Tenneco

US-amerikanischer Automobilzulieferer

Tenneco, Inc. ist ein US-amerikanisches Zulieferunternehmen der Automobilindustrie. Es produziert insbesondere Stoßdämpfungs- und Abgasregelsysteme (unter anderem Katalysatoren, Dieselrußpartikelfilter), sowie Elastomere für Kraftfahrzeuge aller Art. Tenneco operiert sowohl im Erstausrüstungs- als auch im Aftermarket-Geschäft. Beliefert werden praktisch alle großen Fahrzeughersteller.

Tenneco Inc.

Logo
Rechtsform Corporation
Gründung 1940
Sitz Lake Forest, Illinois, Vereinigte StaatenVereinigte Staaten
Leitung Jim Voss[1]
Mitarbeiterzahl 30.000[2]
Umsatz 8,209 Mrd. US-Dollar[2]
Branche Automobilzulieferer
Website www.tenneco.com
Stand: 31. Dezember 2015

Der Hauptsitz des multinationalen Konzerns liegt in Lake Forest (Illinois) in der Nähe von Chicago, die Europazentrale in Brüssel, Belgien. Zu Tenneco gehören insgesamt etwa 80 Fabrikationsstandorte in 24 Ländern, angesiedelt vor allem in Nordamerika, Europa, Australien und Asien. Der Standort in Sint-Truiden ist der größte Stoßdämpferproduzent Europas. Die Stoßdämpfer werden unter dem Markennamen Monroe angeboten. Im polnischen Gliwice wurde 2017 ein neuer Produktionsstandort eröffnet.[3]

Der Umsatz von Tenneco lag 2015 bei 8,2 Milliarden US-Dollar. Von 1999 bis 2022 war Tenneco an der New Yorker Wertpapierbörse notiert; nach der Übernahme durch Apollo Global Management wurde Tenneco von der Börse genommen.

Geschichte

Bearbeiten

Das Unternehmen entstand 1943 als Tennessee-Abteilung der Cumberland Corporation, ursprünglich für den Bau einer Gaspipeline von Texas nach West Virginia. Der Mutterkonzern Tenneco International Inc. war neben den Geschäftsfeldern Erdgas, Energie, Verpackung und Schiffbau (siehe Newport News Shipbuilding) auch im Sektor Automobilzulieferer aktiv. Tenneco International war z. B. ab 1967 Mehrheits- bzw. Volleigner des Land- und Baumaschinenherstellers Case Corporation, in die wiederum zu dieser Zeit mehrere andere Unternehmen der Branche (u. a. David Brown, International Harvester) eingegliedert wurden. 1991 wurde die einzelnen Geschäftsbereiche zu eigenständigen Unternehmen unter dem Dach der Holding (Automobilzulieferer, Schiffsbau, Verpackungsindustrie, Landwirtschaftsmaschinen, Gastransport, chemische Industrie). In der Folge wurde bis 1997 das gesamte Unternehmen reorganisiert und außer dem Bereich Automobilzulieferer alle anderen Tochtergesellschaften veräußert oder verselbständigt. 2005 erfolgte die Umbenennung von „Tenneco Automotive“ in „Tenneco Inc“. Zum 1. Oktober 2018 übernahm Tenneco das Unternehmen Federal-Mogul vollständig.[4]

Deutsche Werke

Bearbeiten

Das Unternehmen unterhält elf Werke in Deutschland. Diese befinden sich in Dresden, Rastatt, Edenkoben, Hannover, Glinde, Nürnberg, Ingolstadt, Friedberg, Saarlouis, Wiesbaden, Burscheid, Stadtallendorf, Herdorf, Blumberg (Schwarzwald) und Zwickau.[5]

Kontroversen

Bearbeiten

Während der Russischen Invasion in der Ukraine 2022 kamen Berichte ans Licht, dass Tenneco es versäumt hatte, sich anderen „internationalen“ (hauptsächlich westlichen) Unternehmen anzuschließen, die den russischen Markt verlassen hatten. Eine Untersuchung der Yale University, die am 28. April 2022 aktualisiert wurde und die Reaktionen von Unternehmen auf die russische Invasion identifizierte, stellte Tenneco in die schlechteste Kategorie „Graben ein“, was bedeutet, dass es den Aufforderungen zum Rückzug widersprach: Unternehmen, die den Aufforderungen zur Beendigung bzw. Reduzierung ihrer Aktivitäten nicht nachkamen.[6]

Bearbeiten
Commons: Tenneco – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Leadership. Tenneco, abgerufen am 10. März 2022.
  2. a b Form 10-K 2015 (PDF)
  3. neuer Produktionsstandort Gliwice. www.aftermarket-update.de, 3. Februar 2017, abgerufen am 6. Februar 2025.
  4. Post Meridian: Our Journeys Start Now. 27. September 2018, abgerufen am 8. Oktober 2018.
  5. Pioneering global ideas for cleaner air and smoother, quieter and safer transportation. | Tenneco Inc. Abgerufen am 14. August 2017 (englisch).
  6. Over 750 Companies Have Curtailed Operations in Russia—But Some Remain. In: Yale School of Management. Abgerufen am 28. April 2022.