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Wolfsthal

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Wolfsthal
Wappen Österreichkarte
Wappen von Wolfsthal
Wolfsthal (Österreich)
Wolfsthal (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Bruck an der Leitha
Kfz-Kennzeichen: BL
Fläche: 21,76 km²
Koordinaten: 48° 8′ N, 17° 0′ OKoordinaten: 48° 8′ 12″ N, 17° 0′ 23″ O
Höhe: 150 m ü. A.
Einwohner: 1.246 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 57 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2412
Vorwahlen: 0 21 65
Gemeindekennziffer: 3 07 28
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 42
2412 Wolfsthal
Website: www.wolfsthal.gv.at
Politik
Bürgermeister: Michael Peterka (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(15 Mitglieder)
12
3
12 
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Wolfsthal im Bezirk Bruck an der Leitha
Lage der Gemeinde Wolfsthal im Bezirk Bruck an der Leitha (anklickbare Karte)Au am LeithabergeBad Deutsch-AltenburgBergBruck an der LeithaEbergassingEnzersdorf an der FischaEnzersdorf an der FischaFischamendGöttlesbrunn-ArbesthalGötzendorf an der LeithaGramatneusiedlHainburg an der DonauHaslau-Maria EllendHimbergHof am LeithabergeHöfleinHundsheimKlein-NeusiedlLanzendorfLeopoldsdorfMannersdorf am LeithagebirgeMaria-LanzendorfMoosbrunnPetronell-CarnuntumPrellenkirchenRauchenwarthRohrauScharndorfSchwadorfSchwechatSommereinTrautmannsdorf an der LeithaWolfsthalZwölfaxing
Lage der Gemeinde Wolfsthal im Bezirk Bruck an der Leitha (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Wolfsthal ist eine Gemeinde mit 1246 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Bruck an der Leitha in Niederösterreich.

Geografische Lage

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Wolfsthal liegt im Industrieviertel (Viertel unter dem Wienerwald) in Niederösterreich. Im Norden grenzt Wolfsthal an die Donau, welche hier die Grenze zur slowakischen Hauptstadt Bratislava bildet. Zwischen der Ortschaft und dem Donauufer erstreckt sich ein breiter Auwald.

Die Fläche der Gemeinde umfasst 21,76 Quadratkilometer. Fast die Hälfte der Fläche ist bewaldet, rund vierzig Prozent werden landwirtschaftlich genutzt.[1]

Nachbargemeinden

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Im Westen grenzt Wolfsthal an Hainburg an der Donau. Die Nachbargemeinden im Südwesten bis Südosten sind Hundsheim, Edelstal im Burgenland und Berg. An dieser Seite der Gemeinde erstrecken sich die Ausläufer der Hainburger Berge, die ebenfalls dicht bewaldet sind. Im Osten ist die Gemeinde von der Staatsgrenze zur Slowakei (Petržalka, einem Stadtteil von Bratislava) begrenzt. Im Norden Wolfsthals bildet die Donau die Grenze zu zwei weiteren Stadtteilen Bratislavas: Devín und Karlova Ves. Grenzübergänge dorthin gibt es jedoch keine, da der östlich liegende Grenzübergang zur Gemeinde Berg gehört.

Hainburg
Hundsheim Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Bratislava (Slowakei)
Edelstal (Burgenland) Berg
  • 1083 – Erste urkundliche Erwähnung von Wolfsthal in der Chronik zu Göttweig, Wolfsthal wird Tochterpfarre von Hainburg. Ob der Ortsname von einer Person „Wolf“ oder vom Tier stammt, ist nicht restlos geklärt; eine Abstammung vom Tiernamen gilt als wahrscheinlich, wie alte Gebietsbezeichnungen wie „Wolfsrüssel“ oder „Wolfsbruck“ vermuten lassen.
  • 1400 – Eine jüdische Ansiedlung entsteht in Wolfsthal. Ein Tempel aus dieser Zeit ist in der Oberen Gasse im ehemaligen Forsthaus noch erhalten.
  • 1529 – Der erste Türkenansturm bringt Zerstörung und Not über Wolfsthal und die Pottenburg.
  • 1544 – Otto Wilhelm zu Walterskirchen und Hundsheim erwirbt die Veste Wolfsthal und die Pottenburg als sein Eigen. Beides ist auch heute noch im Besitz der Familie Walterskirchen.
  • 1660 – Die alte, ursprünglich wahrscheinlich romanische Kirche wird erweitert, Kuppel und Chor gebaut.
  • 1683 – Die Pest und der zweite Türkenansturm bringen wieder Verderben und Zerstörung nach Wolfsthal.
  • 1710 – Die Wolfsthaler Kirche wird Wallfahrtskirche, die beiden Seitenschiffe werden angebaut, der ursprünglich um die Kirche angeordnete Friedhof wird nach außerhalb des Ortes verlegt.
  • 1742 – Erbauung einer Schule vor der jetzigen Kirche.
  • 1805 – Der Einmarsch der Franzosen in Wolfsthal bringt ein weiteres Mal Not und Zerstörung.
  • 1911 – Bau der Preßburgerbahn, seit 1955 endet die Bahn in Wolfsthal.
  • 1928 – Wolfsthal wird elektrifiziert.
  • 1972 wurde Wolfsthal mit der Nachbargemeinde Berg zusammengelegt. 1997 wurden beide Gemeinden wieder selbständig.[2]
  • Für seine Unterstützung von slowakischstämmigen Bewohnern bei der Integration erhielt Bürgermeister Gerhard Schödinger am 19. September 2007 den erstmals vergebenen Centrope-Preis.[3]

Bevölkerungsentwicklung

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Seit dem Jahr 1991 wächst die Einwohnerzahl trotz einer negativen Geburtenbilanz.[4]

Da mit dem Schengener Abkommen am 21. Dezember 2007 die Grenzkontrollen an der slowakischen Grenze wegfielen (18 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989), erlebte die Gemeinde einen neuen Aufschwung der Einwohnerzahl. Im Jahr 2005 hatte die Gemeinde 720 Einwohner. Am 1. Jänner 2024 waren es bereits 1246 Einwohner. Das Interesse der Slowaken, sich in Wolfsthal niederzulassen, wurde durch die Nähe zur slowakischen Hauptstadt Bratislava und durch die niedrigen Preise von Baugrundstücken in Wolfsthal begünstigt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Pfarrkirche Wolfsthal
Ruine Pottenburg
Aussichtsturm und Satellitenabhörstation auf der Königswarte
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Wolfsthal
  • Schloss Walterskirchen: Ehedem mit Meierei, Schäferei und einer bedeutenden Branntweinbrennerei[5]
  • Katholische Pfarrkirche Wolfsthal hl. Maria Mutter der Barmherzigkeit und hl. Jakobus der Ältere

Wirtschaft und Infrastruktur

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Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 23, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 25. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 327. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 45,2 %.

In Wolfsthal befindet sich ein Kindergarten[6] und eine Volksschule.[7] Die Volksschule ist in 1. und 2. Klasse und 3. und 4. Klasse aufgeteilt. Die 1. und 2. Klasse befindet sich in Berg und die 3. und 4. in Wolfsthal.

Bahnhof Wolfsthal (1988) mit ÖBB 4020

Wolfsthal ist verkehrsmäßig sowohl an Wien mit der S-Bahn-Linie S7 als auch an das nahe Bratislava über die Buslinie 901 der Firma Slovak Lines verbunden.[8] Außerdem hält an der Haltestelle Wolfsthal Kirche die Buslinie 297, welche von Hainburg an der Donau über Berg und Edelstal nach Kittsee führt.[9]

Der Ort liegt an der ehemaligen Bundesstraße 9, die vor der Fertigstellung der Nordost Autobahn A6 einer der Hauptverkehrsträger zwischen den beiden Hauptstädten war. Jedoch wird die B9 Weiterhin stark befahren, durch den Verkehr aus der benachbarten Slowakei zu der Nachbarstadt Hainburg.

Durch Wolfsthal führen mit dem Ostösterreichischen Grenzlandweg, dem Jakobsweg und den Europäischen Fernwanderwegen E4 und E8 mehrere nationale und internationale Fernwanderwege.

Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.

Bürgermeister

Persönlichkeiten

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  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Wienerwald. 7 von 34 Bänden. 7. Band: St. Valentin bis Zwölfaxing. Mechitaristen, Wien 1833, S. 200 (WolfsthalInternet Archive).
Commons: Wolfsthal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Ein Blick auf die Gemeinde Wolfsthal, Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, 31. Dezember 2018, abgerufen am 14. Oktober 2020.
  2. Statistik Austria: Auflösungen bzw. Vereinigungen von Gemeinden ab 1945
  3. Politik der Nachbarschaft (Memento vom 20. April 2008 im Internet Archive) abgerufen am 1. November 2008
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Wolfsthal, Bevölkerungsentwicklung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 14. Oktober 2020.
  5. Wenzel Carl Wolfgang Blumenbach: Wolfsthal. In: Neueste Landeskunde von Oesterreich unter der Ens. Band 2. Verlag Carl Reichard, Güns 1835, S. 317 (reader.digitale-sammlungen.de).
  6. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 5. Oktober 2020.
  7. Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 30. September 2020.
  8. Busfahrplan Hainburg – Bratislava (PDF) abgerufen am 19. Mai 2020
  9. VOR: 297 Hainburg/Donau - Wolfsthal - Kittsee. In: www.vor.at. Abgerufen am 20. Mai 2020.
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Wolfsthal. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 18. Januar 2020.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Wolfsthal. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 18. Januar 2020.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Wolfsthal. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 18. Januar 2020.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Wolfsthal. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 18. Januar 2020.
  14. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Wolfsthal. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 18. Januar 2020.
  15. Land Niederösterreich - Gemeinderatswahl 2020. Abgerufen am 14. Oktober 2020.
  16. Wolfsthal. Abgerufen am 14. Oktober 2020 (österreichisches Deutsch).