Schute (Schiffstyp)
Eine Schute ist ein Leichter, ein in der Regel antriebsloses Schiff, das dem Transport von Gütern dient.
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Nutzung
BearbeitenOft wird die Ladung aus Seeschiffen in Schuten umgeladen, um sie damit weiter zu den Lagerhäusern im Hafengebiet oder im näheren Umland zu transportieren. Die antriebslosen Schuten werden dabei von Schleppern oder Barkassen gezogen.[1] Schuten werden oft auch an Baustellen oder in Kieskuhlen eingesetzt, um Kies oder Baumaterial zu transportieren. Klassische Frachtgüter sind insbesondere: Sand, Kies, Kohle, Schrott, Ölsaaten und Müll. Früher wurde auch Stückgut z. B. Kaffee in Säcken in den Häfen mit Schuten transportiert.
Werden antriebslose Schiffe zu Schubverbänden zusammengestellt und dienen dann in der Binnenschifffahrt für den Gütertransport, werden sie als Leichter bezeichnet.
Klappschute
BearbeitenIm Bereich des Küstenschutzes werden Schuten mit nach unten aufklappbarem Boden – Klappschuten genannt – für die Verbringung von Sand und Entladung ohne weitere Hilfsmittel eingesetzt. In der Binnenschifffahrt ist die Klappschute ein übliches Transportmittel für die Verklappung von Baggergut aus den Flüssen und vor allem von Bergbaurückständen. Mitunter erfolgen Geschiebezugaben gegen eine Eintiefung der Flusssohle. Damit die Klappschute bei aufgeklapptem Boden schwimmfähig bleibt, hat sie einen doppelwandigen Rumpf.[2][3][4]
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Schuten im Hamburger Ellerholzhafen
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Selbstfahrende Klappschuten und Eimerkettenbagger
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Bauschute mit Bagger in einer Brückenbaustelle
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Schuten in einem Kanal nahe Arraial do Cabo in Brasilien
Wort
BearbeitenDas niederdeutsche Wort Schute ist vor dem 13. Jahrhundert nachgewiesen.[5] Die Herkunft ist unklar,[6] der Duden vermutet sie wegen des ausladenden Vorstevens bei schießen,[7] während das Etymologische Wörterbuch der deutschen Sprache diese Herleitung für unwahrscheinlich hält.[5]
Literatur
Bearbeiten- Arnold Kludas, Harry Braun: Ewerführer. Eine illustrierte Geschichte der Ewerführerei auf Hamburgs Wasserstraßen. 2. Auflage. Die Hanse – Sabine Groenewald Verlage, Hamburg 2002, ISBN 3-434-52602-1.
- Holger Patzer: Die Fluß- und Hafenschiffahrt der D.D.G. Hansa. H. M. Hauschild, Bremen 2009, ISBN 978-3-89757-140-2.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Franklin Kopitzsch, Daniel Tilgner (Hrsg.): Hamburg Lexikon. 4., aktualisierte und erweiterte Sonderausgabe. Ellert & Richter, Hamburg 2010, ISBN 978-3-8319-0373-3, S. 618.
- ↑ Selbstfahrende hydraulisch betätigte Klappschute, Hydroklapp 30, Deggendorfer Werft und Eisenbau. Angebot 3147. 3B TEC Aufbereitungssysteme GmbH, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 5. Februar 2014; abgerufen am 5. Februar 2014.
- ↑ Techn. Zeichnung zu "Selbstfahrende hydraulisch betätigte Klappschute, Hydroklapp 30, Deggendorfer Werft und Eisenbau". (PDF; 133kB) Angebot 3147. 3B TEC Aufbereitungssysteme GmbH, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 5. Februar 2014; abgerufen am 5. Februar 2014.
- ↑ Bilder zu „Selbstfahrende hydraulisch betätigte Klappschute, Hydroklapp 30, Deggendorfer Werft und Eisenbau“. Angebot 3147. 3B TEC Aufbereitungssysteme GmbH, abgerufen am 5. Februar 2014.
- ↑ a b Friedrich Kluge, Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 23. erw. Auflage. de Gruyter, Berlin ; New York 1995, ISBN 978-3-11-012922-9.
- ↑ Schute. In: Digitales Wörterbuch der Deutschen Sprache. August 2024, abgerufen am 20. Januar 2025.
- ↑ Duden | Schute | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft. Abgerufen am 20. Januar 2025.