Selbstmitleid und Alkohol verbringt, wandelt sich zum Weltverbesserer und zum Helden für die Hilfsbedürftigen. Die Wandlung vom Saulus zum Paulus. Mir fiel es zunächst schwer Sympathie für Geri aufzubauen, doch je enger die Beziehung zu seinem Sohn wird, desto mehr wuchs er mir ans Herz. Was wahrscheinlich auch so beabsichtigt war. Zudem steckt auch meiner Meinung nach ein bisschen Sozialkritik in der Geschichte. In welcher Zeit leben wir, wenn ein Laden, der sich der Konsumgesellschaft entgegenstellt und kostenlos verschenkt, was andere nicht mehr brauchen, schließen muss, um einem Gourmet-Laden für die Besserbetuchten zu weichen? Und jeder glaubt, was kann ich allein schon gegen die Ungerechtigkeit der Welt tun? Die Antwort des Autors: „Mehr als du glaubst“. Denn Geri lernt, wie kraftvoll seine Botschaften sind und dass Gute Taten anstecken. Vielleicht sollte jeder sich ein Beispiel an dem anonymen Spender nehmen und versuchen seine Umwelt ein bisschen besser zu machen, dann wäre so manchen schon sehr viel weiter geholfen.
Manchmal hilft schon sich ein bisschen in seiner näheren Umgebung umzusehen und in kleinen Schritten die Welt zu verbessern. Es müssen ja nicht immer gleich 10.000 Euro sein. Also Vorsicht, die Lektüre des Buches könnte bewirken, dass sie ein besserer Mensch werden, oder zumindest ernsthaft darüber nachdenken. Bei mir war es jedenfalls so.
Und plötzlich ist man Vater eines Sohnes. Eines vierzehnjährigen Sohnes. Der nichts davon wissen soll, dass er der Sohn ist - aber weil die Kindsmutter für ein Jahr nach Afrika geht um dort die Welt ein bisschen besser zu machen, braucht sie kurzfristig jemanden, der das gar nicht mehr so kleine Kind nachmittags unter seine Fittiche nimmt.
Für Gerold Plassek erweist sich diese Wendung als schicksalshaft. Er, der jeden Abend mit zweifelhaften Freunden in der Bar versumpft, der in seinem Leben nichts auf die Reihe kriegt und seit seiner Scheidung nur durch Ex-Schwiegervaters Gnaden in einer Gratiszeitung für die Kurzmeldungen in der Rubrik "Soziales" zuständig ist, wird plötzlich ein wenig aus seiner Komfortzone gerissen.
Aber mehr noch als diese Begegnung ist es ein anderer Umstand, der zu Neuerungen führt. Ein Wohltäter hat sich eine seiner Meldungen ausgesucht, um einen Umschlag mit Bargeld einer der Einrichtungen zukommen zu lassen, über die er berichtet hatte.
Die Geschenke wiederholen sich. Stets wird eine Meldung von Plassek verwendet - und der Spender will anonym bleiben. In Plassek werden längst verschüttet geglaubte moralische Prinzipien wieder zum Leben erweckt - und Stück für Stück bröckelt das alte Leben weg und wie Phönix aus der Asche erschafft er sich selbst neu.
Zu Beginn hatte ich mich ausgesprochen schwer getan mit diesem Buch. Glattauer hat einen sehr behäbigen Charme entwickelt, der auf viele Leserinnen sehr anziehend wirkt, mich hier aber so gar nicht erreichen wollte; und dass ich Plassek beim besten Willen nicht sympathisch finden konnte verstärkte mein Unbehagen noch. Die Geschichte über den anonymen Spender (dessen Identität ich trotzdem schon recht bald erraten hatte) riss mich auch nicht wirklich vom Hocker... und doch fühlte ich mich nach einer Weile zumindest gar nicht mehr so schlecht unterhalten und habe es fast schon gerne zu Ende gelesen. Kein Buch, das man gelesen haben muss, auch für Glattauer Fans, aber auch nicht der Flop, den ich anfangs erwartet hatte.
Docela příjemná oddechovka, příjemný příběh, příjemní hrdinové - prostě příjemná knížka na dvě odpoledne. Nevím, jak dalece kniha kopíruje skutečný příběh, který se v Rakousku stal, ale ono to funguje i bez znalosti tohoto kontextu. V některých recenzích jsem četla, že prý "dobrá detektivka", ale to musím hrubě nesouhlasit, tohle nemá s detektivkou nic společného, tohle je kniha o spasení jednoho hříšníka (nebo alespoň o pokus). Gerold je looser, který už nečeká nic (snad mimo neustálý přísun piva a lihovin) a nikdo nečeká nic od něho a právě tohle se rozhodne "dobrodinec" změnit, to páchání dobra je pouze vedlejší produkt pokusu o spásu Gerolda Plasseka. A stejně tak, jak je limitovaná pomoc finanční, tak je limitovaná i Geroldova spása - pomůže si, ale svatý se z něj určitě nestane (což jsou ale pouze body do plusu - takto je to uvěřitelnější). Nemohu to srovnat s předchozími Gllatauerovými romány, protože jsem je nečetla (byť dva mám koupené z nějaké akce ve čtečce), ale tato knížka není žádná vysoká literatura. Příjemně se to čte - už zase to příjemně, ale když ono je to asi nejlepší vystižení této knihy - je příjemná. A vůbec nevadí, že tak od poloviny jsem tušila, kdo je dobrodinec, protože o tom ta knížka opravdu až tak není (alespoň tedy pro mne).
Kontext: Po tom Döblinovi jsem si chtěla vyloženě odpočinout, tak jsem si z knihovny půjčila tuhle knížku jako e-výpůjčku, tzn. čteno na mobilu.
První věta: "Svého syna bych si představoval jinak."
Poslední věta: " "Ale jo, vzpomenu, docela určitě." "
Un regalo que no esperabas no es un mal libro, el problema es que a mí no me ha llenado. La lectura se me ha hecho muy lenta, hasta llegar al punto de aburrirme. Y eso que el tema del donante anónimo es un punto fuerte a explotar, que consigue mantenerte intrigado, pero no lo suficiente. A medida que pasaba las páginas más cansino se me hacía leer la vida de Geri, y eso que el protagonista me ha gustado, es un hombre que no ha tenido una buena vida y ya ha perdido la esperanza, pero bien se sabe que cuando ya has tocado fondo, solo queda volver a subir. En general la historia no ha estado mal, pero para mí ha sido un libro que me ha dejado un poco indiferente y sé que en unas semanas apenas me acordaré de él. Del autor me gustaría leer Contra el viento del norte, libro que quiero leer desde hace tiempo y parece ser más de mi estilo, esperemos que me guste más. Próximamente reseña en http://adictaloslibros.blogspot.com.es
Eine wirklich nette Geschichte über einen ziemlich abgehalfterten Journalisten fürs "Gemischte", der mit seinen Beiträgen unerwartet einen Spender für wohltätige Zwecke auf den Plan ruft. Dieser orientiert sich ausschliesslich an den von Geri Plessek verfassten Beiträgen und Sozialreportagen und gibt ganz Wien ein Rätsel auf. Im Zuge dieser Entwicklungen lernt Geri ausserdem seinen 14-jährigen Sohn kennen, dessen Mutter für ein halbes Jahr nach Afrika ausgewandert ist und schmiedet enge Bande mit seiner fast 16-jährigen Tochter, die bei seiner Ex-Frau und deren neuen Mann lebt. Schnell zu lesen, kurzweilig... kurzum: hat Spass gemacht.
Gerold ist journalist und Alkoholiker und genau das ist Thematik dieses Buches. Nur leider ist das Format das falsche, es würde so sanft und vorsichtig angegangen das es ins beinahe lächerliche gezogen wurde. Dabei handelt es sich um ein leiden an dem viel zu viele Menschen wirklich hart hadern.
Me encantan los libros que la sensación que tienes al principio (lectura algo monótona, o eso sentía al inicio) dista tanto de la última. Es una novela encantadora y que sus personajes y la unión entre ellos te encandilan; desde los del Zoltans, pasando por la médica, la dentista, la madre de Geri, la hija y, por supuesto, el niño y Geri: todos los personajes están muy bien definidos. Todos aportan un conjunto sociológico que roza lo perfecto. Me ha resultado muy ameno, tierno y agradable.
Das Buch hat mich nicht wirklich umgehauen. Der Hauptcharakter Gerold war mit Ehrlich gesagt ziemlich egal und auch die Geschichte an sich wurde so unspektakulär erzählt, dass es schon fast langweilig war.
Daniel Glattauers "Geschenkt" ist ein wunderbarer Roman, der auf einer wahren Begebenheit basiert.
Gerold Plassek ist, oberflächlich betrachtet, ein Versager. Die Liebe zum Alkohol und ein aussichtsloser Job bei einer Gratiszeitung lassen der 43-jährigen Geschiedenen wenig vertrauenerweckend erscheinen. Doch eines Tages tritt der 14-jährige Manuel in sein Leben, der - Überraschung! - sein unwissentlich gezeugter Sohn ist. Aber das ist nicht die einzige Veränderung in Gerolds Leben. Als aufgrund einer seiner Artikel eine anonyme Spende eintrifft und eine Welle der Wohltätigkeit beginnt, wird sein Leben plötzlich total auf den Kopf gestellt...
Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. Obwohl Gerold auf ganzer Linie ein Versager ist, schließt man ihn doch nach und nach ins Herz und hat das Bedürfnis ihm zu helfen. Am besten gefallen mir die Vater-Sohn-Szenen zwischen Gerold und Manuel, die von intelligentem Wortwitz nur so strotzen und dem Leser den ein oder anderen Lacher entlocken.
Ich empfehle diesen Roman allen, die eine herzerwärmende, tragische, lustige und mysteriöse Geschichte lesen wollen, denn dann ist "Geschenkt" genau das richtige Buch.
GLATTAUER, Daniel: „Geschenkt“, Wien 2014 Ein Erfolgsautor steht unter Druck nach einem Erfolg einen weiteren zu setzen. Glattauer ist Journalist und schreibt laufend. Er muss immer (jeden Tag?) eine Story in der Zeitung schreiben, die gefällt und die als „gut“ gewertet wird. So gesehen ist er trainiert im Schreiben von „Erfolgsbüchern“. Auf alle Fälle sind seine Geschichten – und auch dieses Buch – köstlich zu lesen. Immer wieder muss man über Formulierungen schmunzeln. Das Geschriebene stimmt den Leser positiv. Glattauer schreibt auch aus seinem Job heraus. Die Hauptperson ist ein Journalist und es ist auch beschrieben, wie er zu seinen Stories kommt. Die einzelnen Kapitel des Buches sind den jeweiligen Berichten des Journalisten zugeordnet. Das Buch hat ein Happy End, ohne dass es direkt angesprochen wird. Ein sehr entspannendes Buch. Gut zum Lesen. Eine richtige Urlaubslekttüre.
“«Espero» sonaba más casual que «me gustaría», sonaba a una esperanza de la que no dependía la vida del esperanzado. Desde ese punto de vista «espero» no era estrictamente verdad, pero qué le íbamos a hacer”
Esta es la historia de Gerold Plassek, un periodista de 43 años con problemas de alcohol que vive una tranquila y rutinaria existencia, con un trabajo en un periódico que le gusta poco o nada, tardes y noches de cerveza con sus amigos en un bar, y al día siguiente vuelta a empezar. Es un hombre que tras una serie de malas decisiones o por la falta de ellas, ha logrado sobrevivir sin preocuparse nunca por el mañana, hasta que una tarde recibe la llamada de Alice.
Gli amici sono sempre quelli che restano quando tutti gli altri che non ti sei meritato se ne sono andati. Una lettura piacevole, leggera, spensierata, ma al tempo stesso non banale, una storia che con il suo messaggio di solidarietà appassiona e coinvolge. Il protagonista non è proprio l'uomo perfetto, un tipo anonimo, che vive alla giornata, senza grandi ambizioni, il suo unico interesse è la birra; per sua fortuna interverranno dei fatti che lo costringeranno a guardarsi dentro e a cambiare. Avrei preferito un finale più esplicito e magari qualche pagina in più per spiegare meglio alcune cose dubbie ed altre che sono rimaste in sospeso.