Liste der Stolpersteine in Østfold
Die Liste der Stolpersteine in Østfold listet alle Stolpersteine in der norwegischen Provinz (Fylke) Østfold auf. Stolpersteine erinnern an das Schicksal der Menschen, die von Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine wurden vom deutschen Künstler Gunter Demnig konzipiert und werden zumeist von ihm selbst verlegt. Im Regelfall liegen die Stolpersteine vor dem letzten selbstgewählten Wohnort des Opfers. Stolpersteine werden auf Norwegisch snublesteiner genannt.
Holocaust in Norwegen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Norwegen war von 9. April 1940 bis 8. Mai 1945 von deutschen Truppen besetzt. Damals befanden sich etwa 2100 jüdische Norweger und Flüchtlinge aus Mitteleuropa im Land. Von diesen konnten sich rund tausend Personen ins neutrale und nicht besetzte Schweden retten. Am 26. November 1942 wurden 532 norwegische Juden (302 Männer, 188 Frauen und 42 Kinder) von norwegischer Polizei und Gestapo der SS übergeben. Sie gelangten mit einem Frachtschiff des Norddeutschen Lloyd, der Donau, nach Stettin und wurden von dort in das KZ Auschwitz-Birkenau deportiert. 346 von ihnen, darunter alle Frauen und Kinder, wurden unmittelbar nach der Ankunft am 1. Dezember 1942 in den Gaskammern ermordet. 186 Männer überstanden die Selektion und bekamen die Nummern 79064 bis 79249 eintätowiert.[1] Nur neun von ihnen überlebten die Shoah.[2] Am 25. Februar wurden weitere 158 Juden mit der Gotenland nach Stettin verschifft und über Berlin nach Auschwitz gebracht.[3] 28 Männer wurden als arbeitsfähig eingestuft, die anderen sofort ermordet. Dies geschah am 3. März 1943.
Stolpersteine in Viken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fredrikstad
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Fredrikstad wurde ein Stolperstein verlegt:
Stolperstein | Übersetzung | Verlegeort | Name, Leben |
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HIER ARBEITETE ABRAHAM BERNSTEIN GEBOREN 1882 DEPORTIERT 1942 AUSCHWITZ GETÖTET 1.12.1942 |
Stortorvet 7 |
Abraham Bernstein (1882–1942)[4] |
Halden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Halden wurden drei Stolpersteine an zwei Adressen verlegt.
Stolperstein | Übersetzung | Verlegeort | Name, Leben |
---|---|---|---|
HIER WOHNTE FRITZ NATHAN HAMMERSCHLAG GEBOREN 1888 DEPORTIERT 1943 AUSCHWITZ GETÖTET 3.3.1943 |
Marcus Thranes gate 30 (historisch: Heimdalsveien 5)[5] |
Fritz Nathan Hammerschlag (1888–1943)[6] | |
HIER WOHNTE TONI SARA HAMMERSCHLAG GEBOREN 1896 DEPORTIERT 1943 AUSCHWITZ GETÖTET 3.3.1943 |
Marcus Thranes gate 30 (historisch: Heimdalsveien 5)[5] |
Toni Hammerschlag[7] (1896–1943)[8] | |
HIER ARBEITETE MORITZ JAFFE GEBOREN 1889 DEPORTIERT 1942 AUSCHWITZ GETÖTET |
Storgata 14 |
Moritz Jaffe (1889–194?)[9] |
Moss
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Moss wurden drei Stolpersteine an einer Adresse verlegt:
Stolperstein | Übersetzung | Verlegeort | Name, Leben |
---|---|---|---|
HIER ARBEITETE ISAK ULLMANN GEBOREN 1892 DEPORTIERT 1942 MAJDANEK-LUBLIN GETÖTET OKT. 1942 |
Skoggata 2 |
Isak Ullmann (1892–1942)[10] | |
HIER ARBEITETE PAUL HEIMAN ULLMANN GEBOREN 1916 DEPORTIERT 1942 MAJDANEK-LUBLIN GETÖTET OKT. 1942 |
Skoggata 2 |
Paul Heiman Ullmann (1916–1942)[11] | |
IN MOSS WOHNTE RUBIN PHILIP ULLMANN GEBOREN 1918 DEPORTIERT 1942 SACHSENHAUSEN GETÖTET 30.9.1942 |
Skoggata 2 |
Rubin Philip Ullmann (1918–1942)[12] |
Verlegedaten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stolpersteine in der Provinz Viken wurden an folgenden Tagen verlegt:
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Chronik der Stolpersteinverlegungen auf der Website des Projekts von Gunter Demnig
- Website zum Stolperstein-Projekt des Jødisk Museum in Oslo
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Danuta Czech: Kalendarium der Ereignisse im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau 1939–1945. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1989, ISBN 3-498-00884-6, S. 347
- ↑ Astrid Hygen Meyer: Aldri mer 26. november. In: klassekampen.no. Jødisk Museum Oslo, abgerufen am 28. April 2020.
- ↑ Israel Gutman, Eberhard Jäckel, Peter Longerich, Julius H. Schoeps (Hrsg.): Enzyklopädie des Holocaust – die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden. 2. Auflage. Piper, München/Zürich, April 1998, ISBN 3-492-22700-7, B. II, S. 1013–1016, Stichwort: Norwegen
- ↑ Snublestein.no: ABRAHAM BERNSTEIN, abgerufen am 20. April 2020.
- ↑ a b Die Straße Heimdalsveien wurde nach Straßenumbau in den 1970ern privatisiert und einbezogen im Park Hotell, wovon das alte Haus nun Teil des Hotels ist.
- ↑ Snublestein.no: FRITZ HAMMERSCHLAG, abgerufen am 20. April 2020.
- ↑ Der versehentlich auf den Stolperstein gedruckte zweite Vorname Sara ist ein vom NS-Regime erzwungener Name. In ihrer Geburtsurkunde sowohl in der Haldener Anmeldungskarte heißt sie nur Toni.
- ↑ Snublestein.no: TONI HAMMERSCHLAG, abgerufen am 20. April 2020.
- ↑ Snublestein.no: MORITZ JAFFE, abgerufen am 20. April 2020.
- ↑ Snublestein.no: ISAK ULLMANN, abgerufen am 20. April 2020.
- ↑ Snublestein.no: PAUL HEIMAN ULLMANN, abgerufen am 19. April 2020.
- ↑ Snublestein.no: RUBIN PHILIP ULLMANN, abgerufen am 19. April 2020.
- ↑ Jødisk Museum i Oslo: Abraham Bernstein, abgerufen am 20. April 2020.
- ↑ Han hadde vært så rørt og takknemlig, abgerufen am 20. April 2020.
- ↑ Halden-jøder minnes i dag, abgerufen am 20. April 2020.