Stadlern
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 31′ N, 12° 37′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz | |
Landkreis: | Schwandorf | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Schönsee | |
Höhe: | 708 m ü. NHN | |
Fläche: | 10,55 km2 | |
Einwohner: | 521 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 49 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 92549 | |
Vorwahl: | 09674 | |
Kfz-Kennzeichen: | SAD, BUL, NAB, NEN, OVI, ROD | |
Gemeindeschlüssel: | 09 3 76 167 | |
LOCODE: | DE ST5 | |
Gemeindegliederung: | 8 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hauptstr. 25 92539 Schönsee | |
Website: | vg-schoensee.de | |
Erster Bürgermeister: | Gerald Reiter (Für den Aufbau der Gemeinde) | |
Lage der Gemeinde Stadlern im Landkreis Schwandorf | ||
Stadlern ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt in der Region Oberpfalz-Nord im äußersten Osten[2] des Landkreises Schwandorf, unmittelbar an der Grenze zu Tschechien.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt acht Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]
- Charlottenthal (Dorf)
- Neumühle (Einöde)
- Reichenberg (Weiler)
- Schwarzach (Dorf)
- Stadlermühle (Einöde)
- Stadlern (Kirchdorf)
- Tabakmühle (Einöde)
- Waldhäuser (Dorf)
Die Wohnplätze Bemmerlmühle und Spindelmühle sind keine Gemeindeteile.
Es gibt nur die Gemarkung Stadlern.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Nachbargemeinden (im Uhrzeigersinn) sind: Bělá nad Radbuzou, Rybník nad Radbuzou, Tiefenbach, Weiding, Schönsee.
Schönsee 7 km |
Bělá nad Radbuzou 19 km |
Rybník nad Radbuzou 7 km |
Schönsee 7 km |
Rybník nad Radbuzou 7 km | |
Weiding 5 km |
Tiefenbach 11 km |
Rybník nad Radbuzou 7 km |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zur Gemeindegründung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Gemeindegebiet liegt die Ruine der Burg Reichenstein. Im 11./12. Jahrhundert erfolgte die Urbarmachung. 1363 ist eine eigene Pfarrei nachgewiesen. Stadlern gehörte zum Rentamt Amberg und zum Landgericht Murach des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Juli 1974 ein kleiner Teil der aufgelösten Gemeinde Schönau mit etwa 75 Einwohnern eingegliedert.[5]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwischen 1988 und 2018 sank die Einwohnerzahl von 614 auf 519 um 95 Einwohner bzw. um 15,5 %.
Einwohnerentwicklung in der Gemeinde Stadlern unter Berücksichtigung der Eingemeindungen:[6]
Jahr | 1840 | 1871 | 1900 | 1925 | 1939 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 | 2020 | 2023 |
Einwohner | 816 | 814 | 793 | 720 | 602 | 919 | 701 | 713 | 611 | 707 | 686 | 679 | 628 | 569 | 523 | 520 | 523 |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu den Gemeinderatswahlen 2014 und 2020[7] trat ausschließlich die Liste „Für den Aufbau der Gemeinde“ (FAG) an und erhielt jeweils alle acht Sitze.
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bürgermeister der Gemeinde ist seit Mai 2014 Gerald Reiter (FAG).
Verwaltung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit Schönsee und Weiding ist Stadlern Teil der Verwaltungsgemeinschaft Schönsee.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Um 1970 war zwar die Annahme eines Gemeindewappens im Gespräch, es kam jedoch nicht dazu. Neben Stadlern führen nur drei weitere der 2056 Gemeinden in Bayern (Elchingen, Prebitz und Schwebheim) kein eigenes Wappen.[8]
Kultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Böhmerwaldaussichtsturm
- Hochfels
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kuratie- und Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt
- Der Denkmalschutzpreis 2017 des Bezirks Oberpfalz ging an das Haus Weidinger Straße 1. Das Haus mit Halbwalmdachbau und verputztem Giebelblockbau zählt zu den letzten Exemplaren des früher im oberpfälisch-tschechischen Grenzgebiet weit verbreiteten Typus des Böhmerwaldhauses. Es wird als Ferienhaus genutzt.
Bodendenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wallfahrt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ursprung der Wallfahrt zu „Unserer lieben Frau“ in Stadlern ist nicht bekannt. Durch sein Gnadenbild „Unsere liebe Frau aus Erden gebrannt“ wurde Stadlern im Böhmerwald bekannt.[9] Seit Jahrhunderten pilgern die Menschen mit ihren Anliegen zum Gnadenbild nach Stadlern. Das Patronatsfest ist der 15. August, die Aufnahme Mariens in den Himmel (Frauentag). Die Kirche Mariä Himmelfahrt ist ein gotischer Bau und stammt aus dem 14. Jahrhundert.[10]
Bilder aus Stadlern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Kirche Mariä Himmelfahrt (2017)
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Wallfahrt am Frauentag
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Kreuzweg (2017)
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Johann Koller Brunnen (2017)
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Herbst am Reichenstein (2017)
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Böhmerwaldturm (2018)
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Naturschutzgebiet Hochfels bei Stadlern (2018)
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gab 2020 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 216. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe keinen. Es gab im Jahr 2016 außerdem neun landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von insgesamt 275 ha, davon waren 93 ha Ackerfläche und 182 ha Dauergrünfläche.
Fremdenverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist eingebunden in das Erholungsgebiet „Schönseer Land“. Es besitzt ein Langlaufzentrum und eine Naturrodelbahn, die allerdings nicht regelmäßig präpariert wird. In Stadlern steht außerdem ein Naturfreibad zur Verfügung.
Ansässige Unternehmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Stadlern befindet sich eine Produktionsstätte der Firma Münchener Medizin Mechanik.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martin Kopp (* 8. Oktober 1876 in Stadlern; † 12. Dezember 1952 in München), Filmproduzent
- Johann Koller (* 16. Juli 1917 in Stadlern; † 11. Januar 2013 in Cham), Unternehmer
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mariä Himmelfahrt, Stadlern, Schnell, Kunstführer Nr. 2286
- Georg Hager: Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern, Oberpfalz, Bezirksamt Oberviechtach, München 1906
- 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Stadlern, Festschrift, 1969
- Alois Köppl: Altlandkreis Oberviechtach. Verlag Katzenstein-Gleiritsch, Gleiritsch 2018, ISBN 978-3-9819712-0-0
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag zum Wappen von Stadlern in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Alois Köppl: Altlandkreis Oberviechtach. Verlag Katzenstein-Gleiritsch, Gleiritsch 2018, Seite 300–317.
- ↑ Gemeinde Stadlern in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 19. April 2021.
- ↑ Gemeinde Stadlern, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 20. Dezember 2021.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 643 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Datenbank Statistikdaten Bayern
- ↑ Gemeinderatswahl - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Stadlern - Gesamtergebnis. Abgerufen am 3. Januar 2021.
- ↑ Wappen-Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte, Stand 6. Juli 2020
- ↑ Mariä Himmelfahrt, Stadlern, Schnell, Kunstführer Nr. 2286, S. 2
- ↑ Georg Hager, Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern, Oberpfalz, Bezirksamt Oberviechtach, München 1906, S. 62