Frigidaire
Frigidaire
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Rechtsform | Corporation |
Gründung | 1916 |
Auflösung | 1986 |
Auflösungsgrund | Verkauf an Electrolux |
Sitz | Charlotte (North Carolina) |
Branche | Haushaltsgeräte |
Website | www.frigidaire.com |
Frigidaire war ein US-amerikanischer Hersteller von Haushaltsgeräten. Heute ist die Marke ein Teil des schwedischen Electrolux Konzerns.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Unternehmen wurde 1916 als Guardian Frigerator Company in Fort Wayne, Indiana für den Bau von elektrisch betriebenen Kühlschränken gegründet.
1918 erwarb General Motors das Unternehmen und benannte es 1919 in Frigidaire um. Die Produktion wurde nach Detroit verlegt und Produktionstechniken der Automobilproduktion angewendet. 1921 wurde die Produktion nach Dayton (Ohio) verlegt. Nachdem auch dort die Kapazitäten nicht mehr ausreichten, wurde 1926 in Moraine, Ohio, eine größere neue Produktionsstätte fertiggestellt. 1929 konnte bereits der einmillionste Frigidaire-Kühlschrank fertiggestellt werden. Trotz der Weltwirtschaftskrise steigerte Frigidaire Produktion und Umsatz mit neuen Produkten wie elektrischen Luftentfeuchtern und stieg in den Bereich der Eisenbahnklimatisierung ein. 1937 erweiterte das Unternehmen seine Produktpalette um Elektroherde.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die zivile Produktion eingestellt, Frigidaire stellte .50 BMG Munition in Browning Lizenz, Flugzeugpropeller und hydraulische Steuerungen für militärische Anwendungen her.[1]
Nach dem Krieg erweiterte Frigidaire seine Gerätelinie um Waschmaschinen, Geschirrspüler, Entsorger für Lebensmittelabfälle, Eismaschinen und Autoklimaanlagen.[2] 1956 produzierte Frigidaire sein 20-millionstes Kühlgerät.[3] Aufgrund der hohen Produktionskosten waren die Haushaltsgeräte von Frigidaire allerdings nicht mehr wettbewerbsfähig. Der Umsatz kam ins Stocken, und schließlich wurden 1971 mehrere tausend Arbeiter entlassen. Aufgrund des wachsenden Geschäfts mit Autoklimaanlagen trennte GM 1975 diese Abteilung von Frigidaire und gliederte den Produktionszweig in die neugegründete ACDelco aus.
1979 gab General Motors den Verkauf der Markenrechte an White Consolidated Industries bekannt, die bereits die Markenrechte an Kelvinator und der Gibson Refrigator Company besaßen. Die Produktionsstätten in Dayton verblieben im Besitz von GM und wurden zur Automobilherstellung umgebaut.[4] 1986 übernahm Electrolux die WCI und damit auch die Marke Frigidaire. Der Markenname wird aktuell für den Vertrieb in Nordamerika, Russland, Tahiti, Hongkong und in Teilen Afrikas und des Mittleren Osten genutzt.[5] Für die Produktbereiche Heizen und Klimaanlagen liegen die Markenrechte bei der Nortek.[6]
Vertrieb und Produktion in Deutschland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine deutsche Vertriebsfirma wurde bereits 1927 in Berlin gegründet. 1930 begann die eigene Produktion von Verdampfern und Kompressoren in Berlin. Ab 1938 wurde die Produktion der kompletten Kühlgeräte nach Rüsselsheim verlegt. Frigidaire wurde 1949 als Tochterfirma in die Adam Opel AG (ebenfalls ein GM-Tochterunternehmen) eingegliedert und der in Deutschland etablierte Markenname Opel für die Kühlgeräte zusätzlich genutzt.[7] Je nach Herstellungszeitraum trugen die Geräte den Namen Frigidaire mit dem Zusatz Produkt der Adam Opel AG oder zusätzlich zum Frigidaire Schriftzug das 1950 eingeführte weiß/gelbe Opel-Logo mit verbundener Frigidaire-Krone. 1959 wurde die Produktion der Haushaltskühlschränke in Deutschland eingestellt.[8]
Vertrieb und Produktion in Österreich
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von ca. 1925 bis in die späte Nachkriegszeit wurden Frigidaire-Kühlschränke und Kühlanlagen (u. a. auch für Gemeinschaftskühlanlagen) vom Unternehmen Brüder Warchalowski in Wien-Erdberg in Lizenz hergestellt. Warchalowski war nebst Partnern auch an der österreichischen Vertriebsgesellschaft beteiligt.[9][10][11]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Unternehmensgeschichte laut General Motors Institute of Technology (englisch), Ohio Link, abgerufen am 23. Februar 2020
- Firmenhistorie (englisch), Electrolux Group, abgerufen am 23. Februar 2020
- Wirtschaftswundermuseum: Historische deutsche Frigidaire-Werbung abgerufen am 26. Februar 2022.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ David D. Jackson: An American Auto Industry Heritage Tribute. General Motors Divisions. The American Automobile Industry in World War Two, 30. August 2013, abgerufen am 23. Februar 2020 (englisch).
- ↑ Tom Halter: Cold Comfort: History of Automotive Air Conditioning, Part 3 – Post-World War II. Curbside Classic, 3. Juni 2017, abgerufen am 2. Mai 2023 (englisch).
- ↑ 20 Millionen Frigidaire Kühlanlagen Fahrzeugflotte, historisches Foto zum 100-jährigen Jubiläum der ehemaligen Vertriebsfirma, auf Kälte Klima Aktuell, Ausgabe 5/2019, abgerufen am 23. Februar 2020.
- ↑ Reginald Stuart: G.M. to Sell Frigidaire To White Consolidated. The New York Times, 1. Februar 1979, abgerufen am 2. Mai 2023 (englisch).
- ↑ Vertriebsgesellschaften außerhalb USA, Internationale Firmenwebseite, abgerufen am 23. Februar 2020.
- ↑ About Frigidaire, Nortek Global HVAC Webseite, abgerufen am 23. Februar 2020.
- ↑ Exponat des Monats Sauerland Kurier, 12. Juni 2019, abgerufen am 2. Februar 2023.
- ↑ Unternehmensgeschichte der Frigidaire GmbH auf Historische Kälte- und Klimatechnik e.V., abgerufen am 22. Februar 2020.
- ↑ ÖNB-ANNO - Jörgel Briefe. Abgerufen am 2. Mai 2023.
- ↑ Alamy Limited: Werbung, Haushalt, Kühlschrank der Marke Frigidaire, Frau freut sich über den Kühlschrank als Weihnachtsgeschenk, das Magazin Werbung der Firma Warchalowski, Finsterle und Co. GmbH, Wien, Österreich, 1928, Additional-Rights - Clearance-Info - Not-Available Stockfotografie - Alamy. Abgerufen am 2. Mai 2023.
- ↑ ÖNB-ANNO - Der Aufbau. Abgerufen am 2. Mai 2023.