Bug (Weißdorf)

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Bug
Gemeinde Weißdorf
Koordinaten: 50° 12′ N, 11° 51′ OKoordinaten: 50° 11′ 42″ N, 11° 50′ 53″ O
Höhe: 539 m ü. NHN
Einwohner: 169 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1938
Postleitzahl: 95237
Vorwahl: 09251

Bugist ein Gemeindeteil der Gemeinde Weißdorf im Landkreis Hof (Oberfranken, Bayern).[2] Die Gemarkung Bug hat eine Fläche von 2,620 km². Sie ist in 238 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Fläche von 11007,53 m² haben.[3] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Oppenroth und Schäferei.[4]

Das Dorf liegt rechts der Sächsischen Saale. Im Norden erhebt sich der Bugberg (586 m ü. NHN). Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft in beiden Richtungen zur Bundesstraße 289, die den Ort östlich tangiert und nach Weißdorf (1,1 km südlich) bzw. nach Seulbitz verläuft (2,3 km nordöstlich). Anliegerwege führen zu den beiden Anwesen von Bugeinzel (0,2 km westlich bzw. 0,5 km nordwestlich). Ein Wirtschaftsweg führt nach Schäferei (0,8 km nördlich).[5]

Bug hatte mehrere wehrhafte Ansitze, die Burg Bug, die Turmhügelburg Hinterer Buberg auf dem Buberg und das Rittergut Bug, wo der Chemiker Johann Wolfgang Döbereiner aufwuchs, bei dem Johann Wolfgang von Goethe sich über Elemente und deren Eigenschaften belehren ließ.[6] In Bug existierte eine Getreide- und Schneidmühle aus dem 18. Jahrhundert, die 1956 abbrannte.[7]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Bug aus 13 Anwesen. Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtrichteramt Münchberg zu. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft rechts der Saale hatte das vogtländische Rittergut Bug, links der Saale gehörten die Anwesen (=2 Höfe des Kastenamts Münchberg) zur Realgemeinde Wulmersreuth. Diese wurden auch Bugeinzel genannt. Grundherren waren das Kastenamt Münchberg (2 Höfe) und das Rittergut Bug (1 Hofmarkschloss, 1 Sölde, 1 Mühlengut, 7 Tropfhäuser, 2 halbe Tropfhäuser).[8]

Von 1797 bis 1810 unterstand Bug dem Justiz- und Kammeramt Münchberg. Nachdem im Jahr 1810 das Königreich Bayern das Fürstentum Hof käuflich erworben hatte, wurde der Ort bayerisch. Infolge des Ersten Gemeindeedikts wurde Bug dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Weißdorf und der zugleich entstandenen Ruralgemeinde Weißdorf zugewiesen. 1827 wurde die Ruralgemeinde Bug gebildet, zu der Bugeinzel, Oppenroth und Schäferei gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Münchberg zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Münchberg (1919 in Finanzamt Münchberg umbenannt). In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden die Anwesen dem Patrimonialgericht Bug.[9] Ab 1862 gehörte Bug zum Bezirksamt Münchberg. Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Münchberg (1879 in Amtsgericht Münchberg umgewandelt). Die Gemeinde Bug hatte 1928 eine Gebietsfläche von 2,620 km².[10] 1938 kam die Gemeinde wieder zu Weißdorf.[11][12]

  • Bugbergstraße 17: Ehemaliges Schlossgut[13]

Einwohnerentwicklung

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Gemeinde Bug

Jahr 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933
Einwohner 220 234 214 222 213 229 216 204 211 210 175 165 164 136 122 136 126
Häuser[14] 31 31 29 29 28
Quelle [15] [15] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [15] [23] [15] [24] [15] [10] [15]

Ort Bug

Jahr 1800 1812 1819 1861 1871 1885 1900 1925 1950 1961 1970 1987
Einwohner 45 107  *110  *144 153 158 111 91 101 138 115 169
Häuser[14] 10 16 21 19 18 28 27 50
Quelle [25] [9] [26] [16] [18] [21] [23] [10] [27] [28] [29] [1]
* 
inklusive Bugberg und Schäferei

Bug ist bis heute nach St. Maria (Weißdorf) gepfarrt und seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt.[8][28]

Commons: Bug (Weißdorf) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 309 (Digitalisat).
  2. Gemeinde Weißdorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 17. Dezember 2024.
  3. Gemarkung Bug (091953). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 1. März 2025.
  4. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 1. März 2025.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 1. März 2025 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. Vgl. Martin Droschke: Dichtergenie Johann Wolfgang von Goethe soll ja auch ein brillanter Naturwissenschaftler gewesen sein – dank eines Franken. In: Franken 2024. Franken-Wissen für das ganze Jahr. Emons Verlag, Köln 2023, ISBN 978-3-7408-1797-8, Blatt 13. Dezember.
  7. Wilfried Kluge: Mühlen in Münchberg und im alten Landkreis Münchberg. In: Münchberg - Beiträge zur Stadtgeschichte. Band 2. Münchberg 1998. S. 142.
  8. a b A. Haberlah-Pohl: Weißdorf, S. 404.
  9. a b A. Haberlah-Pohl: Weißdorf, S. 503.
  10. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1115 (Digitalisat).
  11. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 526.
  12. Weißdorf > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 1. März 2025.
  13. Denkmalliste für Weißdorf (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
  14. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  15. a b c d e f g Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 152, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  16. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 911, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  17. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 142 (Digitalisat).
  18. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1083, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 55 (Digitalisat).
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 160 (Digitalisat).
  21. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1031 (Digitalisat).
  22. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 159 (Digitalisat).
  23. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1081 (Digitalisat).
  24. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 159 (Digitalisat).
  25. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 489.
  26. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 13 (Digitalisat). Dort als Buch bei Weisdorf aufgelistet.
  27. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 969 (Digitalisat).
  28. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 713 (Digitalisat).
  29. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 158 (Digitalisat).