Veroneser Kongress
Der Veroneser Kongress war eine Konferenz der Heiligen Allianz vom 20. Oktober bis 14. Dezember 1822 als vierter und letzter der Monarchenkongresse. Das Treffen fand in Verona statt, das zu jener Zeit österreichisch regiert wurde.
Teilnehmer waren:
- Kaiser Franz I. von Österreich
- begleitet von Außenminister Klemens Wenzel Lothar von Metternich
- Zar Alexander I. von Russland
- König Friedrich Wilhelm III. von Preußen
- begleitet von Karl August von Hardenberg, der in der Zeit des Kongresses starb
- König Ferdinand I. von Neapel-Sizilien
- Duke of Wellington, auf Anfrage des englischen Außenministers George Canning
- der französische Gesandte, Außenminister Mathieu de Montmorency-Laval mit François-René de Chateaubriand.
Der Kongress lehnte es ab, die griechische Unabhängigkeitserklärung anzuerkennen.
Gegen den Einspruch Englands wurde die Intervention in Spanien beschlossen und Frankreich deren militärische Durchführung übertragen. Die Monarchen wollten die Rückkehr der spanischen Bourbonen an die Macht. Canning plädierte in dieser Frage für die Nichteinmischung in innere Angelegenheiten Spaniens. Der dennoch gefasste Beschluss war Anlass für England, sich von der Heiligen Allianz loszusagen und 1824 die von Spanien abgefallenen südamerikanischen Staaten anzuerkennen.
Ferner einigte man sich, die österreichische Besetzung im Piemont zeitlich zu begrenzen und in Neapel einen Truppenabbau vorzunehmen.
Der Veroneser Kongress war Ausdruck des immer stärker einsetzenden Zerfalls der Heiligen Allianz.
In der Entourage des preußischen Königs befand sich unter anderem Alexander von Humboldt, der seinem Herrscher als kulturhistorischer Führer bei Ausflügen Dienste erwies.[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Ludwig von Hornthal: Ueber den Kongreß zu Verona und den Vorabend großer Ereignisse. Campe, Nürnberg 1822.[2]
- Volker Schäfer: Verona, Kongreß von. In: Gerhard Taddey (Hrsg.): Lexikon der deutschen Geschichte. Ereignisse, Institutionen, Personen. Von den Anfängen bis zur Kapitulation 1945. 3., überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 1998, ISBN 3-520-81303-3, S. 1291f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mächtekongresse 1818–1822. Digitale Edition, hrsg. von Karin Schneider unter Mitarbeit von Stephan Kurz, Wien: Österreichische Akademie der Wissenschaften, Institut für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung 2018. http://maechtekongresse.acdh.oeaw.ac.at/ Wissenschaftliche Digitale Edition der Kongressakten
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hanno Beck: Alexander von Humboldt. Band II. Steiner, Wiesbaden 1961, S. 56–58.
- ↑ (Verlagsanzeige). In: Zeitung für die elegante Welt / Intelligenzblatt der Zeitung für die elegante Welt, 23. November 1822, S. 6 (online bei ANNO).