Zins
Erscheinungsbild
Zins (Deutsch)
[Bearbeiten]Substantiv, m
[Bearbeiten]Singular | Plural 1 | Plural 2 | |
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Nominativ | der Zins | die Zinsen | die Zinse |
Genitiv | des Zinses | der Zinsen | der Zinse |
Dativ | dem Zins dem Zinse |
den Zinsen | den Zinsen |
Akkusativ | den Zins | die Zinsen | die Zinse |
Worttrennung:
- Zins, Plural 1: Zin·sen, Plural 2: Zin·se
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] meist im Plural 1: Entgelt für die Überlassung von Kapital
- [2] süddeutsch, österreichisch, schweizerisch, Plural 2: Entgelt für die Überlassung von Wohnraum
- [3] veraltet, Plural 2: Abgabe an den Grundherrn
Abkürzungen:
- [1] Z.
Herkunft:
- althochdeutsch zins → gmh, zens → gmh, „Abgabe, Tribut“, von lateinisch census → la, „Schätzung, Steuer“[1]
Synonyme:
Oberbegriffe:
Unterbegriffe:
- [1] Bereitstellungszins, Festzins, Garantiezins, Geldmarktzins, Habenzins, Hochzins, Hypothekenzins, Kapitalmarktzins, Kreditzins, Leitzins, Marchzins, Marktzins, Minuszins, Negativzins, Niedrigzins, Rechnungszins, Säumniszins, Sollzins, Strafzins, Stückzins, Überziehungszins, Verzugszins, Vorschusszins, Weidezins, Wucherzins, Zinseszins
- [2] Mietzins
- [3] Katharinenzins
Beispiele:
- [1] Zinsen werden einer Spareinlage meist am 30.12. eines Jahres gutgeschrieben.
- [1] „Wegen der günstigen Zinsen für Baukredite ist die Nachfrage nach Immobilien weiter hoch, vor allem in den Großstädten.“[2]
- [1] „Legt man sein Geld oder sein Kapital gut an, dann bekommt man Zinsen.“[3]
- [1] „Steuern und Zinsen bedeuten im Zeitalter der Inflation überhaupt nichts; man zahlt sie nach einem Jahr, das heißt, so gut wie überhaupt nicht.“[4]
- [1] „Seine Gläubiger waren so anständig gewesen, ihn im Besitz eines kleinen Restes seines väterlichen Vermögens zu lassen, dessen Zinsen bei äußerster Sparsamkeit zu einem sehr bescheidenen Leben hinreichten, ihm jedoch auch nicht den kleinsten Luxus gestatteten.“[5]
- [2] „An ihre Stelle traten drei Monate später Verkaufshütten, für welche der Magistrat Zins einhob.“[6]
- [2] „Vielmehr ist der Zins für eine zu mietende Wohnung bei Bemessung des Unterhaltsbetrages in Anschlag zu bringen.“[7]
- [3] „Das Lokal verließen sie erst, als die Zecher das Lied von dem ‚lustigen Zigeunern‘ anstimmten, die dem Kaiser keinen Zins zu zahlen brauchen.“[8]
Redewendungen:
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] Höhe der Zinsen
Wortbildungen:
- Adjektive: zinsgünstig, zinslos
- Substantive: Zinsangst, Zinsanleihen, Zinsanpassung, Zinsanstieg, Zinsanteil, Zinsbauer, Zinsbelastung, Zinsbesteuerung, Zinsbindung, Zinscoupon, Zinsertrag, Zinsfuß, Zinsgarantie, Zinsgefälle, Zinsgewinn, Zinsgleitklausel, Zinsgutschrift, Zinshaus, Zinshöhe, Zinslage, Zinslast, Zinsmanipulation, Zinsmarge, Zinsniveau, Zinsobergrenze, Zinssatz, Zinsschaden, Zinsschwankung, Zinssenkung, Zinsspanne, Zinstermin, Zinsverbot, Zinsverlust, Zinswende, Zinszahl, Zinszahlung
- Verben: abzinsen, aufzinsen, verzinsen, zinsen
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] Entgelt für Kapitalüberlassung
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[2] Entgelt für Wohnraumüberlassung
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[3] Abgabe an den Grundherrn
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- [1] Wikipedia-Artikel „Zins“
- [1–3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Zins“
- [1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Zins“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Zins“
- [1, 2] Duden online „Zins“
- [1, 2] ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Vollständige Ausgabe mit dem amtlichen Regelwerk. 43. Auflage. ÖBV, Wien 2016, ISBN 978-3-209-08514-6 (Bearbeitung: Magdalena Eybl et al.; Red.: Christiane M. Pabst, Herbert Fussy, Ulrike Steiner) , Seite 850.
Quellen:
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022364-4, DNB 1012311937
- ↑ Plötzlich kostet das Haus mehr. In: Finanztest. Mai 2017, ISSN 0939-1614, Seite 50 .
- ↑ Christian Jacq: Die Welt der Hieroglyphen. Rowohlt, Berlin 1999 (übersetzt von Theresa Maria Bullinger, Ingeborg Schmutte), ISBN 3-87134-365-X, Seite 217. Französisches Original 1994.
- ↑ Erich Maria Remarque: Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend. Roman. 5. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2003, ISBN 3-462-02725-5, Seite 172. Erstmals 1956 erschienen.
- ↑ Edgar Allen Poe: Der Doppelmord in der Rue Morgue. Propyläen-Verlag, Berlin o.J. (übersetzt von Theodor Etzel)
- ↑ Wien Geschichte Wiki: „Jesuitenkirche“ (Stabilversion)
- ↑ Rechtssatz des österreichischen Obersten Gerichtshofs vom 18. Februar 1970
- ↑ Kai Hermann: Traurig ist das Zigeunerleben. In: Zeit Online. 11. Dezember 1964, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 21. Juli 2018) .