Paul Berger-Bergner

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Der Maler Paul Berger-Bergner

Paul Berger-Bergner (* 10. Februar 1904 in Prag, Österreich-Ungarn; † 18. Juli 1978 in Mannheim) war ein deutscher Maler.

Paul Berger-Bergner war der Sohn von Paul Bergner (P. Bergner recte Berger), einem Restaurator, Direktor des Rudolfinums in Prag, und seiner Ehefrau Maria Bergner, geb. Tadler. Ein Freund in seiner Prager Kindheit und Jugend war Josef Paul Hodin, dessen Künstlerroman Die Brühlsche Terrasse Bergners Werdegang im Dresdner Künstlerkreis zum Thema hat.

Als sein Vater früh starb, musste er eine Lehre beginnen. Diese absolvierte er im Malstudio der Porzellanfabrik in Schlackenwerth bei Karlsbad. Danach wurde er Schüler bei Walter Klemm in Berlin. 1925 begann Berger-Bergner das Studium an der damaligen Akademie der Bildenden Künste in Dresden bei Robert Sterl. 1928 wurde er Meisterschüler, ab 1931 arbeitete er als freischaffender Maler in Dresden. Berger-Bergner war Mitglied der Dresdner Sezession 1932.[1]

In der Zeit des Nationalsozialismus war Berger-Bergner Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste und auf mindestens acht Ausstellungen vertreten.[2] 1937 wurden im Rahmen der deutschlandweiten konzertierten Aktion „Entartete Kunst“ von den Nationalsozialistenaus aus dem Stadtmuseum Dresden sein Linolschnitt „Die Hölle“ beschlagnahmt und anschließend vernichtet.[3] 1940 zog Berger-Bergner in das inzwischen besetzte Prag, von 1941 bis 1945 war er Soldat der Wehrmacht. Als sein Atelier in der Polytechnischen Schule am Antonsplatz 1945 zerstört wurde, verlor er einen Teil seines Werks. Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft lebte er von 1945 bis 1947 in Büppel, einem ländlichen Stadtteil von Varel in Friesland. In dieser Zeit zählte er zu den wichtigen Anregern und Akteuren der sich neu formierenden Kunstszene im südlich von Varel gelegenen Oldenburg. So war er zum Beispiel 1947 Mitbegründer der Oldenburger Regionalgruppe des Bundes Bildender Künstlerinnen und Künstler.[4] Er arbeitete danach wieder in Dresden und ging dann in die Bundesrepublik Deutschland. Dort wurde er Lehrer für Malerei an der Fachhochschule für Gestaltung in Mannheim, deren Leitung er 1957 übernahm.

Berger-Bergner war einige Zeit mit Thea Piekara liiert, und beide hatten ein Kind.

Kunsthistorisch ist Berger-Bergner der Verschollenen Generation und dem Expressiven Realismus zuzurechnen.[5]

Bilder Berger-Bergners befinden sich u. a. in der Dresdener Gemäldegalerie Neue Meister, im Museum der bildenden Künste Leipzig und im Museum Ludwig, Köln.

Werke (Auswahl)

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  • Das gasvergiftete Mädchen (Öl)[6]
  • Kind am Stuhl (1930, Öl)[7]
  • Demonstration (1932, Öl, 51 × 115,5 cm; Galerie Neue Meister Dresden)[8]
  • Schwestern (1933, Öl; Museum der bildenden Künste Leipzig)[9]
  • Knabe (Öl; auf der 2. Deutschen Kunstausstellung)[10]
  • Akt (Öl; auf der 2. Deutschen Kunstausstellung)[11]
  • Varel: An der Südender Leke (1945, Aquarell), Heimatmuseum Varel
  • Klage (1947, Öl; auf der 2. Deutschen Kunstausstellung)[12]
  • Das junge Leben (Öl; auf der 2. Deutschen Kunstausstellung)[13]
  • Halbportrait Dore Hoyer im Tanzkostüm (1951, Öl, Deutsches Tanzarchiv Köln)

Ausstellungen (unvollständig)

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Einzelausstellungen

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Ausstellungsbeteiligungen in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR

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  • 1946 und 1949: Dresden, Allgemeine Deutsche Kunstausstellung, 2. Deutsche Kunstausstellung
  • postum 1980/1981: Dresden, Albertinum („Kunst im Aufbruch. Dresden 1918- 1933“)
Josef Paul Hodin: Paul Berger-Bergner (1974)
  • Paul Berger-Bergner und seine Schüler. Städtische Kunsthalle Mannheim, 1979 (Katalog)
  • Josef Paul Hodin: Paul Berger-Bergner – Leben und Werk. Hamburg: Christians, 1974
  • Josef Paul Hodin: Die Brühlsche Terrasse. Hamburg : Christians, 1969
  • Paul Hopfer: 1948. Gerhard Stalling AG, Oldenburg, 1947
  • Peter Wiench: Berger-Bergner, Paul. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 9, Saur, München u. a. 1994, ISBN 3-598-22749-3, S. 367.

Einzelnachweise

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  1. Karin Müller-Kelwing: Die Dresdner Sezession 1932 – Eine Künstlergruppe im Spannungsfeld von Kunst und Politik. Hildesheim (u. a.) 2010, zugleich: Dissertation, TU Dresden 2008, ISBN 978-3-487-14397-2, S. 193, 363.
  2. Martin Papenbrock, Gabriele Saure (Hrsg.): Kunst des frühen 20. Jahrhunderts in deutschen Ausstellungen. Teil 1. Ausstellungen deutsche Gegenwartskunst in der NS-Zeit. VDG, Weimar, 2000
  3. Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion "Entartete Kunst", Forschungsstelle "Entartete Kunst", FU Berlin
  4. Vgl. Gerhard Wietek: 200 Jahre Malerei im Oldenburger Land, Oldenburg 1986, S. 202f.
  5. Rainer Zimmermann: Expressiver Realismus. Malerei der verschollenen Generation. Hirmer, München 1994, ISBN 3-7774-6420-1, S. 351–352.
  6. Paul Unbekannter Fotograf; Berger-Bergner: Das gasvergiftete Mädchen. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  7. Martin; Berger-Bergner Würker: Kind am Stuhl. 1930, abgerufen am 7. Mai 2023.
  8. SKD | Online Collection. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  9. Walter; Berger-Bergner Möbius: Schwestern. 1946, abgerufen am 7. Mai 2023.
  10. Paul Unbekannter Fotograf; Berger-Bergner: Knabe. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  11. Paul Unbekannter Fotograf; Berger-Bergner: Akt. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  12. Paul Unbekannter Fotograf; Berger-Bergner: Klage. 1947, abgerufen am 7. Mai 2023.
  13. Paul Unbekannter Fotograf; Berger-Bergner: Das junge Leben. Abgerufen am 7. Mai 2023.