Gundula Janowitz

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Gundula Janowitz (* 2. August 1937 in Berlin) ist eine österreichische Opern-, Oratorien- und Konzertsängerin (lyrischer Sopran).

Gundula Janowitz studierte in Graz bei Herbert Thöny und begann bereits Ende der 1950er Jahre in hochrangigen Ensembles zu singen (etwa Die Schöpfung mit Herbert von Karajan, 1960). 1960 sang sie eines der Blumenmädchen in Wagners Parsifal bei den Bayreuther Festspielen.[1] In demselben Jahr engagierte sie Karajan als Barbarina in Mozarts Le nozze di Figaro an die Wiener Staatsoper, deren ständiges Mitglied sie bis 1990 blieb[2]. Von Wien aus begann auch ihre internationale Karriere. 1963 debütierte sie beim internationalen Festival d’Aix-en-Provence sowie bei den Salzburger Festspielen,[3] 1964 folgte ihr Debüt beim Glyndebourne Festival (an der Seite von Luciano Pavarotti).[4]

Gundula Janowitz gastierte an den führenden Opernhäusern weltweit (z. B. Metropolitan Opera,[5] Teatro alla Scala,[6] Covent Garden[7]). An der Pariser Oper sang sie 1973 die Gräfin in einer legendären Neuinszenierung von Le nozze di Figaro (Dirigent Georg Solti, Regie Giorgio Strehler, Bühnenbild Ezio Frigerio).[8]

In den 1960er- und 1970er-Jahren war sie eine der international meistgefragten Sängerinnen ihres Fachs und erarbeitete sich eine umfassende und weitbeachtete Diskografie von Johann Sebastian Bach bis Richard Strauss in Zusammenarbeit mit den bedeutendsten Dirigenten (ihr zeitweiliger Mentor Herbert von Karajan, Otto Klemperer, Karl Böhm, Eugen Jochum, Leonard Bernstein, Rafael Kubelík, Georg Solti, Carlos Kleiber). Ferner wirkte sie sehr erfolgreich unter Karl Richter, u. a. mit dem Weihnachtsoratorium.

Einer der Arbeitsschwerpunkte von Janowitz war die Gestaltung von Liederabenden, so mehrmals bei den Salzburger Festspielen.[9] Ihrer sängerischen Karriere schloss sich eine Tätigkeit als Gesangslehrerin an. 1990 übernahm sie vorübergehend die Position der Operndirektorin in Graz.[10] In dieser Position war sie auch Mitglied der Jury des 3. Europäischen Sängerwettstreits ein Jahr zuvor.

Ihre Abschiedspremiere war im November 1987 an der Wiener Staatsoper die Klytämnestra in Christoph Willibald Glucks Iphigénie en Aulide (Dirigent Charles Mackerras, Regie Claus Helmut Drese, Bühnenbild Hans Schavernoch). Ihren offiziellen Bühnenabschied nahm Gundula Janowitz 1990.

Gundula Janowitz war bis zu dessen Tode verheiratet mit dem Berliner Opernregisseur Nikolaus Sulzberger und lebt in der Umgebung von St. Pölten, Niederösterreich.

Stimme und Repertoire

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Gundula Janowitz’ Stimme zeichnete sich durch einen sehr hellen, reinen, tremolofreien Ton mit geringem Vibrato und gleichmäßiger Atemtechnik aus und behielt ihren jugendlichen Klang und ihre Frische bis ins reifere Alter. Wie ihre vom Timbre her ähnlichen Vorgängerinnen Elisabeth Grümmer und Maria Stader und ihre Altersgenossin Elizabeth Harwood beherrschte sie vor allen Dingen das hohe und mittlere Register und den lyrisch-pathetischen Ausdruck. So übernahm sie zunehmend jugendlich-dramatische (Sieglinde, Leonore) oder komische Rollen (Marzelline, Marie, Rosalinde), doch wurde sie vor allen Dingen als Gräfin Almaviva, Pamina, Agathe, Micaela, Elisabetta, Aida, Odabella, Elisabeth, Amelia, Mimi, Elsa, Eva, Gutrune, Arabella, Ariadne, Marschallin, Fiordiligi, Donna Anna und als Gräfin in Capriccio berühmt. Bis auf wenige Ausnahmen mied sie fremdsprachige Partien sowie generell das moderne Repertoire, ausgenommen die Komponisten Richard Strauss, Paul Hindemith und Carl Orff.

Diskografie (Auswahl)

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Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Alben[15]
Richard Strauss (mit Herbert von Karajan & Berliner Philharmoniker)
 DE8919.01.2024(1 Wo.)

Filmografie (Auswahl)

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Opern:

Interview:

Literatur (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Aufführungen mit Gundula Janowitz bei den Bayreuther Festspielen (1960–1963)
  2. Gundula Janowitz’ Auftritte an der Wiener Staatsoper
  3. Gundula Janowitz’ Auftritte bei den Salzburger Festspielen (1963–1981)
  4. Gundula Janowitz’ Auftritte beim Glyndebourne Festival (1964)
  5. Gundula Janowitz’ Auftritte an der Metropolitan Opera in New York (1967–1968)
  6. Gundula Janowitz’ Auftritte an der Mailänder Scala (1970, 1971, 1978)
  7. Gundula Janowitz’ Auftritte im Royal Opera House/Covent Garden in London (1976, 1981)
  8. Besetzungliste von Le nozze di Figaro an der Pariser Oper (1973)
  9. Radiointerview mit Gundula Janowitz über die Liederabende im Rahmen der Salzburger Festspiele im Onlinearchiv der Österreichischen Mediathek
  10. Radiointerview mit Gundula Janowitz in der Ö1-Sendung Im Journal zu Gast vom 31. Oktober 1987 im Onlinearchiv der Österreichischen Mediathek
  11. Hugo-Wolf-Medaille für österreichische Sopranistin Janowitz. 22. Juli 2019, abgerufen am 24. Juli 2019.
  12. Ehrungen für Ozawa und Janowitz bei Musiktheaterpreis. In: Salzburger Nachrichten/APA. 31. August 2022, abgerufen am 31. August 2022.
  13. Österreichischer Musiktheaterpreis benennt erste Sonderpreisträger. In: musik-heute.de. 30. August 2022, abgerufen am 31. August 2022.
  14. BERLIN / Konzerthaus OPUS KLASSIK GALA, Ingobert Waltenberger, Online Merker, Die internationale Kulturplattform vom 14. Oktober 2024
  15. Chartquellen: DE