Suzanna Randall
Suzanna Randall (* 6. Dezember 1979 in Köln) ist eine deutsche Astrophysikerin. Sie wird im Rahmen der privaten Initiative Die Astronautin zur Astronautin ausgebildet.
Beruf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Randall wuchs im Bergisch Gladbacher Ortsteil Gierath auf[1] und machte 1998 Abitur auf dem Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Bergisch Gladbach. Sie studierte 1998 bis 2002 Astronomie am University College London und machte ihren Master-Abschluss mit einer Arbeit über pulsierende blaue Unterzwergsterne. Von 2002 bis 2005 war sie Doktorandin der Astrophysik an der Universität Montreal in Kanada bei Gilles Fontaine und schloss 2006 ihre Dissertation mit dem Titel Asteroseismological Studies of Long- and Short-Period Variable Subdwarf B Stars ab. Von 2006 bis 2009 war sie Fellow bei der ESO Garching, mit Einsatz am Very Large Telescope (VLT) in Chile. Von 2009 bis 2010 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin für das VLT bei der ESO Garching und ist seit 2010 Wissenschaftlerin am europäischen ALMA-Regionalzentrum bei der ESO Garching.[2]
Teilnahme an Die Astronautin
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Suzanna Randall hatte sich bei der Astronauten-Auswahl der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) 2008/2009 erfolglos beworben.[3] 2016 bewarb sie sich als eine von 400 Teilnehmerinnen bei der privat finanzierten Initiative Die Astronautin, die erstmals eine Frau zur deutschen Astronautin machen möchte. Ziel war ein Kurzzeitaufenthalt von etwa zehn Tagen auf der ISS spätestens im Jahr 2019[4] (später vertagt auf 2023[5]). Der rund 50 Millionen Euro teure Flug soll durch Spenden und die Stiftung „Erste deutsche Astronautin gGmbH“ finanziert werden. Nachdem zuerst Nicola Baumann und Insa Thiele-Eich im April 2017 ausgewählt worden waren,[6][7] schied Nicola Baumann im Dezember 2017 freiwillig aus. Im Februar 2018 wurde Randall als Nachrückerin ausgewählt.
Sie nahm Flugstunden und erhielt einen Flugschein als Privatpilotin.[8][9] Ihre Ausbildung zur Astronautin erfolgt nebenberuflich.[10][11] Randall trainierte 2021 in der Mühlbachquellhöhle.[12]
TV-Auftritte (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Randall trat im November 2018 als Kandidatin bei der Fernsehsendung Ich weiß alles! auf.
Seit September 2020 präsentiert Suzanna Randall auf dem ZDF-Youtube-Kanal „Terra X Lesch & Co“ wissenschaftliche Themen.[13]
In ihrer Freizeit spielt Randall Klavier und singt im Chor. Seit Januar 2022 betreibt sie auf BR-Klassik den Wissens-Podcast „Kosmos Musik“.
Veröffentlichungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Unser Weg ins Weltall (mit Insa Thiele-Eich). Verlag Friedrich Oetinger, Hamburg 2021, ISBN 978-3-789-12132-6
- Abenteuer Raketenstart (mit Insa Thiele-Eich). Verlag Friedrich Oetinger, Hamburg 2021, ISBN 978-3-789-12135-7
- Wellenreiten im Weltall. Gräfe und Unzer Verlag, München 2022, ISBN 978-3-833-88380-4
Dokumentation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Traumberuf Astronautin: Suzanna Randall greift nach den Sternen, 2019[14]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Liste der Raumfahrer
- Renate Brümmer und Heike Walpot, zwei frühere deutsche Raumfahrtanwärterinnen.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website von Suzanna Randall
- Kurzporträt auf der Website von „Die Astronautin“
- Podcast: Der Traum vom All – Wie Suzanna Randall Kandidatin bei „Die Astronautin“ wurde
- Suzanna Randall: (Podcast) In: BR-KLASSIK: Kosmos Musik – Wissens-Podcast mit Suzanna Randall.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Adnan Akyüz: Erste Deutsche im All?: Kölnerin greift nach den Sternen. 7. März 2017, ehemals im ; abgerufen am 9. August 2020 (deutsch). (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Dr. Suzanna Randall: Nebenjob Astronautin, MDR Sputnik, mdr.de, 5. Oktober 2018
- ↑ Astrophysikerin ersetzt Eurofighter-Pilotin. In: Spiegel Online. 15. Februar 2018, abgerufen am 3. April 2019.
- ↑ Die Astronautin: Die Astronautin: Zwei Kandidatinnen setzen sich im Auswahlverfahren durch. (PDF) 19. April 2017, archiviert vom am 12. August 2017; abgerufen am 17. Juli 2017.
- ↑ Zweck. Stiftung erste deutsche Astronautin, abgerufen am 3. Januar 2024: „Wir starten 2023“
- ↑ Die Astronautin: Die Astronautin: Zwei Kandidatinnen setzen sich im Auswahlverfahren durch. 19. April 2017, abgerufen am 3. April 2019.
- ↑ Bewerbung als Astronautin. Jury kürt Kampfpilotin und Meteorologin zu Siegerinnen, Spiegel online am 19. April 2017, abgerufen am 3. April 2019
- ↑ Astronautenausbildung: Münchnerin Suzanna Randall lernt fliegen, Augsburger Allgemeine 22. August 2018
- ↑ Interview mit Meteorologin und Astronautin Dr. Insa Thiele-Eich, 22. September 2020: „Wir sind glücklicherweise beide bereits im Besitz unserer Fluglizenzen.“
- ↑ Raumfahrt: Wie wird man Astronautin?, Süddeutsche Zeitung, 22. Februar 2019
- ↑ Interview: Suzanna Randall will die erste deutsche Frau im All werden, Augsburger Allgemeine, 15. November 2018
- ↑ Nicolas Damm: Einsatz auf der ISS: Deutschlands erste Astronautinnen trainieren in der Oberpfalz. In: nordbayern.de. 23. Mai 2021, abgerufen am 26. Mai 2021.
- ↑ Biografie: Dr. Suzanna Randall, ZDF-Presseportal
- ↑ Traumberuf Astronautin: Suzanna Randall greift nach den Sternen, YouTube, Bayerischer Rundfunk, 23. Mai 2019
Personendaten | |
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NAME | Randall, Suzanna |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Astrophysikerin und Astronautenkandidatin |
GEBURTSDATUM | 6. Dezember 1979 |
GEBURTSORT | Köln |