Henri Dufaux
Henri Dufaux (* 18. September 1879 in Chens-sur-Léman, Frankreich; † 25. Dezember 1980 in Genf, Schweiz) war ein französisch-schweizerischer Luftfahrtpionier, Erfinder, Maler und Politiker.
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Henri Dufaux, sein Bruder Armand und seine jüngere Schwester sind als Kinder von Noémie de Rochefort-Luçay (1856–1943) und des Genfer Malers und Bildhauers Frédéric Dufaux (1852–1943) in Paris und Genf aufgewachsen.[1][2]
Er nahm Zeichenunterricht bei Barthélemy Menn. Sein künstlerisches Schaffen führte ihn unter anderem nach Florenz und Paris. 1898 erfand er zusammen mit seinem Bruder Armand Dufaux einen Fahrradmotor (Motosacoche), den er fortan mit der Gesellschaft H. & A. Dufaux fils (HADF) – einem Familienunternehmen – fabrizierte.
In der von ihnen gegründeten Motosacoche SA Dufaux & Cie entwickelten sie ab 1902 den Tiltrotor (convertible). Wiederum gemeinsam konstruierten sie einen Helikopter, der am 24. Februar 1904 zum Patent angemeldet und am 14. April 1905 erstmals öffentlich vorgeführt wurde.[3] Vom Flugzeugbau waren beide Brüder gleichermassen fasziniert: Die «Dufaux 1» war ein 17 Kilogramm schwerer Hubschrauber, Modell 2, ein Flugzeug, blieb mit seinen acht Flügeln flugunfähig, und die «Dufaux 3» stürzte beim Erstflug ab.
Nachdem Armand Dufaux mit der Dufaux 4 am 28. August 1910 den Genfersee auf seiner gesamten Länge überflogen und den Weltrekord von Louis Blériot deutlich übertroffen hatte,[4] weckten die Gebrüder Dufaux nicht nur bei Flugenthusiasten mit ihrer Konstruktion grosses Interesse. Den verbesserten Doppeldecker Dufaux 5 führte Ernest Failloubaz (1892–1919) vom 4. bis zum 6. September 1911 der Armeeführung vor, indem er mit seinem Freund Gustave Lecoultre als Beobachter an den Manövern des 1. Armeekorps Aufklärungseinsätze flog. Trotz einer Bruchlandung am letzten Tag des dreitägigen Einsatzes markieren diese Flüge den Beginn der schweizerischen Militärluftfahrt.[5][6] «Die Gebrüder Dufaux können in Anspruch nehmen, den Motorflug in der Schweiz vom Stadium des Experimentierens, der Theorie, in die Praxis hinüber gebracht zu haben.»[7]
Ab 1913 konzentrierte sich Henri Dufaux wieder vermehrt auf die Malerei.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alfred Waldis, Ulrich C. Haller: Die Brüder Dufaux: Henri (1879–1980), Armand (1883–1941). Beigefügtes Werk: Oskar Bider von Ulrich C. Haller [u. a.]. In: Schweizer Pioniere der Wirtschaft und Technik 46. Verein für Wirtschaftshistorische Studien, Meilen 1987.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Henri und Armand Dufaux auf pionnair-ge (französisch)
- memo.fr: Personnages Epoque Contemporaine – Dufaux, Henri et Armand ( vom 11. Mai 2013 im Internet Archive) (französisch)
- NZZ Format: Faszination Geschwindigkeit
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Noémie de Rochefort-Luçays Vater war der französische Schriftsteller, Journalist, Theaterdichter und Politiker Victor-Henri, marquis de Rochefort-Luçay.
- ↑ William Hauptman: Dufaux, Frédéric. In: Historisches Lexikon der Schweiz., abgerufen am 24. Dezember 2008
- ↑ Le premier vol d’un hélicoptère à moteur à explosion, auf pionnair-ge (französisch)
- ↑ Armand Dufaux' Rekordflug vom 28. August 1910 auf pionnair-ge mit einer ausführlichen Beschreibung und Fotos (französisch)
- ↑ verkehrshaus.ch: Dufaux 4 – Urahn des Schweizer Motorflugs ( vom 7. Juli 2011 im Internet Archive)
- ↑ lw.admin.ch: Der erste Schweizer Militärflug ( vom 14. August 2011 im Internet Archive)
- ↑ Zitat von Alfred Waldis, Ehrenpräsident des Verkehrshauses der Schweiz in Luzern
Personendaten | |
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NAME | Dufaux, Henri |
KURZBESCHREIBUNG | französisch-schweizerischer Luftfahrtpionier, Erfinder, Maler und Politiker |
GEBURTSDATUM | 18. September 1879 |
GEBURTSORT | Chens-sur-Léman, Frankreich |
STERBEDATUM | 25. Dezember 1980 |
STERBEORT | Genf, Schweiz |