Talsperre Krebsbach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Talsperre Krebsbach
Staudamm und entleerter Stausee am Beginn des Rückbaus im Mai 2007
Staudamm und entleerter Stausee am Beginn des Rückbaus im Mai 2007
Staudamm und entleerter Stausee am Beginn des Rückbaus im Mai 2007
Lage Landkreis Greiz
Zuflüsse Krebsbach
Abfluss Krebsbach → Weiße Elster
Größere Orte in der Nähe Teichwolframsdorf
Talsperre Krebsbach (Thüringen)
Talsperre Krebsbach (Thüringen)
Koordinaten 50° 42′ 35″ N, 12° 13′ 26″ OKoordinaten: 50° 42′ 35″ N, 12° 13′ 26″ O
Daten zum Bauwerk

Bauzeit 1962–1964
Höhe über Talsohle 12,9 m
Höhe über Gründungssohle 18,8 m
Höhe der Bauwerkskrone 298,5 m
Bauwerksvolumen 91 200 m³
Kronenlänge 186 m
Kronenbreite 5,1 m
Böschungsneigung luftseitig 1:1,5
Böschungsneigung wasserseitig 1:1,5
Daten zum Stausee
Höhenlage (bei Stauziel) 295 m
Wasseroberfläche 7 ha
Speicherraum 0,32 Mio. m³
Gesamtstauraum 0,43 Mio. m³
Einzugsgebiet 14,1 km²
Bemessungshochwasser 8,34 m³/s

Die Talsperre Krebsbach bei Teichwolframsdorf im Landkreis Greiz lag im Osten Thüringens am Krebsbach, einem Nebenfluss der Weißen Elster. Sie wurde Anfang der 1960er Jahre als Brauchwasserspeicher für den Uranbergbau der Wismut gebaut und 2007 abgerissen.

Das Absperrbauwerk war ein Steinschüttdamm mit mittiger Lehmkerndichtung und Stahlspundwand. Die Spundwand wurde erst nachträglich eingebaut, weil der Kern nicht dicht genug war. Der Baustoff des Stützkörpers bestand aus Diabas, die Dichtung aus Auelehm. Im Untergrund steht phyllitischer Tonschiefer an. Die Hochwasserentlastung befand sich am rechten Hang, der Grundablass etwa in Dammmitte.

Nach der Unteren Herbringhauser Talsperre ist die Krebsbach-Talsperre die zweite Talsperre Deutschlands, die zurückgebaut wurde, weil sie nicht mehr gebraucht wurde. Sie hatte nicht einmal eine Hochwasserschutzwirkung.

Vor einigen Jahren wurde der Stauspiegel bereits abgesenkt, indem man eine 30 m breite Scharte als Überlauf auf der linken Dammseite angelegt hat. Der Stauinhalt wurde dadurch auf die Hälfte reduziert. Die Thüringer Talsperrenverwaltung stellte im März 2000 den Planfeststellungsantrag für den Rückbau der Talsperre Krebsbach. Im Jahr 2002 wurden die Unterlagen öffentlich ausgelegt. Der Rückbau der Talsperre begann im März 2007. Es wurde ein mäandrierender Flusslauf angelegt. Das Ziel des Umbaus ist ein guter Zustand nach der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie.

  • Helmut Deubner u. a.: Talsperren in Thüringen. Herausgegeben von der Thüringer Talsperrenverwaltung. Verlag Fortschritt, Erfurt 1993.
  • Quent Mehlhorn, Markus Ottenbreit, Bruno Walter: Veranlassung, Verlauf und Erfahrungen des Planfeststellungsverfahrens zum Rückbau der Talsperre Krebsbach. In: Wasserwirtschaft 95, 2005, 1–2, S. 73–78.