Estrel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Estrel

Stadt Berlin
Adresse Sonnenallee 225

12057 Berlin

Website www.estrel.com
Hotelinformationen

Eröffnung 14. Oktober 1994
Besitzer Ekkehard Streletzki
Leitung Ute Jacobs
Klassifizierung ★★★★ Superior
Mitarbeiter ca. 550
Ausstattung

Zimmer 1125
Restaurants 5
Bars 3
Foto des Hotels
Foto des Hotels

Koordinaten: 52° 28′ 27″ N, 13° 27′ 34″ O

Das Estrel ist ein Hotel in Berlin, gelegen an der Sonnenallee im Ortsteil Neukölln; mit über 2000 Betten ist es Deutschlands größtes Hotel und seit 2016 das umsatzstärkste.[1][2]

Das Estrel gehört keiner Hotelkette an, sondern ist im Privatbesitz des Bauunternehmers Ekkehard Streletzki; der Hotelname wurde aus den Initialen des Namens gebildet.

Das Hotel liegt südöstlich des Stadtzentrums im Bezirk Neukölln am Rand eines Gewerbegebiets in unmittelbarer Nähe des S-Bahnhofs Sonnenallee. Es verfügt über einen eigenen Bootsanleger am Neuköllner Schifffahrtskanal an der Sonnenbrücke für Schiffstouren mit der Stern und Kreisschiffahrt.

Das Estrel wurde im Oktober 1994 teileröffnet, im Mai 1995 fand die offizielle Einweihung statt.[3] 1997 wurde das Estrel Showtheater, eine umgebaute Fabrikhalle, dem Hotel angegliedert. Dort finden täglich (außer montags und dienstags) die von Bernhard Kurz[4] produzierten Shows Stars in Concert mit Doppelgängern von Weltstars wie Michael Jackson, Tina Turner und anderen statt, die bis 2019 von mehr als 5,5 Millionen Gästen besucht wurde. 1999 wurde der Gebäudekomplex um das Estrel Convention Center erweitert, in dem jährlich ca. 1800 Veranstaltungen stattfinden, darunter große Sportereignisse (zum Beispiel Boxmeisterschaften), bedeutende Messen (wie die World Money Fair) und politische Veranstaltungen. Die Convention Hall bietet bis zu 5000 Besuchern Platz. Die 2015 fertiggestellte und neueröffnete Convention Hall II verfügt über einen Veranstaltungsraum für 5200 Personen, einen weiteren Veranstaltungsraum für 900 Personen und vier Tagungsräumen für bis zu 100 Personen. Insgesamt umfasst das ECC (Estrel Congress Center) über 30.000 m² Fläche für Kongresse, Tagungen, Messen und Events und kann bis zu 15.000 Besucher beherbergen.[5] Im Frühjahr 2019 wurde mit der Erweiterung der Veranstaltungskapazitäten des ECC um 5.000 m² begonnen. Direkt angrenzend an die 2015 eröffnete Convention Hall II wurde das Estrel Auditorium gebaut und im August 2021 fertiggestellt. Neben dem Estrel Auditorium wurde gleichzeitig eine 2.650 m² große Industriehalle (Neukölln Speicher) für Veranstaltungen umgebaut.

Seit 1995 veranstaltet der Berliner Musiker und Entertainer Frank Zander im Estrel Hotel jährlich ein regelmäßiges Weihnachtsessen für mittlerweile rund 3000 Obdachlose und Bedürftige.

Luftbild des Estrel-Komplexes mit dem Tunnelbau der Stadtautobahn A 100, 2016.[6]

Die Erweiterung des Komplexes wird mit einem Hotelturm erfolgen, der 2024/2025 eröffnet werden soll.[7] Der Estrel Tower auf dem benachbarten Grundstück – dem Parkplatz auf der gegenüberliegenden Seite der Sonnenallee – soll mit 45 Stockwerken und rund 525 Hotelzimmern eine Höhe von 176 m erreichen. Dieser Bau wird das höchste Haus Berlins und das höchste deutsche Hotel sein.[8] Der Gewinnerentwurf des Berliner Architekturbüros Barkow Leibinger wurde am 25. Februar 2014 bestätigt. Die Architekten sehen einen schlanken Turm mit einer Glas-Metall-Fassade vor. Als oberer Abschluss ist eine Freiluftterrasse mit Bar vorgesehen.[9] Der Baubeginn erfolgte im Juni 2021.

Kennzahlen und Auszeichnungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Hotel erzielte einem Umsatz von 77,5 Millionen Euro im Jahr 2019. Im Jahr 2016 löste es den Bayerischen Hof in München als umsatzstärkstes Hotel Deutschlands ab.[10] Es gilt als größtes und erfolgreichstes Hotel Europas.[11]

Im Jahr 2015 wurde das Estrel Congress Center (ECC) mit dem Location Award in der Kategorie „Eventlocations für Großveranstaltungen“ ausgezeichnet. Der Award zeichnet Eventlocations ab einer Besucherkapazität von 1000 Personen aus – darunter große Veranstaltungsräume, Messehallen, Arenen oder Stadien.[12] Weiterhin wurde das Estrel Berlin 2015 mit der Chefs Trophy Ausbildung ausgezeichnet. Der Award zeichnet Betriebe aus, die sich weit über das normale Maß für die Ausbildung angehender Köche engagieren und somit die Begeisterung für den Kochberuf wecken.[13] Im Jahr 1996 wurde das Estrel Berlin als größtes Hotel Deutschlands ins „Guinness Buch der Rekorde“ aufgenommen.[14]

Commons: Estrel Berlin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Berliner Estrel ist das umsatzstärkste Hotel in Deutschland. Abgerufen am 9. Juni 2024.
  2. Top 200 Einzelhotels (AHGZ): Umsatz gesteigert, doch der Motor stottert. Abgerufen am 9. Juni 2024.
  3. Viel Hummer und Enten-Bulettchen. In: Berliner Zeitung, 6. Mai 1995
  4. „Stars in Concert“ – Produzent – Stars In Concert – SIC Berlin. In: stars-in-concert.de. Archiviert vom Original am 2. Juli 2016; abgerufen am 2. Juli 2016.
  5. Zweite Kongresshalle eröffnet – dritte auf dem Weg. In: Der Tagesspiegel, 9. September 2015.
  6. Verlängerung der Stadtautobahn – ein Baustellenbesuch. In: Der Tagesspiegel, 11. Januar 2016
  7. Yasemine M’Barek: Estrel Tower wird ab Herbst in Neukölln gebaut. 3. Februar 2020, abgerufen am 24. August 2020.
  8. Geplanter Hotelturm in Neukölln „Estrel Tower“ wird Berlins größter Wolkenkratzer. In: Der Tagesspiegel, 26. Februar 2014.
  9. Estrel Tower – So soll Berlins höchstes Haus aussehen. In: Berliner Morgenpost, 25. Februar 2014.
  10. Estrel Neukölln ist Deutschlands umsatzstärkstes Hotel. In: Berliner Zeitung, 26. Mai 2017.
  11. Streletzki Gruppe (Berlin): Umsatz, Mitarbeiterzahl – Die Deutsche Wirtschaft. Abgerufen am 19. Februar 2023.
  12. Location Award – Die Gewinner. 28. September 2015
  13. Chefs Magazin: CHEFS TROPHY AUSBILDUNG 2015 – Großer Bahnhof für Vorzeige-Ausbilder. (Memento vom 29. Juni 2016 im Internet Archive) 10. Mai 2015.
  14. Estrel Hotel im Guinness Buch. (Memento vom 29. Juni 2016 im Internet Archive) In: Berliner Zeitung, 26. März 1996.