Aminzahl
Unter Aminzahl versteht man die Menge KOH in mg, die dem Aminanteil von 1 g Substanz gleichgesetzt ist.
Allgemeines
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Titel | Prüfung von Anstrichstoffen; Bestimmung der Aminzahl von wasserverdünnbaren Bindemitteln | ||
Erstveröffentlichung | Dezember 1973 | ||
Letzte Ausgabe | November 2002 | ||
Klassifikation | 87.060.20 |
Amine sind organisch-chemische Verbindungen, die sich von Ammoniak ableiten: Ein oder mehrere Wasserstoffatome des Ammoniaks wird z. B. durch einen Alkylrest ausgetauscht.
Nach der DIN 53176 wird die Aminzahl durch eine potentiometrische Titration bestimmt. Das bedeutet, dass der pH-Wert bestimmt wird.
Wässrige Aminzahl
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Amine reagieren wie Ammoniak in wässriger Lösung.
- Ammoniak
- Amin
Die Hydroxygruppe wird per Titration mit einer Säure, beispielsweise HCl, bestimmt.
Der Verbrauch der Säure wird zur Berechnung mit dem Verbrauch von KOH gleichgesetzt.
Es wird ein Blind- und ein Hauptversuch titriert.
Die Einwaage an Substanz richtet sich nach der zu erwartenden Aminzahl:
Aminzahl | Einwaage |
---|---|
bis 10 | 10–15 |
10–30 | 5–10 |
30–50 | 2–5 |
50–150 | 1–2 |
150–300 | 0,5–1 |
Die Aminzahl berechnet man wie folgt:
Der Verbrauch des Blindversuches wird von dem Verbrauch des Hauptversuches subtrahiert und mit der molaren Masse von KOH (56,1 g/mol) sowie der Konzentration von KOH multipliziert. Anschließend dividiert man durch die eingewogene Menge des zu analysierenden Stoffes.
Nichtwässrige Aminzahl
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der nichtwässrigen Aminzahl ist das Reaktionsmedium Essigsäure (wasserfrei).
Primäre, sekundäre und tertiäre Amine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt Titrationsmethoden, die es gestatten, alle drei Aminzahlen nebeneinander zu bestimmen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Norm DIN 53176:2002-11 Bindemittel für Beschichtungsstoffe – Bestimmung der Aminzahl von wasserverdünnbaren Bindemitteln (beuth.de)