Vahlia
Vahlia | ||||||||||||
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Vahlia capensis | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Ordnung | ||||||||||||
Doweld | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Familie | ||||||||||||
Vahliaceae | ||||||||||||
(Reichb.) Dandy | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Vahlia | ||||||||||||
Thunb. |
Vahlia ist die einzige Pflanzengattung der Familie der Vahliaceae und der Ordnung Vahliales. Die nur fünf bis höchstens acht Arten sind nur in der Alten Welt von Afrika einschließlich Madagaskar bis zum Indischen Subkontinent verbreitet.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Vahlia-Arten sind ein- oder zweijährige krautige Pflanzen oder Halbsträucher. Die gegenständigen Laubblätter sind einfach und ganzrandig. Nebenblätter sind keine vorhanden.
In zymösen Blütenständen stehen die Blüten meist in Paaren zusammen. Die relativ kleinen, zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Es sind fünf Kelchblätter vorhanden. Die fünf Kronblättern sind frei. Es ist nur ein Kreis mit fünf Staubblättern vorhanden, die untereinander frei sind. Zwei oder drei Fruchtblätter sind zu einem unterständigen, einkammerigen Fruchtknoten verwachsen. Die zwei bis drei freien Stempel enden in kopfigen Narben.
Es werden zwei- bis dreifächerige Kapselfrüchte gebildet, die viele (50 bis 200) winzige Samen enthalten.
Verbreitung und Evolution
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Vahlia-Arten kommen nur in der Alten Welt vor. Ihre Verbreitungsgebiete liegen im Subsahara-Afrika, in Madagaskar, Ostafrika, im Irak und auf dem Indischen Subkontinent.[1]
Es gibt wenig Fossilfunde, der Familie Vahliaceae zugeordnet werden könnten. Aus der Oberkreide in Schweden wurde Scandianthus beschrieben, die man vorsichtig in die Nähe der Gattung Vahlia stellten kann. Scandianthus besitzen zehn Staubblätter, einen einkammerigen Fruchtknoten mit apikal-lateraler Plazentation, freie Griffel und sich öffnende, septizide Früchte.[1] Es gibt Pollenfunde aus dem Oligozän und Miozän.[2]
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Familie Vahliaceae bildet innerhalb der Lamiiden eine eigene Ordnung Vahliales. Ihre Stellung innerhalb der Lamiiden ist noch ungeklärt, die Angiosperm Phylogeny Group stellte sie 2016 in der APG IV mit den Solanales, Lamiales, Gentianales und Boraginales in eine Polytomie.[3]
Vahlia ist die einzige Gattung in der Familie der Vahliaceae. Die Gattung Vahlia wurde durch Carl Peter Thunberg aufgestellt. Der Gattungsname Vahlia ehrt den norwegisch-dänischen Botaniker Martin Henrichsen Vahl (1749–1804).[4] Ein Synonym für Vahlia Thunb. ist Bistella Adans.[5]
Es gibt fünf[2] bis acht[1] Vahlia-Arten:[5]
- Vahlia capensis (L. f.) Thunb.: Sie ist mit drei Unterarten und vier Varietäten im südlichen Afrika verbreitet, die in der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten Südafrikas als „Least Concern“ = „nicht gefährdet“ gelten:[6]
- Vahlia capensis (L. f.) Thunb. subsp. capensis: Sie kommt nur in den südafrikanischen Provinzen Limpopo, Nordkap, Westkap sowie Nordwest vor.
- Vahlia capensis subsp. ellipticifolia Bridson
- Vahlia capensis subsp. vulgaris Bridson. Mit den Varietäten:
- Vahlia capensis subsp. vulgaris var. latifolia Burtt Davy: Sie kommt nur in der südafrikanischen Provinz Gauteng vor.
- Vahlia capensis subsp. vulgaris var. linearis E.Mey. ex Bridson (Syn.: Vahlia cynodonteti Dinter)
- Vahlia capensis subsp. vulgaris var. longifolia (Gand.) Bridson (Syn.: Vahlia capensis sensu J.H.Ross, Vahlia longifolia Gand.)
- Vahlia capensis subsp. vulgaris Bridson var. vulgaris
- Vahlia dichotoma (Murray) Kuntze: Sie ist in Madagaskar, Sri Lanka, Indien und Vietnam verbreitet.
- Vahlia digyna (Retz.) Kuntze: Sie ist im tropischen Afrika, Somalia, Äthiopien, Ägypten, Pakistan und Indien verbreitet.
- Vahlia geminiflora (Caill. & Delile) Bridson: Sie ist in Mali, Nigeria, im nordöstlichen Afrika und Nahen Osten verbreitet. Im Tschad ist es eine invasive Pflanze.
- Vahlia somalensis Chiov.: Sie kommt mit zwei Unterarten nur in Ostafrika vor:
- Vahlia somalensis Chiov. subsp. somalensis
- Vahlia somalensis subsp. goddingii (Bruce) Bridson
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Familie der Vahliaceae bei der APWebsite. (Abschnitte Systematik und Beschreibung)
- Beschreibung der Familie der Vahliaceae bei DELTA. (Abschnitt Beschreibung)
- Else Marie Friis, Peter R. Crane, Kaj Raunsgaard Pedersen: Early Flowers and Angiosperm Evolution. Cambridge University Press, 2011, ISBN 978-1-139-49638-4, S. 380 (englisch, Vahliaceae in der Google-Buchsuche).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Die Familie der Vahliaceae bei der APWebsite.
- ↑ a b Else Marie Friis, Peter R. Crane, Kaj Raunsgaard Pedersen: Early Flowers and Angiosperm Evolution. Cambridge University Press, 2011, ISBN 978-1-139-49638-4, S. 380 (englisch, Vahliaceae in der Google-Buchsuche).
- ↑ The Angiosperm Phylogeny Group: An update of the Angiosperm Phylogeny Group classification for the orders and families of flowering plants: APG IV. Botanical Journal of the Linnean Society, 2016, Band 181, S. 1–20. doi:10.1111/boj.12385
- ↑ Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018. [1]
- ↑ a b Vahliaceae im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 25. März 2014.
- ↑ Artenliste zu Vahlia in der Red List of South African Plants
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mohammad Amin Siddiqi: Eintrag in der Flora of Pakistan, Volume 10. (englisch)
- M. A. Hyde, B. T. Wursten, P. Ballings & M. Coates Palgrave, 2013: Eintrag in der Flora of Zimbabwe. (englisch)
- D. M. Bridson: Vahliaceae In: Flora Zambesiaca, Volume 4, 1978:online.
- Illustration von Vahlia dichotoma.
- Fotos sicher bestimmter Varietäten von Vahlia capensis.