Gustav Heinemann
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Gustav Heinemann (1899-1976)
[Bearbeiten]deutscher Politiker (SPD), dritter deutscher Bundespräsident
Zitate mit Quellenangabe
[Bearbeiten]- "Ach was, ich liebe keine Staaten, ich liebe meine Frau; fertig!" - Auf die Frage, ob er diesen Staat denn nicht liebe. Zitiert von Hermann Schreiber in DER SPIEGEL, 13. Januar 1969
- "Wer mit dem Zeigefinger allgemeiner Vorwürfe auf den oder die vermeintlichen Anstifter oder Drahtzieher zeigt, sollte daran denken, daß in der Hand mit dem ausgestreckten Zeigefinger zugleich drei andere Finger auf ihn selbst zurückweisen." - Fernsehansprache am 14. April 1968 nach den gewalttätigen Ausschreitungen gegen den Springer-Verlag, die dem Attentat auf Rudi Dutschke folgten. Die ZEIT 19. April 1968
- "Darum stehen wir alle mit in der Schuld. Wir verleugnen nicht, daß auch die Nazis unsere Brüder sind. Wir schämen uns ihres Tuns, aber wir schämen uns nicht, sie Brüder zu heißen. Können wir zu Hitlers Taten und Ende anders sagen als: 'Wehe, daß solches geschehen konnte in meinem Volke'? - zum Stuttgarter Schuldbekenntnis vom 19. Oktober 1945, zitiert in Diether Koch: Heinemann und die Deutschlandfrage. Chr. Kaiser Verlag München, 1972, Seite 59 books.google
- "Traditionen sind mit anderen Worten keineswegs das Privileg konservativer Kräfte. Noch weniger gehören sie in die alleinige Erbpacht von Reaktionären, obgleich diese am lautstärksten von ihnen reden." - Rede bei der Schaffermahlzeit am 13. Februar 1970 im Bremer Rathaus. In: Reden und Schriften. Allen Bürgern verpflichtet: Reden des Bundespräsidenten 1969-1974, Frankfurt am Main 1975, S. 32
Ansprache beim Amtsantritt als Bundespräsident am 1. Juli 1969
[Bearbeiten]Gemeinsame Sitzung von Bundestag und Bundesrat - Deutscher Bundestag, Stenografische Berichte, 5. Wahlperiode, 245. Sitzung
- "Nicht der Krieg ist der Ernstfall, in dem der Mann sich zu bewähren habe, wie meine Generation in der kaiserlichen Zeit auf den Schulbänken lernte, sondern der Frieden ist der Ernstfall, in dem wir alle uns zu bewähren haben." - Seite 13665 (A)
- "wir stehen erst am Anfang der ersten wirklich freiheitlichen Periode unserer Geschichte. Freiheitliche Demokratie muss endlich das Lebenselement unserer Gesellschaft werden." Seite 13665 (D)
- "Nicht weniger, sondern mehr Demokratie – das ist die Forderung, das ist das große Ziel, dem wir uns alle und zumal die Jugend zu verschreiben haben." - Seite 13667 (B)
- "Es gibt schwierige Vaterländer. Eines von ihnen ist Deutschland. Aber es ist unser Vaterland." - Seite 13667 (B)
Fälschlich zugeschrieben
[Bearbeiten]- "Die Grundlage der Demokratie ist die Volkssouveränität und nicht die Herrschaftsgewalt eines obrigkeitlichen Staates. Nicht der Bürger steht im Gehorsamsverhältnis zur Regierung, sondern die Regierung ist dem Bürger im Rahmen der Gesetze verantwortlich für ihr Handeln. Der Bürger hat das Recht und die Pflicht, die Regierung zur Ordnung zu rufen, wenn er glaubt, daß sie demokratische Rechte mißachtet." - Vielfach Gustav Heinemann zugeschrieben. Tatsächlich stammt das Zitat jedoch aus dem Plädoyer seines Sozius' w:Diether Posser im Prozess gegen w:Viktor Agartz wegen Landesverrats, in dem auch Heinemann selbst als Verteidiger mitwirkte. Hans-Georg Hermann (Viktor Agartz): Verraten und verkauft. Eine Abrechnung, az Verlag, Frankfurt am Main, 1983, S. 271
Weblinks
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