Ebenezer Cunningham
Ebenezer Cunningham (* 7. Mai 1881 in Hackney; † 12. Februar 1977) war ein britischer Mathematiker und theoretischer Physiker.
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Cunningham studierte ab 1899 mit einem Stipendium am St. John’s College der Universität Cambridge (unter anderem bei Henry Frederick Baker und Joseph Larmor), wo er 1902 Erster in den Tripos-Prüfungen wurde (Senior Wrangler). 1904 gewann er den Smith-Preis, wurde Fellow des St. John’s College und wurde Lecturer an der University of Liverpool. Ab 1907 war er bei Karl Pearson am University College in London. 1911 ging er wieder an das St. John’s College in Cambridge, wo er 1926 bis 1946 Lecturer war.
Er befasste sich unter dem Einfluss der Lektüre von Larmor’s „Aether and Matter“ und Einsteins Arbeit von 1905 mit Relativitätstheorie. Ein Aufsatz von Cunningham von 1907[1] ist die früheste Erwähnung von Einsteins Arbeit zur speziellen Relativitätstheorie in England. Cunningham bewies etwa gleichzeitig mit Harry Bateman die konforme Invarianz der Maxwellgleichungen (Kugelwellentransformation).[2] Er schrieb 1914 eines der ersten englischsprachigen Lehrbücher über Relativitätstheorie,[3] wobei 1915 und 1921 weitere folgten.[4][5]
Cunningham war seit der Zeit des Burenkrieges Pazifist und verweigerte im Ersten Weltkrieg den Wehrdienst. Er hatte auch führende Positionen innerhalb der kongregationalistischen Kirche, war Mitglied der Emmanuel Congregational Church und 1953/54 Vorsitzender der Congregational Union of England and Wales. In dieser Funktion nahm er auch an der Krönungsprozession von Elizabeth II. 1953 teil.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Andrew Warwick Masters of theory. Cambridge and the rise of mathematical physics, Chicago University Press 2003
- W. H. McCrea Ebenezer Cunningham, Bulletin of the London Mathematical Society Band 10, 1978, S. 116.
- José Sanchez-Ron: The reception of special relativity in Great Britain. in Thomas Glick (Herausgeber) The Comparative Reception of Relativity, Springer 2007 (Boston Studies in the Philosophy of Science Band 103)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- John J. O’Connor, Edmund F. Robertson: Ebenezer Cunningham. In: MacTutor History of Mathematics archive (englisch).
- Ebenezer Cunningham in der Datenbank zbMATH
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Cunningham: On the Electromagnetic Mass of a Moving Electron, Philosophical Magazine, Band 14, Oktober 1907, S. 538.
- ↑ Cunningham „The principle of relativity in electrodynamics and an extension thereof“, Proc.London Mathematical Society, Band 8, 1910, S. 77.
- ↑ Cunningham: The principle of relativity, 1914.
- ↑ Cunningham: Relativity and the electron theory, 1915.
- ↑ Cunningham: Relativity, the electron theory, and gravitation, 1921.
Personendaten | |
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NAME | Cunningham, Ebenezer |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Mathematiker und theoretischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 7. Mai 1881 |
GEBURTSORT | Hackney |
STERBEDATUM | 12. Februar 1977 |