Feiertage im Deutschen Reich 1933–1945
Gesetzliche, arbeitsfreie Feiertage waren im NS-Staat neben den Sonntagen, alle Tage, die im Gesetz über die Feiertage erwähnt wurden. Das Gesetz trat am 27. Februar 1934 in Kraft. Damit wurden erstmals alle Feiertage in einem Reichsgesetz geregelt.[1] Bis dahin oblag die Einführung von Feiertagen den Ländern und Freistaaten. So waren die kirchlichen Feiertage Neujahrstag, Ostermontag, Himmelfahrtstag, der Pfingstmontag sowie der erste und der zweite Weihnachtstag bereits im gesamten Reich Feiertage.[1] Das Gesetz wurde durch das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland 1949 in Landesrecht umgewandelt, die Bundesländer haben es dann aufgehoben oder ersetzt.[2]
Feiertage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Feiertag | Datum | Bemerkung |
---|---|---|
Neujahr | 1. Januar | |
Heldengedenktag | 16. März, wenn Sonntag, sonst Sonntag vor dem 16. März | ab 1939, vorher am 5. Sonntag vor Ostern (Reminiscere) |
Karfreitag | Ostersonntag −2 Tage | |
Ostermontag | Ostersonntag +1 Tag | |
Führergeburtstag | 20. April | nur 1939 (Hitlers 50. Geburtstag)[3] |
Nationaler Feiertag des deutschen Volkes | 1. Mai | ab 1934, 1933 als „Feiertag der nationalen Arbeit“ eingeführt[1] |
Christi Himmelfahrt | Ostersonntag + 39 Tage | |
Pfingstmontag | Ostersonntag + 50 Tage | |
Fronleichnam | Ostersonntag + 60 Tage | nur in Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölkerung |
Erntedanktag | 1. Sonntag nach dem Michaelistag (29. September) | |
Reformationstag | 31. Oktober | nur in Gemeinden mit überwiegend evangelischer Bevölkerung |
Gedenktag für die Gefallenen der Bewegung | 9. November | ab 1939 |
Buß- und Bettag | Mittwoch vor dem 23. November | |
1. Weihnachtsfeiertag | 25. Dezember | |
2. Weihnachtsfeiertag | 26. Dezember |
Beflaggungstage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tage, an denen nach der Zweiten Verordnung zur Durchführung des Reichsflaggengesetzes vom 28. August 1937 die allgemeine Beflaggung angeordnet war:
- Reichsgründungstag – 18. Januar
- Tag der nationalen Erhebung – 30. Januar
- Heldengedenktag – Februar/März
- Führergeburtstag – 20. April
- Nationaler Feiertag des Deutschen Volkes – 1. Mai
- Erntedanktag – September/Oktober
- Gedenktag für die Bewegung – 9. November
Weitere Gedenktage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Parteigründungsfeier – 24. Februar
- Muttertag – 2. Sonntag im Mai
- Sommersonnenwende – 21. Juni
- Reichsparteitag in Nürnberg – erste Septemberhälfte
- Wintersonnenwende – 22. Dezember
- Volksweihnacht – 24. Dezember
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Kaisenberg: „Das neue Feiertagsrecht“, Archiv des öffentlichen Rechts, Vol. 65 (N.F. 26), Nr. 1 (1935), S. 90–101; https://www.jstor.org/stable/44302757
- Jörg Koch: „Drittes Reich“, in: Ders. Dass Du nicht vergessest der Geschichte – Staatliche Gedenk- und Feiertage von 1871 bis heute. Wbg Academic, Darmstadt 2019, ISBN 978-3-534-40186-4, S. 101–192.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gesetz über die Einführung eines Feiertags der nationalen Arbeit (10. April 1933), verfassungen.de
- Gesetz über die Feiertage (27. Februar 1934), verfassungen.de
- Verordnung über den Schutz der Sonn- und Feiertage (16. März 1934), verfassungen.de
- Verordnung zur Durchführung des Feiertagsgesetzes (18. Mai 1934), verfassungen.de
- Gesetz über einmalige Sonderfeiertage (17. April 1939), verfassungen.de
Quellen und Verweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Georg Kaisenberg: Das neue Feiertagsrecht. In: Archiv des öffentlichen Rechts. 65 (N.F. 26), Nr. 1, 1935, S. 90–101, JSTOR:44302757.
- ↑ Verordnung zur Durchführung des Feiertagsgesetzes. vom 18. Mai 1934. verfassungen.de, abgerufen am 19. Mai 2023.
- ↑ Verordnung zum Gesetz über einmalige Sonderfeiertage vom 17. April 1939, Reichsgesetzblatt, Jg. 1939, Teil I, S. 764.