Auersthal
Marktgemeinde Auersthal
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Gänserndorf | |
Kfz-Kennzeichen: | GF | |
Fläche: | 15,19 km² | |
Koordinaten: | 48° 22′ N, 16° 38′ O | |
Höhe: | 178 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.988 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 131 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2214 | |
Vorwahl: | 02288 | |
Gemeindekennziffer: | 3 08 04 | |
NUTS-Region | AT126 | |
UN/LOCODE | AT UER | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 88 2214 Auersthal | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Erich Hofer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (19 Mitglieder) |
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Lage von Auersthal im Bezirk Gänserndorf | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Auersthal ist eine Marktgemeinde mit 1988 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) in Niederösterreich, Bezirk Gänserndorf.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auersthal liegt im niederösterreichischen Weinviertel, etwa zehn Kilometer östlich von Wolkersdorf. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 15,19 Quadratkilometer. Davon sind drei Viertel landwirtschaftliche Nutzfläche, vier Prozent Weingärten und drei Prozent der Fläche sind bewaldet.[1]
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt nur die Katastralgemeinde Auersthal.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wolkersdorf (Bezirk Mistelbach) | Groß-Schweinbarth | Matzen-Raggendorf |
Bockfließ (Bezirk Mistelbach) | ||
Strasshof | Schönkirchen-Reyersdorf |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Rahmen der Geschichte Niederösterreichs wurde Auersthal etwa um 1050 im Zuge einer Siedlungswelle aus Bayern gegründet. 1140 wurde der Ort erstmals als „Urolfstal“ urkundlich erwähnt. 1485 wurden Auersthal und der Nachbarort Aichstauden von den Ungarn niedergebrannt. 1529 plünderten die Türken den Ort und 1645 waren schwedische Soldaten in Auersthal. Nach den Franzosen 1805 und 1809 kamen die Preußen 1866 in den Ort. Im Jahr 1822 wurde der Ort als Dorf mit 165 Häusern genannt, das über eine Pfarre und eine Schule verfügte. Die Herrschaft Wolkersdorf besaß die Ortsobrigkeit und besorgte die Konskription. Die Landgerichtsbarkeit wurde von der Herrschaft Marchegg ausgeübt. Die Untertanen und Grundholde des Ortes gehörten den Herrschaften Wolkersdorf, Bockfließ, Niederleis, Schweinbarth, Matzen, Großrußbach und Raggendorf sowie den Pfarren Himberg und Bockfließ.[2] Der Erste Weltkrieg brachte viel Not und Elend. Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Auersthal ein Arzt, ein Tierarzt, vier Bäcker, zwei Binder, zwei Brunnenbauer, ein Dachdecker, drei Fleischer, zwei Friseure, vier Gastwirte, neun Gemischtwarenhändler, zwei Glaser, zwei Hebammen, zwei Installateure, eine Kurzwarenhändlerin, ein Landesproduktehändler, zwei Maler, drei Maurermeister, eine Modistin, ein Obsthändler, ein Fotograf, zwei Sattler, drei Schlosser, drei Schmiede, ein Schneider und drei Schneiderinnen, zwei Schnittwarenhändlerinnen, sieben Schuster, sechs Trafikanten, ein Tapezierer, drei Tischler, ein Viehhändler, ein Wagner, ein Weinhändler, ein Zimmermeister und ein Landwirt ansässig. Weiters gab es im Ort ein Kino.[3] Auch der Zweite Weltkrieg verschonte Auersthal nicht. Von 1945 bis 1955 gehörte Auersthal zur sowjetischen Besatzungszone. Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts blüht der Ort auf und ist heute eine moderne Fremdenverkehrsgemeinde in der Nähe der Bundeshauptstadt Wien.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Pfarrkirche Auersthal hl. Nikolaus
- Besonders hervorzuheben sind die Kapellen, Marterl und Bildstöcke in und um Auersthal. Sie werden von den Bürgern liebevoll gepflegt und der Dorferneuerungsverein hat alle in einer farbigen Broschüre katalogisiert.
- Das Gemeindeamt wurde im Jahr 2003 generalsaniert.
- Theatergruppe Auersthal: Der im Jahre 1983 gegründete Verein Theatergruppe Auersthal bringt jedes Jahr im November ein Theaterstück zur Aufführung.
- In Auersthal gibt es einen Musikverein mit Musikschule und einen Kirchenchor.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Auersthal befindet sich die zentrale Überwachungsstation für Erdgastransport und -lagerung der OMV in Österreich.
Wirtschaftssektoren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den Jahren 1999 bis 2010 nahm die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe von 126 auf 69 ab. Davon blieben 36 Haupterwerbsbauern, die 86 Prozent der Flächen bewirtschafteten. Im Produktionssektor arbeiteten 134 Erwerbstätige in der Bauwirtschaft, 75 im Bereich Herstellung von Waren und 53 im Bergbau. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (78), Verkehr (35) und der Handel (34 Mitarbeiter).[4][5][6]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
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2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 69 | 126 | 62 | 62 |
Produktion | 29 | 17 | 262 | 229 |
Dienstleistung | 76 | 52 | 207 | 231 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Gemeinde gibt es einen Kindergarten,[7] eine Volksschule und eine Neue Mittelschule.[8]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Südlich des Ortes befand sich bis 2019 eine Haltestelle der Stammersdorfer Lokalbahn.[9]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
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Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.
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Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1990–2010 Ferdinand Fürhacker (ÖVP)
- seit 2010 Erich Hofer (ÖVP)[16]
Partnergemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Partnergemeinde von Auersthal ist seit 1978 Aistersheim in Oberösterreich.[17]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ehrenbürger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2018: Ferdinand Fürhacker, Bürgermeister[18]
Ehrenringträger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2004: Ferdinand Fürhacker, Bürgermeister
Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Michael Berthold (1882–1956), Gewerkschafter und Politiker
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anton Vilanek: Auswirkungen der Kulturlandschaftsveränderung auf die räumliche Entwicklung einer ländlichen Gemeinde aufgezeigt am Beispiel der Marktgemeinde Auersthal. Diplomarbeit, Technische Universität Wien 2007.
- Friedrich Wilhelm Weiskern: Topographie von Niederösterreich, in welcher alle Städte, Märkte, Klöster, Schlösser, Herrschaften, Landgüter, Edelsitze, Freyhöfe, namhafte Örter u.d.g. angezeigt werden. Band 1: A–M. Druckerei Joseph von Kurzböck, Wien 1768, S. 54 (Ausgabe 1769; Auersthal in der Google-Buchsuche).
- Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 1. Band: Absdorf bis Falkenstein. Mechitaristen, Wien 1833, S. 59 (Auersthal – Internet Archive).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Auersthal in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- 30804 – Auersthal. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Website des Ortes
- Alle Webseiten des Ortes
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Auersthal, Ein Blick auf die Gemeinde Auersthal. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 18. August 2021.
- ↑ Joseph von Steinius: Topographischer Land-Schematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften als Städte, Märkte, Schlösser, Ämter, Dörfer, Rotten und einzelne Häuser, die eigene Nahmen haben, Anzahl der Häuser sowohl, als der betreffenden Pfarren, Schulörter, Patronate, Decanate, Werbbezirke, Landgerichte, Ortsobrigkeiten, Grund- und Conscriptions-Herrschaften, dann der nächsten Poststationen zur Auf- und Abgabe der Briefe. Erster Band: A–L. Verlag Anton Strauß, Wien 1822, S. 42 (Auersthal in der Google-Buchsuche).
- ↑ Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 200
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Auersthal, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 18. August 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Auersthal, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 18. August 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Auersthal, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 18. August 2021.
- ↑ Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 5. Oktober 2020.
- ↑ Schulensuche auf Schulen online, abgerufen am 8. September 2020
- ↑ lisa.rieger,dominik.schreiber: ÖBB: Weinviertler Linie Schweinbarther Kreuz wird eingestellt. Kurier, 29. März 2019, abgerufen am 18. August 2021.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Auersthal. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 3. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Auersthal. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 3. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Auersthal. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 3. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Auersthal. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 3. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Auersthal. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 3. März 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Auersthal. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 3. März 2020.
- ↑ Bürgermeister. Gemeinde Auersthal, abgerufen am 18. August 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Partnergemeinde. Gemeinde Auersthal, abgerufen am 18. August 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Fürhacker ist nun Ehrenbürger in den NÖN vom 4. Juli 2018, abgerufen am 31. Oktober 2024.