Benutzer:Leonry/Lausitzer Sagen

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Hier werden Sagengestalten (und alles mögliche andere) aus der Lausitz, Schlesien und Nordböhmen gesammelt. Die Quellenangaben sind teilweise ungenau, andere nicht von der nötigen Qualität für einen richtigen Artikel.

Der Bielebog und der Tschernebog stellen eine Dualität dar. Radegast ist der wendische Stammesgott.

Die Veensmännel bzw. Lutki bzw. Fenixmännlein sind Zwerge. Sie sollen unter anderem im Räuberberg bei Görsdorf gelebt haben. In Blumberg bei Ostritz gibt es einen Veensmännelberg. In der Dämmerung sind die Veensmännel auf alten Feldern manchmal gesichtet worden. Sie sind mit den Holzweibeln "verwandt", deren Mutter oder Königin die Pusch-Grohla ist.[1] Der Bludnik ist ein Gnom, der Menschen in die Sümpfe verirrt.[2][3][4][5] "Mit Wassermann, Irrlicht und Feuermann[6] zählte [...] drei für die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft typische Sagengestalten auf [...]." (zit. nach [7]) Einige dieser Elementargeister üben sich auch im Aufhocken.

Eine zur Baba Jaga ähnliche Gestalt ist als Smertniza bekannt.[8][9] In Schlesien und Nordböhmen bestraft die Spillaholle saumselige Jungfrauen.[10] "Der Frau Holle entspricht bei den Lausitzer Wenden die Murawa." (zit. nach [11]) Andererseits ist die Murawa die Gestalt, die Einer annimmt, um einem Dritten zu schaden (?).[12] Die Mittagsfrau ist auch als Pschiponza bzw. Pschipolniza bekannt.[13] Der Popel ist ein Hausgeist. Die Dziwożona ist eine/die Wasserfrau. Viele der Figuren entführen Kinder, einige tauschen sie dabei gegen (ihre eigenen?) andere Kinder aus. Eine weitere Kinderschreckfigur ist der Bubak in Schlesien bzw. Nordböhmen, der dem Butzemann entspricht.[14]

Der Bilwis ist ein Korngeist, der häufig vor der Walpurgisnacht oder dem Johannistag die Felder beschädigt.[15]

Die Strzygi haben zwei Seelen, sie sind mit den Upiren und den Nachzehrern "verwandt".[16] Zu diesen Untoten wie auch zu den Wiedergängern wurde schon im Zuge der Aufklärung durch berichtet.[17]

Der Rübezahl ist ein Riese im Riesengebirge von wechselndem Gemüt. Im Oberlausitzer Bergland lebte der Riese Sprejnik, dem zu Ehren die Spree benannt wurde.[18] Die Ameisen auf dem Ameisenberg sind ursprünglich Riesen gewesen. Hoberleute, kurz Hober, ist der Oberbegriff für Riesen in der Lausitz. Riesen gehören zu den Gebirgsgeistern. Daneben gibt es auch Gruben- bzw. Berggeister, die in Bergwerken hausen, z.B. den Skarbek in Oberschlesien.

Der Plon ist ein gutmütiger Drache in der Niederlausitz. In der Oberlausitz wütet der Zmij. Auf der Lausche ward der Wundervogel gesehen (bis er geschossen wurde).

Mythische Figuren

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In skandinavischen Legenden kommt der Wendenkönig Burislav vor. Ein Held der wendischen Legenden ist Misizla, der eine Sackpfeife spielt.[19]

Laut der Fredegarchronik ist Derwan der erste sorbische Fürst gewesen. Er soll sein Fürstentum dem Reich des Samo um 630 angeschlossen haben.

In Schlesien lebte die Prinzessin Kunegunde im Kynast.

Von historischen Figuren inspiriert

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Eine neuere Gestalt scheint der Krabat zu sein. Etwas früher sind wohl das Hirtenmädchen Barbara und Martin Pumphut erschienen. Die Figur des wilden Jägers wird bei den Wenden dem Pan Dietrich zugedichtet.[20] Die Sagen sind häufig mit einem Hutberg der entsprechenden Gegend verbunden.[21] Der wilde Jäger ist dann auch z.B. der Blauhütel[22] oder der wilde Ruprecht[23]. Er kommt aber auch als Berndittrich in der Massenei vor.

Um einige Räuberbanden ranken sich ebenfalls Sagen. Zu nennen seien da Lips Tullian (auch Lipskulian) und Johannes Karasek. Der Räuberberg bei Görsdorf mag durch räuberische Umtriebe im Umfeld zu seinem Namen gekommen sein.

Christliche Figur

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Bei den Sorben protestantischer Konfession kommt das Bescherkind zu Heiligabend.

Einige Landformen haben die Bevölkerung in den Gebieten zu Sagengeschichten besonders angeregt. So sind mehrere Berge Heimat verschiedener Sagengestalten oder Schauplatz von Legenden, zum Beispiel der Kottmar.

In der Oberlausitz gibt es eine Vielzahl an Sonnenheiligtümer. Laut Karl Haupt liegt (einer) der Semnonenhain(e) bei Görlitz.

Vom versunkenen Schloss im Dubringer Moor sind nur noch Ruinen übrig.

Wünsche & Sprüche

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Der Diebssegen soll Diebe am Ort ihrer versuchten Untat gebannt erstarren lassen.[24]

Die Vogelhochzeit wird am 25. Januar gefeiert.

Das Todaustragen findet in der Fastenzeit statt.

In der Oberlausitz wird der Maibaum aufgestellt.

Zum Ostersonntag wird das Osterwasser geholt.[25]

Das Bärenführen ist womöglich verknüpft mit der Figur des Wilden Mannes.

Das Osterfeuer wurde aus den niederdeutschen Gebieten eingeführt. In Schlesien wird das Johannisfeuer zur Sommersonnenwende gezündet.

In der Lausitz wird der Hahn gerupft, in Niederschlesien wird er geschlagen.

Schriftsteller, die Sagen aus der Lausitz niedergeschrieben oder angerissen haben, sind:

Eine Auswahl allgemeiner Sammlungen:

Werke zu bestimmten Figuren:

  • Ralph M Wrobel: Der Wassermann an der Hotzenpotz. In: Historische Kommission für den Kreis Neustadt /Oberschlesien e.V. (Hrsg.): Landeskundliche Schriftenreihe. Band 3. Senfkorn Verlag, Görlitz 2005, ISBN 978-3-935330-17-6, S. 481.
  • Ernst Rönsch: Johannes Karasek. Der Räuberhauptmann aus der Oberlausitz. Illustration durch Uwe Häntsch. Lusatia Verlag, Bautzen 1996, ISBN 978-3-929091-35-9, S. 386.
Commons: Sorbian folklore – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Zeno: Literatur im Volltext: Johann Georg Theodor Grässe: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen. Band ... Abgerufen am 22. November 2021.
  2. Der Bludnik in der Oberlausitz – Wikisource. Abgerufen am 23. November 2021.
  3. The Wendish Research Exchange - Wendish Folklore Portfolio 14. BŁUDNIKI - Will-of-the-Wisp -. Abgerufen am 23. November 2021.
  4. Der Blutschink im Alpenvorland scheint ein Pendant zum Błudnik zu sein.
  5. Siehe auch den Artikel Bolotnik in der englischen Wikipedia.
  6. Seite:Volkssagen und volksthuemliche Denkmale der Lausitz 193.jpg – Wikisource. Abgerufen am 25. November 2021.
  7. Susanne Hose: Erzählen über Wassermann und Irrlicht in der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Serbski Institut, abgerufen am 23. November 2021.
  8. a b Karl Haupt, Start this Book: Sagenbuch der Lausitz Band 1 und 2. Abgerufen am 22. November 2021.
  9. Smertnitza. Abgerufen am 22. November 2021.
  10. Dazu gehört auch die Tradition, dass in der Thomasnacht nicht gesponnen wird.
  11. Norbert Reiter: Das Glaubensgut der Slawen im europäischen Verbund. Harrassowitz, 2009, ISBN 978-3-447-06094-3 (google.com [abgerufen am 23. November 2021]).
  12. a b Seite:Veckenstedt - Wendische Sagen, Märchen und abergläubische Gebräuche.pdf/151 – Wikisource. Abgerufen am 23. November 2021.
  13. Rathay-Biographien: Pschiponza, Fragepein Pschipolniza. Abgerufen am 23. November 2021.
  14. Günter Bellmann: Slavoteutonica: Lexikalische Untersuchungen zum slawisch-deutschen Sprachkontakt im Ostmitteldeutschen. Walter de Gruyter, 2013, ISBN 978-3-11-082746-0 (google.com [abgerufen am 20. Dezember 2021]).
  15. Bilwis | eLexikon. Abgerufen am 1. Januar 2022.
  16. Dissertations sur les apparitions des anges, des démons et des esprits, et sur les revenants et vampires de Hongrie, de Bohême, de Moravie et de Silésie. In: Wikipédia. 26. Februar 2020 (wikipedia.org [abgerufen am 5. Dezember 2021]).
  17. Dissertations sur les apparitions des anges, des démons et des esprits, et sur les revenants et vampires de Hongrie, de Bohême, de Moravie et de Silésie. In: Wikipédia. 26. Februar 2020 (wikipedia.org [abgerufen am 6. Dezember 2021]).
  18. Lutz Mohr: Der Riese Sprejnik und der Wassermann der Spree. Abgerufen am 23. November 2021.
  19. Peter Friedrich Kanngiesser: Geschichte von Pommern bis auf das Jahr 1129. In Commission der Universitäts-Buchhandlung, 1824 (google.com [abgerufen am 11. Dezember 2021]).
  20. Der Pan Dietrich oder der wilde Jäger in der Lausitz – Wikisource. Abgerufen am 5. Dezember 2021.
  21. Eduard Hoffmann-Krayer, Hanns Bächtold-Stäubli: Hiebfest - Knistern. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2019, ISBN 978-3-11-162731-1 (google.com [abgerufen am 5. Dezember 2021]).
  22. Sagenpfade -Blauhütel. Abgerufen am 5. Dezember 2021.
  23. Sagenpfade -Der wilde Ruprecht auf dem Hutberge. Abgerufen am 5. Dezember 2021.
  24. Sagen aus Dorf Reuden. Abgerufen am 18. Mai 2022.
  25. Sorbische Bräuche im Jahreskreis. Domowina-Verlag, abgerufen am 5. Dezember 2021.
  26. James Frazer: The Golden Bough. (wikisource.org [abgerufen am 5. Dezember 2021]).
  27. Franz Oskar Tetzner: Die Slawen in Deutschland. Braunschweig 1902 (digitale-bibliothek-mv.de [abgerufen am 23. November 2021]).