Gudendorf (Cuxhaven)
Gudendorf Godendörp (niederdeutsch) Stadt Cuxhaven
| |
---|---|
Koordinaten: | 53° 48′ N, 8° 40′ O |
Höhe: | 0 m ü. NHN |
Fläche: | 4,34 km²[1] |
Einwohner: | 272 (25. Sep. 1956)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 63 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1968 |
Eingemeindet nach: | Altenwalde |
Postleitzahl: | 27478 |
Vorwahl: | 04723 |
Lage von Gudendorf innerhalb des Cuxhavener Ortsteils Altenwalde
| |
Gudendorf als Exklave der Hamburger Exklave Ritzebüttel 1394–1937
|
Gudendorf (niederdeutsch Godendörp) ist der südöstliche Teil des Cuxhavener Ortsteils Altenwalde im Norden des niedersächsischen Landkreises Cuxhaven.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Franzenburg | Lüdingworth | |
Nordholz (Einheitsgemeinde Wurster Nordseeküste) |
Nordholz – Ortsteil Wanhöden (Einheitsgemeinde Wurster Nordseeküste) |
(Quelle:[2])
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erstmals wurde Gudendorf mit Franzenburg ca. um das Jahr 1800, als kleine Gemeinde erwähnt. Erst gegen 1890–1900 entwickelte sich Gudendorf zu einem großen Teil von Altenwalde.
Die Gemeinden Arensch, Berensch, Cuxhaven, Döse, Duhnen, Groden, Gudendorf, Holte, Insel Neuwerk, Oxstedt, Ritzebüttel, Sahlenburg, Spangen, Stickenbüttel, Süder- und Westerwisch gehörten bis 1864 dem hamburgischen Amt Ritzebüttel und danach der Landherrenschaft Ritzebüttel an. 1926 gingen die Gemeinden Arensch, Berensch, Duhnen, Groden, Gudendorf, Holte, Insel Neuwerk, Oxstedt, Sahlenburg, Spangen, Stickenbüttel, Süder- und Westerwisch in der Landherrenschaft Hamburg auf. Mit dem Groß-Hamburg-Gesetz vom 1. April 1937 gingen die Gemeinden Arensch, Berensch, Gudendorf, Oxstedt, Sahlenburg, Holte und Spangen an den Landkreis Land Hadeln, Regierungsbezirk Stade der preußischen Provinz Hannover.[3]
Ca. gegen 1750 wurde ein Schafstall in Gudendorf gebaut, welcher 1850 erstmals restauriert wurde und später als historischer Bau betrachtet wurde, da es das älteste Gebäude in Gudendorf war. Um 1890–1900 wurde das Gebäude ein zweites Mal restauriert, allerdings sehr schlampig, weswegen es 1950 zusammenfiel und die Baureste entsorgt und verfeuert wurden.
Um 1930 wurde in Gudendorf eine Badeanstalt mit Umkleidekabinen eröffnet, direkt daneben ein großer Sport- und Spielplatz auf den fünf Bergen, da Gudendorf zu dieser Zeit ein zweites Mal großen Zuwachs an Bevölkerung bekam. Im Sommer 1946 wurde die Badeanstalt abgerissen, die Becken geleert und zugeschüttet, da das verwendete Holz als Feuerholz in der Nachkriegszeit gebraucht wurde und die Besucher fehlten. Das Freibad befand sich am heutigen Schützenplatz, neben der Straße „Auf dem Berge“.
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. Juli 1968 wurde die zuvor selbständige Gemeinde Gudendorf in die Gemeinde Altenwalde eingemeindet.[4] Vier Jahre später, am 1. Juli 1972, wurde die Gemeinde Altenwalde in die Stadt Cuxhaven eingegliedert.[5]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1866 | 1871 | 1910 | 1925 | 1933 | 1939 | 1950 | 1956 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 143 | 133 | 131 | 159 | 176 | 181 | 309 | 272 |
Quelle | [6] | [7] | [8] | [1] |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsrat und Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gudendorf wird vom Ortsrat des Cuxhavener Ortsteils Altenwalde vertreten.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Entwurf des Kommunalwappens von Gudendorf stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Albert de Badrihaye, der zahlreiche Wappen im Landkreis Cuxhaven erschaffen hat.[9]
Blasonierung: „Gespalten; vorn: in Rot ein silbernes langgestieltes Ankerkreuz; hinten: in Silber eine blaue Heidsichel mit rotem Stiel, überkreuzt von einem Torfspaten mit blauem Blatt und rotem Stiel.“[9] | |
Wappenbegründung: Seit dem 14. Jahrhundert erwarb das Kloster Neuenwalde die Grundherrschaft über das ganze Gudendorf. Das Ankerkreuz aus dem alten Klostersiegel versinnbildlicht diese Zugehörigkeit. Heidsichel und Torfspaten weisen auf die Lage des Ortes und die wirtschaftliche Tätigkeit seiner Bewohner hin. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gudendorf ist in Besitz des „Urgeschichtlichen Grabes“, welches vor ca. 30 Jahren gefunden wurde. Das Grab liegt geographisch gesehen: 53° 48' 14.70" N und 8° 40' 18.91" O .
- Neben dem obigen Grab befindet sich der Bürgergarten
Naturdenkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- zwei Grabhügel
- Papenberg
(Verordnungsdatum 28. Juni 1952)
Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gudendorf besitzt mehrere Vereine, zum einen den Schützenverein „Freier Wildschütz e. V.“ und zum anderen die Freiwillige Feuerwehr, wie auch den Angelverein Land Hadeln e. V. mit angeschlossenem Anglersee.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen
- Karl-Arnold Eickmeyer (1925–2007), Lehrer, Politiker (SPD), Mitglied des Bundestages (1977–1983 und 1985–1987), war Schulleiter in Gudendorf (1957–1967)
- Ulrike Elsner (* 1965), Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen (VDEK), hier geboren
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 187 (Digitalisat).
- ↑ Übersichtskarte Landkreis Cuxhaven. In: cuxland-gis.landkreis-cuxhaven.de. November 2016, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. Dezember 2019; abgerufen am 1. Oktober 2020.
- ↑ Gesetz über Groß-Hamburg und andere Gebietsbereinigungen vom 26. Januar 1937. Im Reichsgesetzblatt, Teil I Nr. 11 vom 27. Januar 1937, S. 91 ff., Digitalisat.
- ↑ Fritz Hörmann, Ude Meyer, Christian Morisse, Eberhard Nehring, Irmgard Seghorn, Egon Stuve, Else Syassen: Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. Hrsg.: Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. Band 27). Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1995, ISBN 3-931771-27-X, S. 1 ([Digitalisat ( vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) ] [PDF; 431 kB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 241 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Statistisches Bureau der Steuer-Deputation (Hrsg.): Die Stadt Hamburg, die Vororte, Gemeinden, Ortschaften und selbständig benannten Gebietstheile des Hamburgischen Staats. Otto Meissner Verlag, Hamburg 1875, S. 85 (Digitalisat in der Google-Buchsuche [abgerufen am 10. Juli 2019]).
- ↑ Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landherrenschaft Ritzebüttel. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 5. Januar 2020, abgerufen am 1. Oktober 2020.
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Land Hadeln. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. (Siehe unter: Nr. 14).
- ↑ a b Rudolf Lembcke: Kreis Land Hadeln. Geschichte und Gegenwart. Hrsg.: Kreis Land Hadeln. Buchdruckerei Günter Hottendorff, Otterndorf 1976, OCLC 469399292, S. 25 (296 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 6. Februar 2022] Wappenteil).