Janosch Dahmen

Janosch Dahmen (* 6. September 1981 in West-Berlin) ist ein deutscher Arzt, Politiker (Bündnis 90/Die Grünen) und seit November 2020 Abgeordneter im Bundestag.

Dahmen wuchs als ältestes von drei Geschwistern in einem genossenschaftlichen Wohnprojekt in Berlin-Kreuzberg als Sohn einer Hausärztin und eines Bankers auf. Nach dem Abitur studierte er zunächst Politikwissenschaften in Innsbruck und Berlin und später Humanmedizin in Witten/Herdecke, Beirut und San Diego. Nach Staatsexamen und Promotion folgte ab 2011 die Facharztweiterbildung zum Unfallchirurgen und Spezialisierung zum Notfallmediziner am BG Klinikum Duisburg mit anschließender Tätigkeit als Ärztlicher Leiter des Luftrettungszentrums Christoph 9.^[1][2]

Ab 2018 war er bis November 2020 Oberarzt für die Ärztliche Leitung des Rettungsdienstes Berlin bei der Berliner Feuerwehr sowie im Bereich Luftrettung und Digitalisierung des Rettungsdienstes. Sein wohl bekanntester Patient war kurzzeitig der wegen eines Giftanschlags aus Russland nach Deutschland eingeflogene Oppositionelle Alexej Nawalny.^[3]

Ende August 2023 erlitt er bei Bauarbeiten in seinem Haus in Nordbrandenburg schwere Unfallverletzungen, die einen Transport per Rettungshubschrauber in ein Berliner Krankenhaus erforderten.^[4]

Dahmen ist verheiratet und Vater von drei Kindern.^[1]

Dahmen ist seit 1998 Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen. Nach der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen 2009 wurde Dahmen in den Rat der Stadt Witten gewählt, dem er bis 2014 angehörte. Von 2010 bis 2018 war Dahmen Mitglied im Landesvorstand von Bündnis 90/Die Grünen in Nordrhein-Westfalen. Er kandidierte 2013 und 2017 auf der Bundestagswahlliste in Nordrhein-Westfalen.^[5] Am 12. November 2020 rückte er für Katja Dörner in den Bundestag nach, die ihr Amt als Oberbürgermeisterin von Bonn antrat.^[6]

Dahmen wurde im März 2021 von seiner Partei zum Direktkandidaten im Wahlkreis Hagen – Ennepe-Ruhr-Kreis I für die Bundestagswahl 2021 aufgestellt.^[7] Mitte April wurde er von der Landesdelegiertenkonferenz auf Platz 24 der grünen Bundestagswahlliste für Nordrhein-Westfalen gewählt, über den er bei der Bundestagswahl im September 2021 erneut in den Bundestag einzog.^[8] Im Bundestag ist er gesundheitspolitischer Sprecher seiner Fraktion und Mitglied des Gesundheitsausschusses.^[9]

Er war Mit-Initiator eines gescheiterten Antrags für eine allgemeine Impfpflicht gegen COVID-19 ab 18 Jahren.^[10][11]

Dahmen ist Mitglied in mehreren medizinischen Fachgesellschaften. Er ist seit 2010 Mitglied im Aufsichtsrat und der Fakultät für Gesundheit der Universität Witten/Herdecke.

Commons: Janosch Dahmen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Biographie beim Deutschen Bundestag
• Janosch Dahmen bei IMDb

1. ↑ ^{a b} Dr. Janosch Dahmen, Bündnis 90/Die Grünen. Abgeortnetenbiografie. Deutscher Bundestag, abgerufen am 21. August 2022. 
2. ↑ Oliver Kühn: Duisburger Klinik führt Unfallpräventionsprojekt „Party“ ein. 15. Juni 2016, abgerufen am 11. November 2020. 
3. ↑ „Es ging ihm damals sehr schlecht“: Notarzt erinnert sich an Nawalny-Behandlung in Tegel. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 18. März 2024]). 
4. ↑ Grünen-Politiker Janosch Dahmen bei Bauarbeiten verletzt. 19. August 2023, abgerufen am 21. August 2023. 
5. ↑ Das ist Dr. med. Janosch Dahmen (Die Grünen). 21. September 2017, abgerufen am 11. November 2020. 
6. ↑ Deutscher Bundestag - Ausgeschiedene Abgeordnete der 19. Wahlperiode. Abgerufen am 13. November 2020. 
7. ↑ Hagen: Notarzt tritt für Grüne bei der Bundestagswahl an. 15. März 2021, abgerufen am 9. April 2021. 
8. ↑ Gewählte Liste für die Bundestagswahl 2021. Abgerufen am 13. April 2021. 
9. ↑ Avoxa-Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH: Bundestag: Janosch Dahmen ist gesundheitspolitischer Sprecher der Grünen. Abgerufen am 13. Dezember 2021. 
10. ↑ faz.net 23. Januar 2022: Meldung (7:03 Uhr)
11. ↑ Fabian Albrecht: Corona-Impfpflicht: Bundestag lehnt allgemeine Impfpflicht ab. In: Die Zeit. 7. April 2022, abgerufen am 8. April 2022.