Neuendorf (Eifel)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 17′ N, 6° 28′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Eifelkreis Bitburg-Prüm | |
Verbandsgemeinde: | Prüm | |
Höhe: | 520 m ü. NHN | |
Fläche: | 5,71 km2 | |
Einwohner: | 107 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 19 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54597 | |
Vorwahl: | 06552 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIT, PRÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 32 272 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Tiergartenstraße 54 54595 Prüm | |
Website: | www.pruem.de | |
Ortsbürgermeister: | Theo Roderich | |
Lage der Ortsgemeinde Neuendorf im Eifelkreis Bitburg-Prüm | ||
Neuendorf (Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Prüm an.[2]
) ist eineGeographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neuendorf liegt östlich der Schneifel am Oberlauf der Prüm. Östlich des Ortes fließt der Reuther Bach seiner südlich gelegenen Mündung in den Fluss entgegen.
Nachbarorte sind die Ortsgemeinden Ormont im Norden, Reuth im Nordosten und Olzheim im Süden.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Urkunden über die Entstehung des Weilers sind nicht überliefert. Erst seit dem 16. Jahrhundert ist der Name Neuendorf nachweisbar.
Der Volksmund berichtet, dass gleichzeitig mit dem Bau von Burg Neuenstein[3] bei Ormont die angrenzende Ortschaft Neuendorf gegründet wurde. Im Mittelalter war Neuendorf Prümer Besitz, der als Lehen an die Grafen Manderscheid-Blankenheim vergeben war. Die Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen beendete die alte Ordnung. Der Ort wurde von 1798 bis 1814 Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Französischen Kaiserreichs, zugeordnet der Mairie Olzheim im Arrondissement Prüm des Saardépartements. Nach der Niederlage Napoleons kam Neuendorf aufgrund der 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zum Königreich Preußen und gehörte nun zum Kreis Prüm des Regierungsbezirks Trier, der 1822 Teil der neu gebildeten preußischen Rheinprovinz wurde. Aus der Mairie wurde die Bürgermeisterei Olzheim, die Ende des 19. Jahrhunderts – zusammen mit Rommersheim und Wallersheim – in der Bürgermeisterei Prüm-Land aufging.[4]
Als Folge des Ersten Weltkriegs war die gesamte Region dem französischen Abschnitt der Alliierten Rheinlandbesetzung zugeordnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Neuendorf innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
- Statistik zur Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Neuendorf, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5]
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Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Neuendorf besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[6]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Theo Roderich wurde am 17. Februar 2022 Ortsbürgermeister von Neuendorf.[7] Da für eine am 20. Februar 2022 angesetzte Direktwahl kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters dem Rat. Dieser entschied sich für Roderich.[8][7]
Roderichs Vorgänger Werner Bartz hatte das Amt am 1. Juli 2009 angetreten.[9] Zuletzt wurde Bartz auf der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats am 23. August 2019 für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[10][11] Bartz legte das Amt jedoch aus persönlichen Gründen vorzeitig zum 30. November 2021 nieder.[12] Vor Bartz hatte Herbert Probst das Amt 21 Jahre ausgeübt.[13]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Rot, unter goldenem, mit rotem Zickzackbalken belegtem Schildhaupt, ein silbernes Balkenkreuz zwischen zwei silbernen Geweihstangen.“[14] | |
Wappenbegründung: Die Grafen von Manderscheid übten in der Region um Neuendorf die Vogtsrechte aus und verwalteten so den Besitz der Fürstabtei Prüm, deren heraldische Farben Rot und Silber sind. Im Stammwappen der Grafen von Manderscheid befindet sich in Gold ein roter Zickzackbalken. Der Hauptpatron der Kirche von Neuendorf ist der hl. Hubertus, dessen Attribut unter anderem ein Kreuz zwischen Geweihstangen ist. Im Wappen steht die Grafschaft Manderscheid als Verwalter im Schildhaupt über dem Ort, der sich unter dem Schildhaupt durch die Attribute des Kirchenpatrons und die Farben des Grundbesitzers darstellt.
Die Genehmigung zur Führung des Ortswappens erfolgte am 13. Mai 2021 durch Joachim Streit, damals Landrat im Eifelkreis Bitburg-Prüm. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Filialkirche St. Hubertus von 1857
- Während der Fastenzeit finden an sieben Freitagen zwischen Aschermittwoch und Ostern Wallfahrten zur dortigen „schmerzhaften Gottesmutter“ aus den umliegenden Dörfern statt
- Burgbrennen am ersten Sonntag der Fastenzeit (sogenannter Scheef-Sonntag)[15]
- Jährliches Kirmes- bzw. Kirchweihfest wird sonntags am Sankt-Martins-Tag gefeiert
- Wenige Gehminuten vom Ort entfernt befindet sich der Mineralbrunnen „Olzheimer Drees“ (⊙ )
- Wanderstrecken und Motorsporttouren[16][17]
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Neuendorf (Eifel)
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neuendorf liegt am nordöstlichen Rand der Verbandsgemeinde Prüm. Zum Mittelzentrum Prüm sind es 10 km. Durch den Ort verläuft die Landesstraße 23.
Ein Campingplatz und eine Motorrad-Pension mit Gastronomie befinden sich im Ort.[18][19]
Eines der bekanntesten Familienunternehmen der Eifel ist die Firma HEIKO – die fahrenden Lebensmittelmärkte. HEIKO ist Deutschlands größter mobiler Lebensmitteldienst.[20][21]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsgemeinde Neuendorf auf den Seiten der Verbandsgemeinde Prüm
- Ortsporträt Neuendorf (Eifel)
- Zur Ortsgemeinde Neuendorf gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Literatur über Neuendorf in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 98 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Burg Neuenstein bei Ormont. Abgerufen am 27. Juli 2017.
- ↑ Standesamtszugehörigkeit der einzelnen Gemeinden. (PDF) Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm, 30. Juli 2021, S. 19, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 26. Juni 2022; abgerufen am 7. Februar 2022.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ a b Ergebnisse aus der öffentlichen Sitzung des Ortsgemeinderates Neuendorf vom 17.02.2022. In: Prümer Rundschau, Ausgabe 9/2022. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 14. März 2022.
- ↑ Harald Engel: Wahlbekanntmachung / Ausfall der Urwahl. In: Prümer Rundschau, Ausgabe 2/2022. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 5. Januar 2022, abgerufen am 14. März 2022.
- ↑ Ortsgemeinderat Neuendorf. Aktuelle Mitglieder. In: Ratsinfosystem. Verbandsgemeinde Prüm, abgerufen am 14. Oktober 2021.
- ↑ Werner Bartz: Sitzung des Ortsgemeinderates Neuendorf. In: Prümer Rundschau, Ausgabe 33/2019. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 13. Juni 2019, abgerufen am 16. September 2021.
- ↑ Ergebnisse aus der öffentlichen Sitzung des Ortsgemeinderates Neuendorf vom 23.08.2019. In: Prümer Rundschau, Ausgabe 41/2019. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 16. September 2021.
- ↑ Bekanntmachung. Amtsniederlegung Werner Bartz. In: Prümer Rundschau, Ausgabe 49/2021. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 14. März 2022.
- ↑ Eine Chance für die Jungen. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 8. September 2009, abgerufen am 16. September 2021 (nur Artikelanfang frei zugänglich).
- ↑ Ein eigenes Wappen für die Ortsgemeinde Neuendorf. Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm, 21. Mai 2021, abgerufen am 25. Juni 2023.
- ↑ Hüttenbrennen in der Eifel. Abgerufen am 1. Mai 2016.
- ↑ Wanderstrecken Neuendorf-Olzheim. (PDF) Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 4. Dezember 2018; abgerufen am 25. Juli 2017.
- ↑ Motorsporttour Neuendorf (Eifel). Abgerufen am 25. Juli 2017.
- ↑ Campingplatz Birkenwiese. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 29. Juni 2017; abgerufen am 11. Juli 2017.
- ↑ Motorradhotel/Motorradcamping. Abgerufen am 11. Juli 2017.
- ↑ Firma HEIKO Neuendorf (Eifel). Abgerufen am 25. Juli 2017.
- ↑ Tante Emma auf Rädern – Mit HEIKOs rollenden Supermärkten durch die Eifel (SWR-Video). 12. Juli 2018, abgerufen am 16. September 2021.