Johannes Geiss
Johannes Geiss (* 4. September 1926 in Stolp; † 30. Januar 2020[1][2] in Bern[3]) war ein deutsch-schweizerischer Physiker.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geiss studierte Physik in Göttingen, wo er 1953 mit einer Arbeit zu Isotopenanalysen an „gewöhnlichem Blei“ promovierte. Er forschte anschließend in den Bereichen Geochronologie an der Universität Bern und der University of Chicago. Von 1958 bis 1959 war Geiss Associate Professor an der University of Miami und forschte an der Klimageschichte der Erde. 1960 kam er an die Universität von Bern zurück und war dort 31 Jahre lang bis 1991 ordentlicher Professor und von 1966 bis 1989 Direktor des Physikalischen Instituts. Von 1995 bis 2002 war Geiss Co-Direktor am International Space Science Institute in Bern. 1981 wurde er in der Schweiz eingebürgert.
In den 1960er Jahren lieferte er als erster die Zusammensetzung von Edelgasen im Sonnenwind und war mit dem Sonnenwindsegel an fünf Apollomissionen wissenschaftlich tätig.[4] Geiss bestimmte zusammen mit Hubert Reeves die kosmische Häufigkeit von Deuterium und berechnete die baryonische Dichte von 0,2 Atomen pro Kubikmeter.
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ehrungen und Mitgliedschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1978: Mitglied der National Academy of Sciences[8]
- 1978: Mitglied der American Academy of Arts and Sciences
- 1989: Mitglied der Academia Europaea[9]
- 1989: Korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften[10]
- 2019: Ehrung der Universität Bern CH, Bronzeplastik des Künstlers Horst Bohnet[11]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Johannes Geiss im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Viktor Gorgé: Johannes Geiss. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Johannes Geiss am ISSI
- Nachruf ISSI Bern
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Olivier Dessibourg, "Johannes Geiss, père du «drapeau suisse» déployé en juillet 1969 sur la Lune, est décédé", Heidi News, 2. Februar 2020.
- ↑ Neue Zürcher Zeitung vom 4. Februar 2020: Der Mann mit dem Sonnenwindsegel auf dem Mond: Johannes Geiss, Pionier der Weltraumforschung, ist tot von Alois Feusi, abgerufen am 5. Februar 2020
- ↑ NZZ am Sonntag, 9. Februar 2020
- ↑ Die Reise zum Mond: «Wir werden einen anderen Mond vorfinden» In: Tagesgespräch von Schweizer Radio und Fernsehen vom 22. Juli 2024 (u. a. mit einem Interview mit Johannes Geiss)
- ↑ Verleihung der Albert Einstein Medaille an Johannes Geiss und Hubert Reeves. Abgerufen am 27. August 2013.
- ↑ Astrophysicist receives Albert Einstein medal. Abgerufen am 27. August 2013 (englisch).
- ↑ 2005 William Bowie Medal Winner Johannes Geiss. Abgerufen am 27. August 2013 (englisch).
- ↑ Member Directory: Johannes Geiss. National Academy of Sciences, abgerufen am 8. August 2017 (englisch).
- ↑ Mitgliederverzeichnis: Johannes Geiss. Academia Europaea, abgerufen am 8. August 2017 (englisch).
- ↑ Verstorbene Mitglieder: Johannes Geiss. Österreichische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 1. April 2022.
- ↑ Book of Members 1780–present, Chapter G. (PDF; 1,1 kB) In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 8. August 2017 (englisch).
Personendaten | |
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NAME | Geiss, Johannes |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-schweizerischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 4. September 1926 |
GEBURTSORT | Stolp, Pommern |
STERBEDATUM | 30. Januar 2020 |
STERBEORT | Bern |
- Physiker (20. Jahrhundert)
- Physiker (21. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Universität Bern)
- Mitglied der American Academy of Arts and Sciences
- Mitglied der National Academy of Sciences
- Mitglied der Academia Europaea
- Korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
- Schweizer
- Deutscher
- Geboren 1926
- Gestorben 2020
- Mann