Fredo Dannenbring

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Fredo E. Dannenbring (* 17. Dezember 1926 in Bremen; † 27. Oktober 2014 in Bonn)[1] war ein deutscher Diplomat.

Dannenbring studierte Rechtswissenschaft, Staatswissenschaft sowie Volkswirtschaft in Würzburg, Freiburg und Kiel. 1952 promovierte er an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel zum Dr. jur. mit einer Arbeit über das Fischereirecht seiner Heimatstadt Bremen.[2] Von 1953 bis 1954 lehrte er an der Southern Methodist University in Texas.[3] 1955 trat er in das Auswärtige Amt in Bonn ein.[2] Neben Tätigkeiten in Bonn war er im Laufe der Jahre in Tokio, Kingston, Ottawa, Ankara und Washington, D.C. im diplomatischen Dienst.[4]

In den 1970er Jahren war er im Auswärtigen Amt unter anderem als Referatsleiter für NATO-Fragen[5] und als Leiter des Nordamerikanischen Büros[6] beschäftigt.[2] Ende der 1970er-Jahre war Dannenbring stellvertretender Botschafter der BRD in den USA.[3] In dieser Position richtete er während der Verhandlungen um die amerikanischen Geiseln in Teheran Botschaften von Hans-Dietrich Genscher an die Washingtoner Verantwortlichen aus.[7] Zwischen 1982 und 1986 fungierte Dannenbring als stellvertretender Generalsekretär für politische Angelegenheiten im NATO-Generalsekretariat Brüssel.[2] Von 1986 bis zu seiner Pensionierung 1991 war er schließlich Botschafter Deutschlands bei den Vereinten Nationen in Genf.[8][4] Dabei wurde er 1989 zum Vorsitzenden des Exekutivausschusses für das UNHCR-Programm gewählt, welcher die allgemeine Politik des UNHCR vorgibt, die Verwendung der Spenden bewilligt und den Hochkommissar berät. In Dannenbrings Amtszeit als Vorsitzender fielen dabei der Rücktritt des umstrittenen UNHCR-Kommissars Jean-Pierre Hocké und darauffolgende Reformen.[9][10][11]

Sein älterer Bruder war der Rechtswissenschaftler Rolf Dannenbring.[12] Aus seiner Ehe mit Liselotte Dannenbring, die bis zu seinem Tod bestand, war er Vater von vier Kindern.[1]

  • Fredo E. Dannenbring: Das geltende Fischereirecht in Bremen und seine geschichtliche Entwicklung. Kiel, 1952. Hochschulschrift, Rechts- u. staatswiss. Fakultät, Diss. v. 26. Mai 1952.

Einzelnachweise

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  1. a b Fredo Dannenbring. In: General-Anzeiger (Bonn). Abgerufen am 4. Februar 2025.
  2. a b c d Köbler, Gerhard: Wer ist weiter wer im deutschen Recht, 20180330. Fassung, 13304. Abgerufen am 4. Februar 2025.
  3. a b Fredo Dannenbring. In: Prabook. Abgerufen am 4. Februar 2025.
  4. a b Hans-Dietrich Genscher. "Überleben Der Menschheit Verlangt Kooperative Lösungen: Rede Des Bundesaußenministers Vor Der 41. UN-Generalversammlung" (25. September 1986). Vereinte Nationen: German Review on the United Nations 34, no. 6 (1986): 207–10.
  5. Philipp Gassert, Tim Geiger, Hermann Wentker: Zweiter Kalter Krieg und Friedensbewegung: Der NATO-Doppelbeschluss in deutsch-deutscher und internationaler Perspektive. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2018, ISBN 978-3-11-059108-8 (google.de [abgerufen am 4. Februar 2025]).
  6. The state visit of His Excellency the President of the Federal Republic of Germany and Mrs. Scheel to the United States. (PDF) In: Ford Library Museum. Abgerufen am 4. Februar 2025 (englisch).
  7. America Held Hostage: The Secret Negotiations, 1981. S. 263–265.
  8. Genf: 1964 - 1991 - Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V. 4. Februar 2016, abgerufen am 4. Februar 2025.
  9. As it happened: Accounts of experiences with UNHCR. (178) S. PDF, abgerufen am 10. Februar 2025 (englisch).
  10. Addendum to the Report of the United Nations High Commissioner for Refugees: Report of the Executive Committee of the Programme of the UNHCR on the work of its fortieth session, 1989. Abgerufen am 4. Februar 2025 (englisch).
  11. Erich Rheyhl: Die merkwuerdigen Finanzpraktiken im Uno-Fluechtlingshochkommissariat, Handelsblatt, 5. Oktober 1989, S. 2.
  12. Wacke, A. (1999). Rolf Dannenbring: (9.12.1924-26.1.1998). Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte: Romanistische Abteilung, 116 (1), 664-668.