Johann IV. (Nassau)
Johann IV. (* 1. August 1410 in Dillenburg; † 3. Februar 1475 ebenda) war von 1442 bis 1475 Graf von Nassau-Dillenburg.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Johann war der Sohn von Graf Engelbert I. von Nassau-Dillenburg und Johanna von Polanen von der Lek. Als sein Vater 1442 starb, erbte Johann dessen Besitz in den Niederlanden und nannte sich Graf von Nassau-Dillenburg, Vianden und Dietz. Die deutschen Besitztümer fielen an Johanns jüngeren Bruder Heinrich II.
Als General diente Johann unter den Burgunderherzögen Philipp dem Guten und Karl dem Kühnen. 1445 begleitete er den ersteren bei seinem Angriff auf die Grafschaft Holland, zum Dank wurde er zum Seneschall von Burgund ernannt. Der Graf erweiterte das Schloss Breda um seine Türme und gründete eine große Bibliothek.
Grabmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Johann und seine Frau Maria sind in der zum Grabmonument seines Vaters gehörenden Gruft in der Grote Kerk zu Breda bestattet und auch auf dem Grabmonument dargestellt. Darüber hinaus ließ Johann sein Herz in Dillenburg in der Evangelischen Stadtpfarrkirche bestatten. Dort hat sich eine ungewöhnlich frühe Herzgrabplatte erhalten.
Nachkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Johann heiratete am 7. Februar 1440 Maria von Loon-Heinsberg. Mit ihr hatte er folgende Kinder:
- Anna (1441–1515), ⚭ Herzog Otto von Braunschweig-Lüneburg
- Johanna (1444–1488), ⚭ Graf Philipp von Waldeck
- Adriana (1449–1477), ⚭ Graf Philipp I. von Hanau-Münzenberg
- Engelbert II. (1451–1504), Erbe in Breda und Vianden
- Johann V. (1455–1516), Erbe in Dillenburg
Da Maria die Erbin von Millen, Gangelt, Waldfeucht (Vucht), Lummen und Stein an der Maas war, gelangte durch die Heirat erneut (wie schon durch die Ehe des Vaters) wichtiger Besitz am Niederrhein in die Hände der Nassauer.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karl Theodor Wenzelburger: Johann IV. (Graf von Nassau-Dillenburg). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 14, Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 251 f.
- Pierre Even: Dynastie Luxemburg-Nassau. Von den Grafen zu Nassau zu den Großherzögen von Luxemburg. Eine neunhundertjährige Herrschergeschichte in einhundert Biographien. Luxemburg 2000. S. 88f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Susanne Kern: Die Tumbendeckplatte des Grafen Johann IV. von Nassau-Dillenburg 1475. In: Stadtarchiv Dillenburg (Hg.): Dillenburger Geschichtsblog, publiziert am 21. März 2023.
- Nassau-Breda, Johann IV. Graf von. Hessische Biografie. (Stand: 19. August 2024). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Engelbert I. | Graf von Nassau-Dillenburg 1442–1475 | Johann V. |
Engelbert I. | Herr von Breda Graf von Vianden 1442–1475 | Engelbert II. |
Heinrich von Moers | Marschall von Westfalen 1450–1454 | Konrad von Wrede |
Personendaten | |
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NAME | Johann IV. |
KURZBESCHREIBUNG | Graf von Nassau-Dillenburg |
GEBURTSDATUM | 1. August 1410 |
GEBURTSORT | Dillenburg |
STERBEDATUM | 3. Februar 1475 |
STERBEORT | Dillenburg |