Kolitzheim

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Wappen Deutschlandkarte
Kolitzheim
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Kolitzheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 55′ N, 10° 14′ OKoordinaten: 49° 55′ N, 10° 14′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Schweinfurt
Höhe: 229 m ü. NHN
Fläche: 59,09 km2
Einwohner: 5775 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 98 Einwohner je km2
Postleitzahl: 97509
Vorwahlen: 09385, 09381, 09723
Kfz-Kennzeichen: SW, GEO
Gemeindeschlüssel: 09 6 78 150
Gemeindegliederung: 11 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausstr. 1
97509 Kolitzheim
Website: www.kolitzheim.de
Erster Bürgermeister: Horst Herbert[2] (CSU)
Lage der Gemeinde Kolitzheim im Landkreis Schweinfurt
KarteSchweinfurtLandkreis Main-SpessartLandkreis Bad KissingenLandkreis Rhön-GrabfeldLandkreis HaßbergeLandkreis KitzingenLandkreis WürzburgLandkreis BambergNonnenkloster (Unterfranken)StollbergerforstBürgerwaldVollburgWustvieler ForstHundelshausen (gemeindefreies Gebiet)Geiersberg (gemeindefreies Gebiet)BergrheinfeldDingolshausenDittelbrunnDonnersdorfEuerbachFrankenwinheimGeldersheimGerolzhofenGochsheimGrafenrheinfeldGrettstadtKolitzheimLülsfeldMichelau im SteigerwaldNiederwerrnOberschwarzachPoppenhausen (Unterfranken)RöthleinSchonungenSchwanfeldSchwebheimSennfeldStadtlauringenSulzheim (Unterfranken)ÜchtelhausenWaigolshausenWasserlosenWerneckWipfeld
Karte

Kolitzheim ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Schweinfurt in Bayern. Sie ist die zehntgrößte Weinbaugemeinde im Weinanbaugebiet Franken.

Die Gemeinde liegt zwischen Schweinfurt und Volkach am südlichen Rand des Schweinfurter Beckens und am Fuße des Gaibacher Bergs. Schweinfurt, Gerolzhofen und der Steigerwald liegen auf Sichtweite vom südlichen Gemeindegebiet. Naturräumlich ist die Gemeinde in der Herlheimer Mulde zu finden, die von Tonkeuperböden beherrscht wird.

Gemeindegliederung

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Es gibt elf Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]

Es gibt die Gemarkungen Gernach, Herlheim, Kolitzheim, Lindach, Oberspiesheim, Stammheim, Unterspiesheim und Zeilitzheim.

Nachbargemeinden

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Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Schwebheim, Grettstadt, Sulzheim, Frankenwinheim, Volkach, Eisenheim, Wipfeld und Röthlein.

Bis zur Gemeindegründung

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Der Ortsname wurde 791 als „Coldleibesheim“ erstmals erwähnt, als der Grundherr Hiltrich und seine Gemahlin Hruandun dem Kloster Fulda Güter schenkten.[5] Der Autor Friedrich Abel nimmt an, dass der Ort als fränkische Siedlung um 600 von einem Merowinger namens Coldleib gegründet wurde. Aus Coldleibesheim wurde „Coldosheim“ und „Collosheim“, später „Coldsheim“ und „Collshem“. Als die deutsche Sprache im 14. Jahrhundert in den Urkunden vorherrschend wurde, wurde es „Kolotsheim“, „Koleczheim“ und „Koliczheim“ genannt.[6]

Im Jahre 1796 besetzte die französische Revolutionsarmee das Frankenland. In der Nacht des 24. Juli wurde Kolitzheim von Dragonern überfallen und gebrandschatzt. Tagelang dauerte der Durchmarsch französischer Bataillone. Die Bevölkerung lebte in furchtbarer Angst. In dieser Not legten die Kolitzheimer ein Gelübde ab: Um weitere Kriegsnot abzuwenden, versprachen sie, alljährlich ein 33-stündiges Gebet vom Karfreitagmorgen bis zum Karsamstagabend abzuhalten. Dieses Gelübde wird bis heute eingehalten.[7]

Als Teil des Hochstiftes Würzburg wurde Kolitzheim 1803 zugunsten Bayerns säkularisiert, dann im Frieden von Pressburg 1805 Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen, mit welchem es 1814 endgültig an Bayern fiel. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Kolitzheim. Sie wurde Teil des ehemaligen Landkreises Gerolzhofen.

Kreiszugehörigkeit

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Der Landkreis Gerolzhofen wurde 1972 aufgelöst und die Gemeinde Kolitzheim wurde Teil des Landkreises Schweinfurt.

Eingemeindungen

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Am 1. Mai 1978 wurde der Ort Kolitzheim Sitz der im Zuge der bayerischen Gemeindereform neu konstituierten Gemeinde Kolitzheim mit den ehemals acht Gemeinden Kolitzheim, Gernach, Unterspiesheim, Oberspiesheim, Lindach, Stammheim, Herlheim und Zeilitzheim.[8]

Einwohnerentwicklung

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Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 5058 auf 5549 um 491 Einwohner bzw. um 9,7 %. 1999 hatte die Gemeinde 5748 Einwohner. Quelle: BayLfStat

Einwohnerentwicklung seit 1840:[9]

Jahr Einwohner
1840 3415
1871 3583
1900 3587
1925 3914
1939 4205
Jahr Einwohner
1950 5433
1961 4779
1970 4987
1987 4990
1991 5173
Jahr Einwohner
1995 5462
2000 5748
2003 5662
2004 5615
2005 5519
Jahr Einwohner
2006 5495
2007 5509
2008 5484
2009 5449
2010 5379
Jahr Einwohner
2011 5427
2012 5393
2013 5414
2014 5429
2015 5463

Die Einwohner verteilen sich auf die Gemeindeteile wie folgt (Stand: 30. Juni 2021)[10]:

Gemeindeteil Hauptwohnung Nebenwohnung Insgesamt
Gernach 545 035 580
Herlheim 474 029 503
Kolitzheim 730 044 774
Lindach 517 032 549
Oberspiesheim 628 033 661
Stammheim 890 051 941
Unterspiesheim 12800 061 13410
Zeilitzheim 653 035 688
Insgesamt 57170 0320 60370

Die Gemeinderatswahl 2020 ergab folgende Stimmenanteile und Sitzverteilung:[11]

Rathaus Kolitzheim
Partei / Liste Stimmenanteil Sitze
CSU – Wählergruppe Kolitzheim 11,29 % 2
Achtsam 10,87 % 2
Bürgerwahlvereinigung Zeilitzheim 10,11 % 2
Christliche Wählergruppe Lindach 09,12 % 2
Christliche Wählergruppe Stammheim 14,81 % 3
Dorfgemeinschaft Gernach 09,07 % 2
Freie Wählergemeinschaft/Bürgerblock Oberspiesheim 08,27 % 2
Wählergemeinschaft Herlheim 09,06 % 2
Wählergruppe Unterspiesheim 17,41 % 3
Summe 100 % 20
Wahlbeteiligung: 75,50 %

Horst Herbert (CSU) ist seit 1. Mai 1996 Bürgermeister; er wurde zuletzt am 15. März 2020 bei einer Wahlbeteiligung von 75,5 % mit 61,4 % der Stimmen für weitere sechs Jahre gewählt.[12]

Wappen und Flagge

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Wappen Gde. Kolitzheim
Wappen Gde. Kolitzheim
Blasonierung: „Unter rotem Schildhaupt, darin drei gesenkte silberne Spitzen, in Blau schräg gekreuzt ein goldener Kreuzstab und ein goldener Abtstab, darüber eine goldene Weintraube.“[13]
Wappenbegründung: Die Gemeinde Kolitzheim besteht seit 1978 aus den Gemeinden Gernach, Herlheim, Kolitzheim, Lindach, Oberspiesheim, Stammheim und Zeilitzheim. In allen genannten Gemeindeteilen hatte das Hochstift Würzburg grundherrschaftliche Rechte; so war Herlheim eine der 742 von Karlmann zur Fundation des Bistums Würzburg gestifteten königlichen Eigenkirchen. Neben den großen Würzburger Klöstern, wie St. Stephan, hatten die Klöster Maidbronn und Ebrach, außerdem die Stifte Haug und Heidenfeld Besitz im heutigen Gemeindegebiet. Als Hinweis auf die kirchlichen Grundherrn zeigt das Gemeindewappen Kreuzstab und Abtstab. Das Hochstift Würzburg ist durch sein Wappenbild, den fränkischen Rechen vertreten. Die Weintraube wurde als zusätzliches Wappenbild wegen des besonders im Gemeindeteil Stammheim betriebenen Weinbaus gewählt.

Das Wappen wurde am 18. Januar 1982 durch die Regierung von Unterfranken genehmigt.

Die Gemeindeflagge ist Rot-Gelb-Blau.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Katholische Kirche St. Stephan
  • In Stammheim, dem größten Weinbauort des Landkreises Schweinfurt, findet jedes Jahr am letzten Juli-Wochenende das Straßenweinfest statt.
  • Einmal jährlich finden im Ortsteil Lindach die Weinbergswanderung (1. Mai) und das Straßenweinfest (1. Wochenende im August) statt. Dabei werden der Frankenwein aus Lindach und nach althergebrachten Rezepten hergestellte Lebensmittel präsentiert und verkauft.
  • Museum für Militär- und Zeitgeschichte in Stammheim am Main
  • Das Kulturzentrum Schloss Zeilitzheim mit jährlichem Kulturprogramm. Die Familie von Halem als Betreiber erhielt im Jahre 2004 den Deutschen Preis für Denkmalschutz für die Wiederherstellung und Nutzung des Schlosses.
  • Ein Weinfest findet am dritten Augustwochenende am Zeilitzheimer Marktplatz statt.
  • Am zweiten Wochenende im Juli finden die Blasmusiktage in Gernach mit dem Benfiz-Dorflauf am Sonntag (400, 1.000, 4.000, 6.000 und 10.000 Meter) statt.
  • Das jährliche Unterspiesheimer Bierfest
  • Die Fendt-Feldtage auf Gut Wadenbrunn mit jeweils mehr als 50.000 Besuchern aus ganz Europa.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Die Gemeindeteile Kolitzheim und Unterspiesheim werden von der Staatsstraße 2271 durchzogen.

Es gab 2020 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 70, im produzierenden Gewerbe 347 und im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe 143 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 183 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 2530. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe neun Betriebe. Im Jahr 2016 bestanden zudem 155 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 5382 Hektar, davon waren 4889 Hektar Ackerfläche und 285 Hektar Dauergrünfläche. Im Jahr 2017 betrug die Rebfläche 160 ha.[14]

Das Solarenergieunternehmen Belectric hat seinen Sitz in Kolitzheim.

Flugplatz Kolitzheim-Herleshof

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Östlich des Hauptortes, in der Nähe des ehemaligen Hofgutes Herleshof befindet sich der Sonderlandeplatz Kolitzheim-Herleshof. Er verfügt über eine 870 m lange Start- und Landebahn aus Gras mit einem Mittelstreifen von 6,5 m Breite aus Bitumen, die an einen Feldweg erinnert. Der Flugplatz wurde im Jahr 2015 eingerichtet und wird durch die Familie Schönborn betrieben, die auch die einzigen Landungen auf dem Platz vornehmen darf.

Es gibt folgende Einrichtungen (2004):

  • sechs Kindergärten
  • eine Grundschule (mit Schulhäusern in Herlheim, Sitz der Schulverwaltung, Zeilitzheim, Stammheim)

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Gemeinde

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Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

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  • Heinz Miederer (1928–1990), Pfarrer und Rektor der Diakonie Neuendettelsau; er war von 1956 bis 1963 Pfarrer in Zeilitzheim
Commons: Kolitzheim – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinderat. Gemeinde Kolitzheim, abgerufen am 2. September 2020.
  3. Gemeinde Kolitzheim in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 7. April 2021.
  4. Gemeinde Kolitzheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 5. Dezember 2021.
  5. Karl Treutwein: Von Abtswind bis Zeilitzheim
  6. Friedrich Abel: Aus Leben und Geschichte des würzburgischen Dorfes Kolitzheim bis zum Jahre 1803
  7. Karl Treutwein: Von Abtswind bis Zeilitzheim
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 753 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  9. Statistik kommunal 2013 – Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten für die Gemeinde Kolitzheim (Memento des Originals vom 11. September 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kolitzheim.de. Website der Gemeinde Kolitzheim. Abgerufen am 11. September 2014.
  10. Gemeinde Kolitzheim
  11. Ergebnisse. Abgerufen am 2. Dezember 2020.
  12. Wahl des ersten Bürgermeisters - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Kolitzheim - Gesamtergebnis. Abgerufen am 2. Dezember 2020.
  13. Eintrag zum Wappen von Kolitzheim in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  14. Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) Veitshöchheim: Liste der Rebflächen der Weinorte, bestockte Rebflächen am Stichtag 31. Juli 2017.