Nessating
Nessating Stadt Pfreimd
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Koordinaten: | 49° 29′ N, 12° 8′ O | |
Höhe: | 484 m | |
Einwohner: | 20 (Format invalid) | |
Postleitzahl: | 92536 | |
Vorwahl: | 09606 | |
Lage von Nessating in Bayern
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Nessating (2018)
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Nessating ist ein Ortsteil der Stadt Pfreimd im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf (Bayern).[2][3]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nessating liegt 800 Meter westlich der Bundesautobahn 6 und ungefähr 4 Kilometer westlich von Pfreimd. Nessating liegt auf dem Nordosthang des 626 Meter hohen Kulm. Westlich von Nessating erhebt sich der 548 Meter hohe Eichenberg und nördlich von Nessating der 482 Meter hohe Mühlberg.[2][3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nessating (auch: Nessathing, Nessading) gehört zu den echten Ing-Orten. Das weist darauf hin, dass es während der bayerischen Landnahme Ende des 8. Jahrhunderts entstanden ist. Es markiert den weitesten Vorstoß nach Norden in slawisch besiedeltes Gebiet und befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft der slawischen Ortschaft Döllnitz.[4]
Im Jahr 1225 verpfändeten die Landgrafen von Leuchtenberg an Heinrich I. von Ortenburg und Murach die Veste Schmidgaden und Einkünfte in Nessating und Weiding.[5]
Im Salbuch von 1473 wurde Nessating mit einer Steuer von 5 Schilling und 22 Pfennig aufgeführt.[6] Im Salbuch von 1513 war Nessating mit einem jährlichen Jägergeld von 3 Höfen, 2 Halbhöfen, einem Drittelhof, einem Lehen und einem Gütlein verzeichnet.[7]
Im Registraturbuch aus dem Jahr 1565 des Klosters Reichenbach wurde Nessating verzeichnet als zur Propstei an der Naab gehörig.[8]
Während des Dreißigjährigen Krieges erlebte die Region einen Bevölkerungsrückgang. 1500, 1523, 1583, 1631 hatte Nessating 8 Untertanen, 1658 waren es 7 und 1712 waren es wieder 8. Die Kriegsaufwendungen betrugen 690 Gulden.[9]
Im Amtsverzeichnis von 1596 erschien Nessating mit 5 ganzen Höfen und 3 Halbhöfen. Im Türkensteueranlagsbuch von 1606 waren für Nessating 5 Höfe, 2 Güter, 2 Pferde, 20 Ochsen, 20 Kühe, 15 Rinder, 1 Kalb, 13 Frischlinge, 133 Schafe und eine Steuer von 23 Gulden und 32½ Kreuzer eingetragen.[7] Im Herdstättenbuch von 1721 erschien Nessating mit 8 Anwesen, 9 Häusern und 9 Feuerstätten, im Herdstättenbuch von 1762 mit 8 Herdstätten, 5 Inwohnern und einer Herdstätte im Hirtenhaus mit einem Inwohner. 1792 hatte Nessating 8 hausgesessene Amtsuntertanen. 1808 gab es in Nessating 8 Anwesen und ein Hirtenhaus.[7]
1808 begann in Folge des Organischen Ediktes des Innenministers Maximilian von Montgelas in Bayern die Bildung von Gemeinden. Dabei wurde das Landgericht Nabburg zunächst in landgerichtische Obmannschaften geteilt. Nessating kam zur Obmannschaft Iffelsdorf. Zur Obmannschaft Iffelsdorf gehörten: Iffelsdorf, Untersteinbach, Haindorf, Obersteinbach, Fraunberg, Ragenhof, Friedersdorf, Nessating, Döllnitz, Döllnitzmühle und Eixlberg.[10]
Dann wurden 1811 in Bayern Steuerdistrikte gebildet. Dabei wurde Nessating Steuerdistrikt. Der Steuerdistrikt Nessating bestand aus den Dörfern Nessating, Friedersdorf und Döllnitz und der Einöde Döllnitzmühle. Er hatte 24 Häuser, 187 Seelen, 150 Morgen Äcker, 50 Morgen Wiesen, 60 Morgen Holz, 3 Weiher, 14 Morgen öde Gründe und Wege, 3 Pferde, 96 Ochsen, 36 Kühe, 60 Stück Jungvieh, 90 Schafe und 36 Schweine.[11]
Schließlich wurde 1818 mit dem Zweiten Gemeindeedikt die übertriebene Zentralisierung weitgehend rückgängig gemacht und es wurden relativ selbständige Landgemeinden mit eigenem Vermögen gebildet, über das sie frei verfügen konnten. Hierbei kam Nessating zur Ruralgemeinde Saltendorf. Die Gemeinde Saltendorf bestand aus den Ortschaften Saltendorf mit 25 Familien, Damelsdorf mit 15 Familien, Nessating mit 14 Familien, Friedersdorf mit 12 Familien, Döllnitz mit 10 Familien und Döllnitzmühle mit 1 Familie.[12]
1978 wurde die Gemeinde Saltendorf nach Wernberg-Köblitz eingegliedert. Nur Nessating, Döllnitz und Döllnitzmühle wurden nach Pfreimd eingegliedert.[13]
Nessating gehörte 1838 zur Filialkirche St. Peter und Paul, Perschen.[14][15] 1902 wurde Nessating in die Pfarrei Pfreimd umgepfarrt.[16] 1916 gehörte es zur Pfarrei Pfreimd.[17] 1997 gehörte Nessating mit 28 Katholiken zur Pfarrei Pfreimd.[16]
Einwohnerentwicklung ab 1819
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Gebäude |
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1819 | 14 Familien | k. A.[12] |
1828 | 47 | 8[18] |
1838 | 49 | 7[14] |
1864 | 64 | 19[19] |
1875 | 59 | 27[20] |
1885 | 68 | 8[21] |
1900 | 50 | 8[22] |
1913 | 49 | 7[17] |
Jahr | Einwohner | Gebäude |
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1925 | 31 | 5[23] |
1950 | 33 | 5[24] |
1961 | 32 | 5[25] |
1964 | 32 | 5[18] |
1970 | 33 | k. A.[26] |
1987 | 29 | 5[27] |
2011 | 20 | k. A.[1] |
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Zensus 2011 bei zensus2011.de. Abgerufen am 18. Januar 2022.
- ↑ a b Nessating bei Bayernatlas. Abgerufen am 18. Januar 2022.
- ↑ a b Nessating bei bavarikon.de. Abgerufen am 18. Januar 2022.
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 19
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 43
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 75
- ↑ a b c Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 316
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 50
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 87
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 406
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 400
- ↑ a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 414
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 437
- ↑ a b Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 184 (Digitalisat).
- ↑ Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 97
- ↑ a b Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 514
- ↑ a b Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 356 (Digitalisat).
- ↑ a b Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 428
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 704, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 878, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 826 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 862 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 868 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 738 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 545 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 140 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 278 (Digitalisat).