Bechterdissen
Bechterdissen Gemeinde Leopoldshöhe
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Koordinaten: | 52° 0′ N, 8° 39′ O |
Höhe: | 101 m |
Fläche: | 4,9 km² |
Einwohner: | 1992 (28. Jul. 2019) |
Bevölkerungsdichte: | 407 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1969 |
Postleitzahl: | 33818 |
Vorwahl: | 05202 |
Bechterdissen war eine selbständige Gemeinde und ist nun der viertgrößte Ortsteil der lippischen Gemeinde Leopoldshöhe in Nordrhein-Westfalen.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bechterdissen liegt nördlich des Teutoburger Waldes im Ravensberger Hügelland. Es grenzt im Westen an Bielefeld-Ubbedissen. Die nicht baulich erschlossenen Gebiete bestehen überwiegend aus landwirtschaftlich genutzter Fläche.
Gemeinsam mit den Ortsteilen Asemissen und Greste bildet Bechterdissen einen im Zusammenhang bebauten Siedlungsraum.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Siedlungsreste im Gebiet des Ortsteils Bechterdissens, die auf die Cheruskerzeit datiert wurden, belegen eine etwa 2000-jährige Siedlungsgeschichte.[1]
Auf dem heutigen Gebiet des Ortsteils wurde um das Jahr 500 das Gut Milse erwähnt.[1] Freie Höfe mit der Ortsbezeichnung Bechterdissen wurden 1500 urkundlich erwähnt.[2]
20. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein bestand Bechterdissen fast nur aus verstreut liegenden, zumeist landwirtschaftlich dominierten Gebäuden. Anfang der 1950er Jahre entstand dann die Firma Möbel-Fillies, die mit einem kleinen Turm ein Wahrzeichen für Bechterdissen schuf. Nachdem die Firma Ende der 1990er Jahre ihren Betrieb einstellte, sollte der Turm 2014 abgebrochen werden, um einer Wohnbebauung zu weichen.
Anfang/Mitte der 1950er Jahre entstand im Rahmen des Reichsheimstättengesetzes in der Milser Heide die größte Bechterdisser Siedlung, zumeist Häuser von aus Südamerika und Russland eingewanderten Mennoniten.
Bechterdissen wurde im Rahmen der Gemeindeneugliederung durch das Lemgo-Gesetz in die neu zu bildende Gemeinde Leopoldshöhe eingegliedert. Letzter Bürgermeister der Gemeinde von 1964 bis 1969 war Walter Nipp.[3]
Am 1. Januar 1969 wurde Bechterdissen nach Leopoldshöhe eingemeindet.[4]
An das Gelände Möbel-Fillies angrenzend wurde in den 1970er Jahren im Rahmen eines Erschließungsvertrages von privaten Trägern die zweite nennenswerte Siedlung (Bereich Hasenweg) erschlossen.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1860 | 1939 | 1962 |
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Einwohner[5] | 643 | 503 | 1492 |
Ortsname
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben der ersten schriftlichen Erwähnung als Bechteresen (1245) sind im Laufe der Jahrhunderte folgende Versionen belegt: Bechtersen (1249), Begterdessen (1253), Begderdissen (1296), Bechterdesen (1311), Bechterdissen (1313), Beycterdissen und Becterdissen (1321), Begterdissen (1325), Bechtirdissen (1507, im Landschatzregister), Beichterdißen (1544), Bergterdißen (17. Jh. im Urbar Iburg), Bechtterdießen (1616/17, im Salbuch) sowie Bechterdisch (nach 1757).[6]
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Ort befindet sich die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Asemissen-Bechterdissen und eine große mennonitische Gemeinde.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Burkhard Meier u. a.: Leopoldshöhe: Aus der Geschichte und Gegenwart einer lippischen Großgemeinde. Detmold, 2003.
- ↑ Roland Linde: Höfe und Familien in Westfalen und Lippe, Der Amtsmeierhof Asemissen und das Amt Barkhausen. Eine Hof- und Familiengeschichte aus dem lippisch-ravensbergischen Grenzgebiet. Books on Demand, 2002, ISBN 3-8311-3666-1, S. 56.
- ↑ Regionaldokumentation bei der Lippischen Landesbibliothek
- ↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 68.
- ↑ Werner Kuhlemann: Die 70 Landgemeinden. In: Herbert Stalling AG in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung (Hrsg.): Landkreis Lemgo - Landschaft, Geschichte, Wirtschaft. Wirtschaftsverlag, Oldenburg (Oldb) 1963, S. 346.
- ↑ Birgit Meineke: Die Ortsnamen des Kreises Lippe. (= Westfälisches Ortsnamenbuch Band 2). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-89534-842-6, S. 51f. (PDF)