Olympische Sommerspiele 2012/Leichtathletik – 400 m Hürden (Männer)

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Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 400-Meter-Hürdenlauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 50 Athleten aus 34 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion London
Wettkampfphase 3. August 2012 (Vorrunde)
4. August 2012 (Halbfinale)
6. August 2012 (Finale)
Medaillengewinner
Dominikanische Republik Félix Sánchez (DOM)
Vereinigte StaatenVereinigte StaatenMichael Tinsley (USA)
Puerto Rico Javier Culson (PUR)
2008 2016
Das Olympiastadion von London im Jahr 2015

Der 400-Meter-Hürdenlauf der Männer bei den Olympischen Spielen 2012 in London wurde am 3., 4. und 6. August 2012 im Olympiastadion London ausgetragen. Fünfzig Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde Félix Sánchez aus der Dominikanischen Republik. Der US-Amerikaner Michael Tinsley gewann die Silbermedaille, Bronze ging an Javier Culson aus Puerto Rico.

Für Deutschland ging Silvio Schirrmeister an den Start, der in der Vorrunde ausschied.
Athleten aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträger

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Olympiasieger Angelo Taylor (Vereinigte Staaten USA) 47,25 s Peking 2008
Weltmeister David Greene (Vereinigtes Konigreich Großbritannien) 48,26 s Daegu 2011
Europameister Rhys Williams (Vereinigtes Konigreich Großbritannien) 49,33 s Helsinki 2012
Zentralamerika und Karibik-Meister Leford Green (Jamaika Jamaika) 49,03 s Mayagüez 2011
Südamerika-Meister Andrés Silva (Uruguay Uruguay) 49,94 s Buenos Aires 2011
Asienmeister Takatoshi Abe (Japan Japan) 49,64 s Kōbe 2011
Afrikameister Cristian Morton (Nigeria Nigeria) 49,32 s Porto-Novo 2012
Ozeanienmeister Wettbewerb nicht im Meisterschaftsprogramm Gold Coast 2012
Das Olympiastadion während der Olympischen Spiele 2012

Bestehende Rekorde

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Weltrekord Kevin Young (Vereinigte Staaten USA) 46,78 s Finale OS Barcelona, Spanien 6. August 1992[1]
Olympischer Rekord

Der bestehende Olympiarekord, gleichzeitig Weltrekord, wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Im schnellsten Rennen, dem Finale am 6. August, verfehlte Olympiasieger Félix Sánchez aus der Dominikanischen Republik mit seinen 47,63 s diesen Rekord um 85 Hundertstelsekunden.

Rekordverbesserungen

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Es wurden zwei Landesrekorde aufgestellt:

Anmerkung:
Alle Zeiten in diesem Beitrag sind nach Ortszeit London (UTC±0) angegeben.

Es wurden sechs Vorläufe durchgeführt. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten drei Athleten (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die sechs Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.

3. August 2012, 11:15 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Amaurys Valle Kuba Kuba 49,19
2 Brendan Cole Australien Australien 49,24
3 Amaechi Morton Nigeria Nigeria 49,34
4 Kenneth Medwood Belize Belize 49,78
5 Roxroy Cato Jamaika Jamaika 50,22
6 Chen Chieh Chinesisch Taipeh Chinesisch Taipeh 50,27
7 Li Zhilong China Volksrepublik Volksrepublik China 50,36
DSQ Takayuki Kishimoto Japan Japan IAAF Regel 168.7a – Regelwidrige Überquerung der Hürde[2]

3. August 2012, 11:22 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Michael Tinsley Vereinigte Staaten USA 49,13
2 Leford Green Jamaika Jamaika 49,30
3 Kurt Couto Mosambik Mosambik 49,31
4 Eric Alejandro Puerto Rico Puerto Rico 49,39
5 Andrew Riley Jamaika Jamaika 49,59
6 Rasmus Mägi Estland Estland 50,05
7 Winder Cuevas Dominikanische Republik Dominikanische Republik 50,15
DSQ Akihiko Nakamura Japan Japan IAAF Regel 168.7a – Regelwidrige Überquerung der Hürde[2]
DNS Kariem Hussein Schweiz Schweiz
Cornel Fredericks – ausgeschieden
als Achter des dritten Vorlaufs

3. August 2012, 11:29 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 David Greene Vereinigtes Konigreich Großbritannien 48,98
2 Emir Bekrić Serbien Serbien 49,21 NR
3 José Reynaldo Bencosme de Leon Italien Italien 49,35
4 Brent LaRue Slowenien Slowenien 49,38
5 Jamele Mason Puerto Rico Puerto Rico 49,89
6 Cheng Wen China Volksrepublik Volksrepublik China 50,38
7 Vincent Kosgei Kenia Kenia 50,80
8 Cornel Fredericks Sudafrika Südafrika 52,29
DSQ Lankrantien Lamboni Togo Togo IAAF Regel 168.7a – Regelwidrige Überquerung der Hürde[2]

3. August 2012, 11:36 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Javier Culson Puerto Rico Puerto Rico 48,33
2 Kerron Clement Vereinigte Staaten USA 48,48
3 Omar Cisneros Kuba Kuba 48,63
4 Tristan Thomas Australien Australien 49,13
5 Rhys Williams Vereinigtes Konigreich Großbritannien 49,17
6 Michaël Bultheel Belgien Belgien 49,18
7 Wjatscheslaw Sakaew Russland Russland 50,36
8 Jorge Paula Portugal Portugal 51,40
9 Maoulida Darouèche Komoren Komoren 53,49
Silvio Schirrmeister – ausgeschieden
als Vierter des fünften Vorlaufs

3. August 2012, 11:43 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Angelo Taylor Vereinigte Staaten USA 49,29
2 Jehue Gordon Trinidad und Tobago Trinidad und Tobago 49,37
3 Stanislaw Melnykow Ukraine Ukraine 50,13
4 Silvio Schirrmeister Deutschland Deutschland 50,21
5 Periklis Iakovakis Griechenland Griechenland 50,27
6 Louis Jacobus van Zyl Sudafrika Südafrika 50,31
7 Josef Prorok Tschechien Tschechien 50,33
8 Wiktor Leptikow Kasachstan Kasachstan 51,67

Weitere im fünften Vorlauf ausgeschiedene Hürdenläufer:

3. August 2012, 11:50 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Félix Sánchez Dominikanische Republik Dominikanische Republik 49,24
2 Jack Green Vereinigtes Konigreich Großbritannien 49,49
3 Mamadou Kassé Hann Senegal Senegal 49,63
4 Tetsuya Tateno Japan Japan 49,95
5 Josef Robertson Jamaika Jamaika 49,98
6 Boniface Mucheru Kenia Kenia 50,33
7 Artyom Dyatlov Usbekistan Usbekistan 51,55
8 Andrés Silva Uruguay Uruguay 53,38

Es wurden drei Halbfinalläufe durchgeführt. Für das Finale qualifizierten sich pro Lauf die ersten zwei Athleten (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die zwei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.

Zieleinlauf des ersten Halbfinals: Jehue Gordon als Zweiter vor Kerron Clement und David Greene / im Hintergrund: Eric Alejandro (7.) und Michael Bultheel (6.)

4. August 2012, 19:00 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Félix Sánchez Dominikanische Republik Dominikanische Republik 47,76
2 Jehue Gordon Trinidad und Tobago Trinidad und Tobago 47,96 NR
3 Kerron Clement Vereinigte Staaten USA 48,12
4 David Greene Vereinigtes Konigreich Großbritannien 48,19
5 Mamadou Kassé Hann Senegal Senegal 48,80
6 Michaël Bultheel Belgien Belgien 49,10
7 Eric Alejandro Puerto Rico Puerto Rico 49,15
8 Kurt Couto Mosambik Mosambik 51,55

Im ersten Halbfinale ausgeschiedene Hürdenläufer:

Zweites Halbfinale nach der ersten Kurve: Kenneth Medwood (Bahn 2) / Tristan Thomas (B. 3) / Jack Green (B. 4) / Javier Culson (B. 5) / Emir Bekrić (B. 6) / Stanislaw Melnykow (B. 7) / Omar Cisneros (B. 8)

4. August 2012, 19:08 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Javier Culson Puerto Rico Puerto Rico 47,93
2 Angelo Taylor Vereinigte Staaten USA 47,95
3 Omar Cisneros Kuba Kuba 48,23
4 Emir Bekrić Serbien Serbien 49,62
5 Kenneth Medwood Belize Belize 49,87
6 Stanislaw Melnykow Ukraine Ukraine 50,19
7 Tristan Thomas Australien Australien 50,55
DNF Jack Green Vereinigtes Konigreich Großbritannien

Im zweiten Halbfinale ausgeschiedene Hürdenläufer:

Drittes Halbfinale (v. l. n. r.):
Amaurys Valle, Michael Tinsley, Brendan Cole, Leford Green, Brent LaRue, Rhys Williams

4. August 2012, 19:16 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Michael Tinsley Vereinigte Staaten USA 48,18
2 Leford Green Jamaika Jamaika 48,61
3 Brent LaRue Slowenien Slowenien 49,45
4 Rhys Williams Vereinigtes Konigreich Großbritannien 49,63
5 Brendan Cole Australien Australien 49,65
6 José Reynaldo Bencosme de Leon Italien Italien 50,07
7 Amaurys Valle Kuba Kuba 50,48
DSQ Amaechi Morton Nigeria Nigeria IAAF Regel 168.7a – Regelwidrige Überquerung der Hürde[2]

Im dritten Halbfinale ausgeschiedene Hürdenläufer:

Félix Sánchez – nach acht Jahren das zweite olympische Gold

6. August 2012, 20:45 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Félix Sánchez Dominikanische Republik Dominikanische Republik 47,63
2 Michael Tinsley Vereinigte Staaten USA 47,91
3 Javier Culson Puerto Rico Puerto Rico 48,10
4 David Greene Vereinigtes Konigreich Großbritannien 48,24
5 Angelo Taylor Vereinigte Staaten USA 48,25
6 Jehue Gordon Trinidad und Tobago Trinidad und Tobago 48,86
7 Leford Green Jamaika Jamaika 49,12
8 Kerron Clement Vereinigte Staaten USA 49,15

Für den Endlauf hatten sich alle drei US-Amerikaner qualifiziert. Dazu kamen jeweils ein Teilnehmer aus der Dominikanischen Republik, Großbritannien, Jamaika, Puerto Rico sowie Trinidad und Tobago.

In diesem Finale trafen die Olympiasieger dreier Spiele aufeinander. 2000 und 2008 hatte der US-Amerikaner Angelo Taylor Gold gewonnen, 2004 hatte der Sieger Félix Sánchez geheißen, der aus der Dominikanischen Republik kam. Mit guten Chancen starteten außerdem der US-Amerikaner Kerron Clement, Weltmeister von 2007 und 2009, Michael Tinsley, der die US-Olympiaausscheidungen gewonnen hatte, sowie der amtierende Weltmeister David Greene aus Großbritannien.

Das Rennen wurde zunächst von Sánchez, Taylor und dem Puertoricaner Javier Culson angeführt. Taylor hatte sich leicht nach vorne geschoben, kam jedoch an der achten Hürde aus dem Rhythmus. An der neunten Hürde übernahm Sánchez die Führung, dicht gefolgt von Culson. Auf der Zielgeraden hatte Sánchez das größte Stehvermögen und gewann die Goldmedaille in der Zeit von 47,63 s, die identisch war mit seiner Siegerzeit von 2004. Auf den letzten Metern arbeitete sich Tinsley nach vorne und kam noch vor Culson als Zweiter ins Ziel. Weltmeister Greene wurde Vierter, Taylor Fünfter.

Kevin Youngs olympischer Rekord und Weltrekord aus dem Jahr 1992 von 46,78 s blieb auch bei diesen Spielen völlig ungefährdet.

Javier Culson gewann die erste Medaille Puerto Ricos in dieser Disziplin.

Einzelnachweise

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  1. IAAF, Athletics - Progression of outdoor world records, 400 m Hürden Männer, abgerufen am 26. März 2022
  2. a b c d Internationale Wettkampfregeln (Memento des Originals vom 25. September 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.leichtathletik.de (PDF; 7143 KB), S. 113, leichtathletik.de, abgerufen am 26. März 2022