Seefeld (Adelsgeschlecht)
Seefeld, auch Seeveld, Seveldt, Seefeldt, hieß ein bayerisches Adelsgeschlecht aus Seefeld am Ammersee.
Geschichte
BearbeitenIn früheren Publikationen hieß es Seefeld am Ampersee statt Ammersee, was offenbar eine Verwechslung gewesen sein muss. Auch bezüglich des Wappens sind in früheren Publikationen unterschiedliche Angaben gemacht worden, nämlich ist der Untergrund der schwarzen Wecken in alten Publikationen rot, später weiß bzw. silber. Am Münchner Isartor ist der Untergrund des Seefelder Wappens gar golden.
Von den Jahren 1284 und 1396 gibt es z. B. bei Sinapius Berichte über Regensburger Turnierkämpfe von Sigismund bzw. Hans von Seefeld.
1324 war Marquard von Seefeld Kanzler Ludwig des Bayern. Schon zwei Jahre zuvor sollen die von Seefeld Ludwig dem Bayer in der Schlacht bei Mühldorf geholfen haben, woran ihr Wappen am Isartor in München erinnert.
Thomas und Werner von Seefeld sind Mitte des 14. Jahrhunderts als Domherren zu Augsburg bekundet.
Wilhelm von Seefeld kämpfte Ende des 14. Jahrhunderts „etliche Male“ gegen den Schwäbischen Bund.
Oft heißt es, die von Seefeld seien freiherrlich gewesen, wobei aber keine näheren Details angegeben wurden. Als Quelle zitierte von Meding dabei beispielsweise Paul Fürst, der das Geschlecht wie Johann Siebmacher unter ‚Freiherren und Herren‘ führte. Zedler erwähnte einen bayerischen General Freiherr von Seefeld des Jahres 1703.
Im Jahr 1396 erlosch das Geschlecht angeblich. Gleichwegs gibt es allerdings Nachrichten über weitere Stammlinien des Geschlechts beispielsweise in Schlesien oder auch in Brandenburg. Auch von Meding beispielsweise zweifelte an ersterer Nachricht. Spangenberg und Gauhe wiesen unterdessen auf ein weiteres österreichisches Geschlecht von Seefeld hin.
Das Schloss Seefeld gelangte später in Besitz der Herren von Toerring und auch das Wappen der Toerring wurde mit dem der Seefeld vermehrt. Daraus entstand die Linie Toerring von Seefeld.
Literatur
Bearbeiten- Cyriacus Spangenberg: Adelsspiegel, Band 2. Schmalkalden 1594. S. 185 und 330b. (Online: 185, 330)
- Wiguleus Hund: Bayrisch Stammen Buch, Teil 1. Ingolstadt 1598. S. 332–335. (Online)
- Johann Siebmacher: New Wappenbuch, Band 2. Nürnberg 1612. Tfl. 25. (Online)
- Paul Fürst: Deß erneuerten Teutschen Wappenbuchs Zweyter Theil. 1657 (?). Tfl. 25. (Online)
- Johann Sinapius: Schlesischer Curiositäten Erste Vorstellung. Leipzig 1720. S. 877–878. (Online)
- Johann Friedrich Gauhe: Des genealogisch-historischen Adels-Lexici Zweyter Theil. 1740. S. 2306–2307. (Online)
- Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste, Band 36 (Schwe – Senc). Leipzig und Halle 1743. S. 1035. (Online)
- Christian Friedrich August von Meding: Nachrichten von adelichen Wapen, Teil 2. Weißenfels und Leipzig 1788. S. 551. (Online)
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon, Band 8 (Saackhen, Wailckhl v. Saackhen – Steinhauer zu Bulgarn.). Leipzig 1868. S. 430–431. (Online)
- Gustav Adelbert Seyler: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch. Abgestorbener Bayerischer Adel. Nürnberg 1884. S. 108, Tfl. 107. (Online: Text, Tafel)