Harxheim
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 54′ N, 8° 16′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Mainz-Bingen | |
Verbandsgemeinde: | Bodenheim | |
Höhe: | 140 m ü. NHN | |
Fläche: | 3,51 km2 | |
Einwohner: | 2339 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 666 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 55296 | |
Vorwahl: | 06138 | |
Kfz-Kennzeichen: | MZ, BIN | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 39 026 | |
LOCODE: | DE HXH | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Am Dollesplatz 1 55294 Bodenheim | |
Website: | www.harxheim.de | |
Ortsbürgermeister: | Andreas Hofreuter (CDU) | |
Lage der Ortsgemeinde Harxheim im Landkreis Mainz-Bingen | ||
Harxheim (Rheinhessen) ist eine Ortsgemeinde mit rund 2.400 Einwohnern[1] im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bodenheim an.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Harxheim ist ein Weindorf am südlichen Stadtrand von Mainz und grenzt außerdem, im Uhrzeigersinn gesehen, nordnordöstlich zu einem kleinen Teil direkt an Bodenheim, im Nordosten an Gau-Bischofsheim, im Osten an Lörzweiler und im Süden an Mommenheim.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die älteste erhaltene Erwähnung von Harxheim, als Harasheim, stammt von 767. Die Endung „-heim“ deutet auf eine fränkische Ortsgründung hin. Bereits für das 6. Jahrhundert ist durch einen inzwischen überbauten Friedhof fränkische Besiedlung nachgewiesen. Im Mittelalter besaßen unter anderem die Klöster Lorsch, Fulda und Otterberg[2] Güter in Harxheim. Später fiel das Dorf an die Grafen von Falkenstein. Im Gegensatz zu vielen anderen Gemeinden in Rheinhessen wurde hier bereits recht früh die reformatorische Lehre eingeführt. Nach langer Zugehörigkeit der Grafschaft Falkenstein zu Österreich fiel diese – und damit auch Harxheim – 1801 an die Französische Republik.
Zeitweise war zur Unterscheidung von gleichnamigen Orten die Namensform Harxheim an der Steig oder … an der Steige üblich.[3]
Auf einem historischen Rundweg durch den Ort werden 26 geschichtlich interessante Stationen auf Infotafeln vorgestellt, die „aussergewöhnliche Einblicke um das Leben und Wirken von Harxheimerinnen und Harxheimern in vergangenen Zeiten“ bieten. Die Informationen sind auch online abrufbar.[4]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Harxheim besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
Wahl | SPD | CDU | Grüne | FDP | FWG | Gesamt |
---|---|---|---|---|---|---|
2024 | 4 | 5 | 3 | 1 | 3 | 16 Sitze[5] |
2019 | 6 | 8 | – | 2 | 0 | 16 Sitze[6] |
2014 | 6 | 7 | – | 1 | 2 | 16 Sitze[7] |
2009 | 7 | 6 | – | 1 | 2 | 16 Sitze |
2004 | 6 | 8 | – | – | 2 | 16 Sitze |
- FWG = Freie Wählergruppe VG Bodenheim e. V. (bis zur Wahl 2019: Freie Wählergruppe Harxheim e. V.)
Ortsbürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ortsbürgermeister von Harxheim:
- Michel Ackermann I. (1849–1853)
- Johann Philipp Happel II. (1853–1891)
- Philipp Heinrich Frieß (1891–1912)
- Johann Adam Böhm (1927–1946)
- Friedrich Ackermann (1946–1958)
- Heinrich Brehm (Liste Brehm) (1958–1968)
- Walter Sparwasser (FWG) (1968–1977)
- Paul Calovini (FWG) (1977–1979)
- Gerhard Standke (SPD) (1979)
- Heinrich Müller (SPD) (1979–1994)
- Rolf Günther (SPD) (1994–1998)
- Ursula Knüpper Heger (CDU) (1998–2009)
- Rita Drescher (SPD) (2009–2014)
- Andreas Hofreuter (CDU) (seit 2014)
Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde Andreas Hofreuter als einziger Kandidat mit einem Stimmenanteil von 53,3 % in seinem Amt bestätigt.[8]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Wappenbeschreibung lautet: „In Gold eine grüne Ähre und ein grüner blattloser Eichenzweig mit je einer nach unten hängenden und nach oben stehenden Eichel, die sich kreuzen und mit einer blauen Traube belegt sind.“
Gemeindepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1981 besteht eine Partnerschaft mit Messigny-et-Vantoux, einer Gemeinde im Burgund (Frankreich).
Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Kirche St. Laurentius, Ersterwähnung 1365, im Dreißigjährigen Krieg 1639 durch schwedische Soldaten zerstört. 1870/71 wiederaufgebaut.[9]
- Evangelische Kirche, im Mittelalter im spätgotischen Stil errichtet, im Dreißigjährigen Krieg teils zerstört. Nach Wiederaufbau von 1698 bis 1871 als Simultaneum auch von Katholiken genutzt.[10]
- Schlossbergturm, 1999 errichteter Aussichtsturm in der Harxheimer Weinlage Schloßberg nördlich des Ortes.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die nächste Autobahnanschlussstelle ist Mainz-Hechtsheim an der A 60 (etwa 7 Kilometer entfernt). Mit der ORN-Buslinie 660 ist Harxheim an den öffentlichen Personennahverkehr zwischen Mainz und Alzey angebunden. Seit dem 1. April 2022 verbindet die MVG-Buslinie 69 Harxheim mit dem Gewerbegebiet in Mainz-Hechtsheim, der Mainzer Innenstadt und Bodenheim.[11] Durch den Ort führt die zwischen 1820 und 1830 angelegte Gaustraße von Mainz nach Worms.
Von 1896 bis 1985 (im Güterverkehr bis 1989) hatte Harxheim einen Bahnhof an der inzwischen stillgelegten Bahnstrecke Bodenheim–Alzey. Der ursprünglich als „Harxheim (Rheinh.)“ bezeichnete Bahnhof wurde zum 1. April 1910 in „Harxheim-Lörzweiler“ umbenannt.[12]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Manuel Höferlin (* 1973), Politiker (FDP), MdB von 2009 bis 2013 und seit 2017
- Achim Scheu (* 1971), Sportmoderator beim Südwestrundfunk (SWR1)
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur über Harxheim in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die offizielle Internetpräsenz der Ortsgemeinde Harxheim
- Geschichtliche Informationen zu Harxheim bei regionalgeschichte.net
- Heimat- und Verkehrsverein Harxheim e. V.: „Ortsdokumentation, Rundwege, Zeitzeugen“. Informationen zu einem historischen Ortsrundgang durch Harxheim u. a. mit Zeitzeugeninterviews sowie Informationen zu einem Panoramaweg mit Hinweisen zu (Heil-)Pflanzen, Vogelwelt und Weinlandschaft rund um Harxheim.
- Bilder aus Harxheim von Georg Dahlhof
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (538).
- ↑ Topographische Karte aus dem 19. Jahrhundert ( vom 5. März 2016 im Internet Archive)
- ↑ HVV Harxheim: Historischer Ortsrundgang – Harxheimer Points of Interest abgerufen am 8. Dezember 2023
- ↑ Harxheim, Gemeinderatswahl 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Harxheim. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 7. Juli 2024.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ Harxheim, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Harxheim. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 7. Juli 2024.
- ↑ St. Laurentius Harxheim ( vom 18. Dezember 2019 im Internet Archive) auf der Webseite des Bistums Mainz
- ↑ Evangelische Kirche Harxheim > Historie ( vom 16. November 2015 im Internet Archive) auf der Webseite der Ev. Kirchengemeinde Harxheim – Gau-Bischofsheim
- ↑ Netzplan der Linie 69, Webseite der MVG
- ↑ Eisenbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Königlich Preußischen und Großherzoglich Hessischen Eisenbahndirektion in Mainz vom 19. März 1910, Nr. 11. Bekanntmachung Nr. 201, S. 103.