beredt
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beredt (Deutsch)
[Bearbeiten]Positiv | Komparativ | Superlativ | ||
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beredt | beredter | am beredtesten | ||
Alle weiteren Formen: Flexion:beredt |
Worttrennung:
- be·redt, Komparativ: be·red·ter, Superlativ: am be·red·tes·ten
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] hervorragend in der sprachlichen Ausdrucksweise
- [2] bedeutungsschwer in der Aussage
- [3] ausdrucksstark in der Mitteilung
Herkunft:
- Derivation des Verbs bereden, wobei die Konversion zum Adjektiv mit dem Partizip Perfekt beredet (auch mittelhochdeutsch) erfolgt
Synonyme:
- [1] beredsam, eloquent, gesprächig, kommunikativ, mitteilsam, redefreudig, redegewandt, schlagfertig, sprachgewaltig, sprachgewandt, wortgewandt, zungenfertig
- [2] aufschlussreich, aussagekräftig, bedeutungsschwer, bedeutungsvoll, eindeutig, inhaltsschwer, klar, viel sagend / vielsagend
- [3] ausdrucksstark, ausdrucksvoll, deutlich, hinreißend, mitreißend, nachdrücklich
Gegenwörter:
- [1] holperige Ausdrucksweise, plapperhaft, schweigsam, stotterig / stottrig, undeutlich, unverständlich
- [2] bedeutungslos, belanglos, mehrdeutig, nichts sagend / nichtssagend, unklar
- [3] emotionslos, fad / fade, langweilig, monoton, umständlich, weitschweifig
Oberbegriffe:
- [1] fähig, hervorragend
- [2] informativ
- [3] alert, begeisterungsfähig
Beispiele:
- [1] „Er war beredt, ein vornehmer Spieler, der stets verlor, beliebt bei Damen, denen er zu gefallen suchte, und immer unerschrocken und gleichmütig, im Glück wie im Unglück.“[1]
- [1] » … Schwaben besitzt Männer genug, die hinlänglich unterrichtet, wohlmeinend, tüchtig und beredt sind, um Mitglied der Stände zu sein, aber es hat nur einen Dichter der Art wie Uhland.«[2]
- [2] „Sie betrachtet ihren Sohn, wie er ahnungslos weiter schreibt, und nur ihre zitternden Hände geben von ihrer inneren Bewegung Zeugnis. Aber sie sind sehr beredt, sehr, sehr beredt.“[3]
- [2] Und was sich schon im Titel so beredt ausdrückt: die Unsicherheit, um was es hier eigentlich wirklich geht, ist auch Crux der ganzen Ausstellung.[4]
- [3] „Indes verhielt sich der junge Mann schweigend und unbeweglich. Nur sein Blick war beredt.“[5]
- [3] Da saß er schuldbewußt vor mir, mit beredter Körpersprache an mein Mitleid appellierend; da saß er — und ich empfand Erbarmen: mein Freund, ein Stasi-Spitzel, einer von vielen.[6]
Redewendungen:
- beredter als tausend Worte — Signale der Körpersprache
Sprichwörter:
Charakteristische Wortkombinationen:
- [?] beredte Gestik, Hände, Miene, Mimik, Macht, Sprache, Sprachlosigkeit, Stille, Weise, Zunge
- [?] beredter Advokat, Anwalt, Ausdruck, Beweis, Blick, Chronist, Fürsprecher, Kenner, Mann, Reisegefährte, Zeuge
- [=] beredtes Mitglied, beredtes Schweigen ( Audio (Info)), Zeichen, Zeugnis
Wortbildungen:
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] hervorragend in der sprachlichen Ausdrucksweise
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[2] bedeutungsschwer in der Aussage
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[3] ausdrucksstark in der Mitteilung
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- [1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „beredt“
- [1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „beredt“
- [1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „beredt“
- [1, 2] The Free Dictionary „beredt“
- [1–3] Duden online „beredt“
Quellen:
- ↑ Giacomo Casanova: Erinnerungen. In: Projekt Gutenberg-DE. Zwölftes Kapitel (URL) .
- ↑ Johann Peter Eckerman: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. In: Projekt Gutenberg-DE. Mittwoch, den 21. Dezember 1831 (URL) .
- ↑ Charles Dickens: Bleakhaus. In: Projekt Gutenberg-DE. 55. Kapitel: Flucht (URL) .
- ↑ Barbara Gaehtgens: Beredte Unsicherheit. In: Zeit Online. Nummer 19/1990, 4. Mai 1990, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 27. November 2012) .
- ↑ Alexandre Dumas (der Ältere): Die drei Musketiere. In: Projekt Gutenberg-DE. In der Gefangenschaft (URL) .
- ↑ Andreas Lindner: Mein Freund, der Stasi-Spitzel. In: Zeit Online. Nummer 16/1992, 10. April 1992, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 27. November 2012) .