Trollhätte-Kanal
Trollhätte-Kanal Trollhätte kanal | |
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Schleuse im Trollhätte-Kanal (Schweden) | |
Länge | 82 km |
Erbaut | 1607 |
Ausgebaut | 1800, 1909 Neueröffnet 25. Okt. 1916 |
Beginn | Göteborg |
Ende | Vänersee in Vänern |
Abstiegsbauwerke | 6 Schleusen |
Genutzter Fluss | Göta älv |
Herausragende Bauwerke | 12 Brücken |
Infozentrum, Museum | Trollhättan |
Zuständige WSD | Kanalbaugesellschaft |
Bau der Schleusen von 1800 (Zeichnung um 1798) |
Der Trollhätte-Kanal (schwedisch Trollhätte kanal) in der schwedischen Provinz Västergötland stellt eine Verbindung zwischen dem See Vänern und dem Kattegat her. Etwa 11 km des Wasserweges, der dem Göta älv folgt, sind durch Umgehungskanäle und Schleusenanlagen ausgebaut und schiffbar gemacht worden. Zusammen mit dem Göta-Kanal bildet der Trollhätte-Kanal eine 390 km lange Wasserstraße quer durch Schweden bis zur Ostsee.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ersten Pläne zu einem schiffbaren Wasserweg vom Vänern zur Nordsee stammen aus den 1520er Jahren. Die erste Schleuse wurde 1607 bei Lilla Edet in Betrieb genommen. Die nächsten Schritte zum Ausbau betrafen den Oberlauf des Göta älv und waren erst im Jahre 1800 beendet. Die größten Schwierigkeiten bereiteten die Stromschnellen von Trollhättan, an denen der Göta älv eine Fallhöhe von 32 Metern hat.
In Trollhättan sind drei Generationen von Schleusen erhalten. Die ersten Schleusen wurden zwischen 1793 und 1800 in den Fels gebaut. Sie galten damals als „8. Weltwunder“.[1] Bereits 1832 waren diese Schleusen jedoch zu klein, da der nun eröffnete Göta-Kanal für Schiffe bis sieben Meter Breite und 30 m Länge ausgelegt war. Daher wurden bis 1844 die mittleren Schleusen gebaut, in genau der gleichen Bauart und -größe wie jene des Göta-Kanals. Sie bestehen aus zwei unteren, vier mittleren und drei oberen Schleusenkammern. Beide Schleusentreppen sind noch zu sehen, allerdings sind die Zufahrten teilweise zugemauert und können nicht mehr passiert werden.
Die aktuell in Benutzung befindlichen Schleusen für Schiffe bis 88 Meter Länge wurden 1916 eröffnet. Sie verlaufen südlich der Schleusentreppe von 1844. Die Schleusentreppe besteht aus 3 unteren und einer oberen Kammer, die von einem kleinen künstlichen See getrennt werden, der noch von der Schleusentreppe von 1844 stammt.
Die grundlegenden Pläne für die Kanal-Führung und die Anlage von Schleusen stammen von dem schwedischen Naturwissenschaftler Christopher Polhem.[2]
Aktuell wird der Bau einer neuen Schleusentreppe in Trollhättan vorangetrieben, wobei die Schleusenkammern gegenüber den bestehenden auf 125 Meter Länge verlängert werden sollen.[3]
Technische Daten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kanal ist 82 km lang, hat sechs Schleusen und überwindet einen Höhenunterschied von 44 Meter. Er ist für Schiffe bis 88 Meter Länge und 13,2 Meter Breite bei einem Tiefgang von 5,4 Meter zugelassen. Die Masthöhe ist wegen der 12 Brücken auf 27 Meter beschränkt, so dass der Kanal im Besonderen für Freizeitschiffer geeignet ist. Das Kanalmuseum in Trollhättan stellt die Geschichte des Kanals aus. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts passierten jährlich über 20.000 Schiffe den Kanal und 3,5 Millionen Tonnen an Gütern werden auf ihm transportiert.
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Obere Sektion der Schleusen von 1800
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Mittlere Sektion der Schleusen von 1844 (Bild um 1880)
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Obere Sektion der Schleusenanlagen, links die Schleusentreppe von 1844, rechts die eine obere Kammer von 1906
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Eine Schleusung in den neuen Schleusen von 1916, Bild von 2011
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der Trollhättakanal. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 11, 1917, S. 62–67 (zlb.de).
- Barkhausen: Die Klappbrücke über den Trollhättakanal bei Wenersburg in Schweden. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 31, 1917, S. 195–196 (zlb.de).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Beschreibung mit Karte. schwedisch-translator.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gemäß Schautafel
- ↑ Der Trollhättakanal. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 11, 1917, S. 63 (zlb.de).
- ↑ FAQ zur neuen Schleuse. Trafikverket.se; abgerufen am 16. Juli 2024.
Koordinaten: 58° 0′ N, 12° 8′ O