Die Mutter (Brecht)
Die Mutter. Leben der Revolutionärin Pelagea Wlassowa aus Twer ist ein Theaterstück, geschrieben von Bertolt Brecht nach dem gleichnamigen Roman von Maxim Gorki (1906/1907, deutsch 1907) unter Verwendung einer Dramatisierung von Günther Stark und Günther Weisenborn. Das im episch-dramatischen Stil Brechts verfasste Stück wird von Ihering als geeignet betrachtet, „überall gespielt zu werden, auf ein paar zusammengehauenen Brettern in jedem Saal.[...]Der Stil Brechts ist anwendbar und übertragbar überall und überallhin.“[1]
Uraufführung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 31. Januar 1932 im Komödienhaus am Schiffbauerdamm[2] mit Helene Weigel in der Hauptrolle uraufgeführt, handelt dieses Lehrstück von einer Frau „zwischen Arbeitslosigkeit, Lohnkürzungen, politischer Agitation und ‚Sachzwängen‘“.
Verbot durch die Theaterzensur 1932
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unter fadenscheinigen baupolizeilichen Begründungen wird nur noch eine weitere Aufführung erlaubt. Herbert Ihering schreibt am 29. Februar 1932 im Anschluss an diese Aufführung von einem „peinliche[n], unter dem Druck einer unerlaubten Theaterzensur stehende[n] Abend. Aber nicht einmal dieses angedeutete Spiel durfte festgehalten werden. Mittendrin wurde verkündet, es dürfe nicht mehr weiter gelesen werden.“[3]
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Handlung von Gorkis Roman wurde von Brecht in die Zeit zwischen 1905 und 1917 verlagert. In 14 Szenen wird die Wandlung der unzufriedenen Arbeiterfrau zu einer entschiedenen Kommunistin dargestellt, die sich immer mehr auf die Seite ihres revolutionären Sohnes stellt.
Verfilmung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Theaterstück wurde 1958 unter der Regie von Manfred Wekwerth im Berliner Ensemble vom DEFA-Studio für Wochenschau und Dokumentarfilme mit der Kamera aufgenommen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Albrecht Dümling: Die Mutter. In: Jan Knopf: Brecht-Handbuch. Band 1: Stücke. Neuausgabe. Metzler, Stuttgart 2001, ISBN 3-476-01829-6, S. 294–309
- Laura J. R. Bradley: Brecht and Political Theatre: The Mother on Stage. Oxford University Press, Oxford und New York 2006. ISBN 0-19-928658-2
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ekkehard Böhm et al.: Kulturspiegel des 20. Jahrhunderts, 1900 bis heute. Unipart Verlag, Stuttgart 1987, ISBN 3-8122-3002-X, S. 335.
- ↑ Das Komödienhaus am Schiffbauerdamm (auch Neues Operettentheater genannt) wurde 1908 gegründet und lag knapp westlich der damaligen Hermann-Matern-Str. (der heutigen Luisenstr.) am Schiffbauerdamm 25 (Koordinaten ca. 52.5197° N, 13.3795° E). Es wurde im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört und ist nicht zu verwechseln mit dem nahegelegenen Theater am Schiffbauerdamm (Quellen: Neuer Theater-Almanach/Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1908, 1909 1913, 1915, 1920, 1922, 1948, Theater-Verzeichnis im Berliner Adressbuch 1943, FIS-Broker der Stadt Berlin: Scan der Karte "Berlin um 1910" aus der Veröffentlichung: "Städtebauliche Entwicklung Berlins seit 1650 in Karten").
- ↑ Ekkehard Böhm et al.: Kulturspiegel des 20. Jahrhunderts, 1900 bis heute. Unipart Verlag, Stuttgart 1987, ISBN 3-8122-3002-X, S. 335.