Fischbachau
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 43′ N, 11° 57′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Miesbach | |
Höhe: | 771 m ü. NHN | |
Fläche: | 75,82 km2 | |
Einwohner: | 5818 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 77 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 83730 | |
Vorwahlen: | 08028, 08025 | |
Kfz-Kennzeichen: | MB | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 82 114 | |
LOCODE: | DE UBF | |
Gemeindegliederung: | 123 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchplatz 10 83730 Fischbachau | |
Website: | www.fischbachau.de | |
Erster Bürgermeister: | Stefan Deingruber[2] (CSU) | |
Lage der Gemeinde Fischbachau im Landkreis Miesbach | ||
Fischbachau ist eine Gemeinde und ein Pfarrdorf im oberbayerischen Landkreis Miesbach.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt im weitläufigen Tal der Leitzach auf einem Schwemmkegel am Ostrand des Leitzachtals und am Fuß des Breitensteins. Der Ort befindet sich 15 km südöstlich von Miesbach, 25 km südwestlich von Rosenheim, 32 km nordwestlich von Kufstein, 17 km von der Bundesautobahn 8 (Ausfahrt Irschenberg oder Bad Aibling) und 60 km von der Landeshauptstadt München entfernt. Der Haltepunkt Fischbachau an der Bahnstrecke Schliersee–Bayrischzell liegt im Gemeindeteil Hammer 2,5 km vom Ortskern entfernt. Es bestehen hauptsächlich Linienbusverbindungen von Hammer über Fischbachau und Wörnsmühl nach Miesbach und zurück. 900 Meter südlich des Ortskerns liegt der Wolfsee.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt 123 Gemeindeteile:[3][4]
- Die Pfarrdörfer:
Elbach und Fischbachau, das Kirchdorf Birkenstein - Die Dörfer:
Ahrain, Aurach, Brunnfeld, Deisenried, Durham, Dürnbach, Eben, Faistenau, Grandau, Greisbach, Hagnberg, Hammer, Hundham, Lehen, Marbach, Mühlau, Ried, Sandbichl, Schwarzenberg, Sonnenholz, Stauden und Wörnsmühl - Die Weiler:
Achau, Aich, Bichl, Buchberg, Drachenthal, Effenstätt, Endstall, Gasteig, Grabenau, Kreit, Krugalm, Mühlkreit, Oppenried, Point, Sacher, Salmer, Schneider, Schreiern, Stocker, Stög, Streitwiese, Unterschönberg, Weißenbach und Winkl - Die Einöden:
Achatswies, Aigenthal, Angermann, Auerbauer, Auerberg, Bach, Baderer, Brandstatt, Buch, Dürreneck, Engelsberg, Engelsried, Feilenberg, Frauenried, Fülling, Funk, Galling, Gern, Gerstenbrand, Glückstatt, Gmais, Gottenau, Graben, Granzer, Großhalmannseck, Großkirchberg, Grub, Grünberg, Hammerer, Hocheck, Höh, Holz, Hub, Kaltenbrunn, Kleinhalmannseck, Kleinkirchberg, Kogl, Koller, Kuhberg, Lammerhof, Lehenmühle, Maier, Mittelgschwend, Neuhäusler, Oberachau, Obergschwend, Öd, Oeder, Osten, Pötzing, Rank, Rettenbach, Roßruck, Schneeberg, Schnellsried, Schnitzenbaum, Schönberger, Sonnenleiten, Sonnenreuth, Stadl, Steingraben, Stipfing, Thalhäusler, Tiefenthal, Trach, Untergasteig, Untergrünberg, Untergschwend, Unteröd, Uslau, Vorderauerberg, Westengern, Westner und Wetzelsberg.
Es gibt die Gemarkungen Fischbachau, Hundham, Niklasreuth und Wörnsmühl.[5]
Natur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgenden Schutzgebiete berühren das Gemeindegebiet:
- Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Leitzachtal (8237-371)
- Vogelschutzgebiet (Vogelschutzrichtlinie der EU) Mangfallgebirge (8336-471)
Das Taferlmoos ist ein Hochmoor an der Gemeindegrenze nach Schliersee.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zur Gemeindegründung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erstmals wurde Fischbachau im Freisinger Traditionsbuch Liber commutationum et traditionum um 1078/1080 als Viscpachisowa erwähnt.
Ein von Gräfin Haziga von Diessen erst einige Jahre vorher in Bayrischzell gegründetes Benediktinerkloster wurde 1085 nach Fischbachau verlegt, übersiedelte aber bereits 1104 schon wieder auf den Petersberg bei Dachau. 1096 bis 1100 entstand dabei als Klosterkirche die heutige Pfarrkirche St. Martin. Sie war bis zur Säkularisation 1803 Propstei der Abtei Scheyern und ist die älteste romanische Basilika Oberbayerns.
Die politische Gemeinde Fischbachau entstand im Jahre 1811.
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1976 die Gemeinden Hundham und Wörnsmühl eingegliedert. Die südlichen Gebietsteile der aufgelösten Gemeinde Niklasreuth kamen am 1. Mai 1978 hinzu. Die Ortsteile Bärenschütz, Bemberg, Holzer, Lehen, Steinberg und Sulzgraben der früheren Gemeinde Wörnsmühl wurden zum 1. Mai 1978 an die Stadt Miesbach abgetreten.[6][7]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 4818 auf 5675 um 857 Einwohner bzw. um 17,8 %.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kommunalwahlen in Bayern 2020 führten zu den folgenden Sitzverteilungen im Gemeinderat:
Partei/Liste | 2014[8] | 2020[9] |
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UWG | 7 | 8 |
CSU | 6 | 5 |
Freie Aktive Bürger | 5 | 4 |
Grüne | – | 2 |
Die Neue Liste | 2 | 1 |
SPD | – | 0 |
Gesamt | 20 | 20 |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Berufsmäßiger Erster Bürgermeister ist seit dem 22. März 2022 Stefan Deingruber (Christlich-Soziale Union in Bayern e. V.). Bei der Wahl am 13. März 2022 wurde er bei einer Wahlbeteiligung von 32,8 % mit 90,6 % der gültigen Stimmen gewählt.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Durch einen silbernen Wellenbalken geteilt; oben gespalten, vorne fünfmal gespalten von Rot und Gold, hinten in Blau ein goldener Zickzackbalken; unten in Blau eine edelsteinbesetzte goldene Marienkrone.“[10] | |
Wappenbegründung: Der silberne Wellenbalken versinnbildlicht die Lage der Gemeinde im Leitzachtal. Die fünffache Spaltung von Rot und Gold und der goldene Zickzackbalken in Blau sind aus dem Klosterwappen von Scheyern übernommen, das mit diesen Heroldsbildern auf die Stifterin Haziga von Aragon, die Gemahlin des Pfalzgrafen Otto von Scheyern-Wittelsbach, (mehrfache Spaltung) und das Haus Scheyern-Wittelsbach (Zickzackbalken) hinweist. Im Gemeindewappen wird daran erinnert, dass die Gräfin Haziga 1085 in Fischbachau ein Kloster gründete, das später nach Scheyern verlegt wurde. Diese Verbindung bestand bis zur Säkularisation 1803, denn solange war Fischbachau Propstei und Klosterhofmark der Benediktinerabtei Scheyern. Die Marienkrone symbolisiert die viel besuchte Marienwallfahrt von Birkenstein, deren Aufblühen seit Beginn des 18. Jahrhunderts von den Fischbachauer Benediktinern der Abtei Scheyern gefördert wurde.
Dieses Wappen wird seit 1987 geführt. |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein berühmter Wallfahrtsort ist Birkenstein mit seiner Kapelle mit Freilichtaltar.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fischbachau
- St. Martins-Münster (Ende 11. Jahrhundert, um 1700 umgestaltet)
- Friedhofskirche Mariä Schutz (1087 erbaut)
- ehemalige Propstei
- Birkenstein
- Wallfahrtskapelle (Freilichtaltar)
- Deisenried
- Elbach
- Dürnbach
- Pfarrhof (Anfang 16., Ausbau Anfang 19. Jahrhundert, spätgotische Hauskapelle Heilige Dreifaltigkeit)
- Pfarrstadl (Bruchsteinbau, 2003 Renovierung und Umbau zum Pfarrheim)
- Hundham
- Leonhardikapelle
- Wörnsmühl
- Dreifaltigkeitskirche
Bodendenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
St. Martinsmünster
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Deckenfresko im St. Martinsmünster
-
Pfarrkirche St. Andreas in Elbach
-
Wallfahrtskapelle Maria Himmelfahrt in Birkenstein
Bekannte Musik- und Gesangsgruppen
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Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ehemaliges Richterheim (Jetzt: Tagungshotel Aurachhof)[11]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Öffentlicher Personennahverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Haltepunkt Fischbachau an der Bahnstrecke Schliersee–Bayrischzell liegt im Gemeindeteil Hammer 2,5 km vom Ortskern entfernt. Die Strecke wird von der Bayerischen Regiobahn mit der Linie RB 55 von München nach Bayrischzell befahren.
Es bestehen hauptsächlich Linienbusverbindungen von Hammer über Fischbachau und Wörnsmühl nach Miesbach und zurück.
Straßenverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fischbachau liegt südlich der Bundesautobahn 8 (Ausfahrt Irschenberg Nr.: 99 bzw. Bad Aibling Nr.: 100).
Die Bundesstraße 307 verläuft südlich der Gemeinde.
Die Staatsstraße 2077 verläuft durch den Ort.[12]
Seit Mai 2024 hält der DAV BergBus (Linie 396) Richtung Hinterthiersee und Bahnhof München Ost in Fischbachau. Die Buslinie wird nur während der Sommersaison am Wochenende bedient und liegt komplett im Tarifgebiet des MVV.[13]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Fischbachau geboren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heide Ackermann (* 1943), Volks-, Fernseh- und Theaterschauspielerin
- Jakob Kreidl (* 1952), CSU-Politiker und ehem. Landrat des Landkreises Miesbach (2008–2014)
- Thekla Mayhoff (* 1957), bayrische Volksschauspielerin und Wirtin des Cafés Winklstüberl in Fischbachau
Mit Fischbachau verbunden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eduard Stemplinger (1870–1964), Schriftsteller, starb in Elbach
- Fritz Müller-Partenkirchen (1875–1942), Schriftsteller, starb in Hundham
- Karl Höller (1907–1987), Komponist, verbrachte seinen Lebensabend in Faistenau
- Paul Schneider-Esleben (1915–2005), Architekt, lebte und starb auf seinem Gut in Fischbachau
- Heino Hallhuber (1927–2021), Tänzer, Choreograph und Schauspieler, lebte in Fischbachau
- Peter Bauer (* 1967), Snowboarder, lebt in Fischbachau
- Benny Lauth (* 1981), Fußballspieler, begann in Fischbachau mit dem Vereinsfußballspielen
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Bürgermeister/Oberbürgermeister in kreisangehörigen Gemeinden (Stand: 1. Mai 2020). (XLSX; 205 kB) Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 5. September 2024.
- ↑ Gemeinde Fischbachau, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 18. Oktober 2021.
- ↑ Gemeinde Fischbachau in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 7. September 2019.
- ↑ Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 22. März 2024.
- ↑ Die Gemeinden Bayerns – nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Bestand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung [Hrsg.]: Beiträge zur Statistik Bayerns. Nr. 451). München 1991, Oberbayern, S. 48, urn:nbn:de:bvb:12-bsb000707-17 (statistischebibliothek.de [PDF; 29,3 MB] alternativ online in der Bayerischen Staatsbibliothek).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 581 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Gemeinderäte. In: statistik.bayern.de. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 21. März 2020.
- ↑ Gemeinde Fischbachau | Aktuelles | . In: gemeinde.fischbachau.de. Abgerufen am 26. März 2020.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Fischbachau in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Hotel Aurachhof in Fischbachau: Geschichte. In: aurachhof.de. Abgerufen am 15. August 2023.
- ↑ BAYSIS Kartenfenster. In: baysis.bayern.de. Landesbaudirektion Bayern – Zentralstelle Straßeninformationssysteme, abgerufen am 15. August 2023.
- ↑ Der Münchner BergBus. In: mvv-muenchen.de. Münchner VerkehrsVerbund MVV, abgerufen am 21. Mai 2024.