Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main

Agrarhandelshaus in Deutschland

Die Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main AG (RWZ) mit Sitz am Breslauer Platz in Köln ist eine von insgesamt fünf landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaften und gehört damit zu den größten Agrarhandelshäusern in Deutschland. Zu den verschiedenen Geschäftssegmenten kommen voll konsolidierte Tochterunternehmungen sowie Beteiligungen und Allianzen mit anderen Unternehmen hinzu, welche zusammen den RWZ-Konzern bilden.[1][2][3][4]

Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein Main AG

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Rechtsform AG
Sitz Köln, Deutschland Deutschland
Leitung Vorstand:
  • Christoph Kempkes, Vorsitzender
  • Michael Göthner

Vorsitzender des Aufsichtsrates:

  • Christoph Ochs
Mitarbeiterzahl rd. 2.500
Umsatz 3 Mrd. EUR (RWZ-Konzern)[1]
Branche Lebensmittelwirtschaft, Großhandel, Einzelhandel, Agrarwirtschaft
Website [1]
Stand: 2023

Der RWZ-Konzern umfasst aktuell folgende Geschäftssegmente: Agrarerzeugnisse, Agrartechnik, Autohaus, Betriebsmittel (Saatgut, Düngemittel, Pflanzenschutzmittel, Futtermittel), Einzelhandel (Raiffeisenmärkte, Baustoffhandel, Bäckereien), Energie, Holz, Kartoffeln, Profi-Gartenbau sowie Weinbau/Kellerei.[5]

Das Vertriebsgebiet der RWZ AG erstreckt sich über Rheinland-Pfalz, das Saarland sowie Teile von Nordrhein-Westfalen und Hessen. Als Konzern (über die Tochterunternehmungen und Beteiligungen) ist die RWZ auch in Bayern, Thüringen, Niedersachsen sowie in Frankreich, Benelux und Österreich aktiv. Der Konzern hat rund 200 Standorte. Der Hauptsitz befindet sich am Breslauer Platz in Köln.[6]

Geschichte

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Die Firmengeschichte der RWZ reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. 1890 wurde mit der „Central-Genossenschaft der hessischen landwirthschaftlichen Consumvereine“ die erste Vorgängergenossenschaft der RWZ gegründet. Der Grundstein der heutigen RWZ wurde 1953 mit der Gründung der „Rheinische Waren-Zentrale Hauptgenossenschaft landwirtschaftlicher Genossenschaften eGmbH“ gelegt. 1983 fusionierten dann die „Rheinische Warenzentrale Köln“ mit der „Raiffeisen Hauptgenossenschaft Koblenz“ zur „Raiffeisen Waren-Zentrale Rheinland eG“.[7] 1999 fusionierte diese schließlich mit der „Raiffeisen Hauptgenossenschaft Frankfurt eG“ zur Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG.[8][9] Im Juli 2023 wurde die eG in eine AG umgewandelt.[10]

Beschreibung

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Die RWZ hat rund 2.500 Beschäftigte, davon ca. 240 Auszubildende. Die RWZ fungiert als Großhändler für landwirtschaftliche Betriebsmittel und Agrarerzeugnisse.[1] Das Waren- und Dienstleistungsangebot des RWZ-Konzerns richtet sich vorwiegend an Landwirte, Winzer, Gartenbauer und Waldbesitzer. Zudem können Landwirte auch ihre Ernteprodukte wie Getreide, Ölsaaten, Leguminosen oder Kartoffeln über die RWZ bzw. deren Tochterunternehmen vermarkten. Die Ernteprodukte werden von der RWZ gereinigt und gelagert, um dann die gebündelten Mengen an große Verarbeiter aus der Nahrungsmittelindustrie (z. B. Mehl-/Ölmühlen, Kartoffelfabriken) weiterzuverkaufen. Die RWZ übernimmt dabei auch die Logistik. Darüber hinaus bietet die RWZ Servicedienstleistungen und fachliche Beratung an. Dazu zählt auch – über die Handelsplattform akoro – der Online-Verkauf. Jüngst wurde auch das Engagement für eine nachhaltigere, regenerative Landwirtschaft (z. B. über die KlimaHumus-Gesellschaft) stark ausgebaut. Zudem ist die RWZ für Privatkunden vor allem im ländlichen Raum als Händler von Brenn-, Treib- und Baustoffen, für PKWs und Nutzfahrzeuge sowie als Betreiber von Haus- und Gartenmärkten tätig.

Neuausrichtung

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Im September 2015 hat der RWZ-Aufsichtsrat als Reaktion auf die Veränderungen in der Agrarbranche (Große Transformation) einen umfassenden Plan zur Neuausrichtung des Unternehmens beschlossen. Diesen hat der Vorstandsvorsitzende Christoph Kempkes[11] zusammen mit seinen Vorstandskollegen als sogenannte PRIO-Strategie ausgearbeitet und in den Folgejahren umgesetzt. Seit 2020 ist die Finanz-, Vermögens- und Ergebnislage wieder stabil und positiv.[12][13][14]

Seit 2021 besteht der Vorstand der RWZ aus dem Vorstandsvorsitzenden (CEO) Christoph Kempkes und dem Finanzvorstand (CFO) Michael Göthner. 2022 erzielte der RWZ-Konzern einen Gesamtumsatz von 3 Mrd. EUR, ein EBIT von 44,0 Mio. EUR, ein EBT von 34,3 Mio. EUR sowie einen Konzernüberschuss nach Steuern von 24,2 Mio. EUR. Die Gewinnmarge vor Steuern (EBT) lag bei 1,1 %; die Bilanzsumme im Konzern bei 826 Mio. EUR, davon rund 19 % Eigenkapital.[15]

Siehe auch

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Commons: Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Geschäftsbericht 2022. Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG, Dezember 2022, S. 60 ff., abgerufen am 12. August 2023.
  2. Norbert Lehmann: Umbruch im Landhandel: Diese zwei großen Agrarhändler rücken zusammen. In: agrarheute.com. 21. April 2021, abgerufen am 23. Juli 2022.
  3. Daphne Huber: Europäische Allianz am Rhein. In: agrarzeitung.de. 16. Dezember 2021, abgerufen am 23. Juli 2022.
  4. Alfons Deter: ZG Raiffeisen und RWZ bauen Dünger-Allianz aus. In: topagrar.com. 25. Mai 2022, abgerufen am 23. Juli 2022.
  5. Geschäftsbericht 2022. Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG, Dezember 2022, S. 38 ff., abgerufen am 12. August 2023.
  6. Die RWZ - Das Unternehmen. Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG, abgerufen am 23. Juli 2022.
  7. eilbote-online.de Fusion 1983 (Memento vom 25. März 2016 im Internet Archive)
  8. RWZ und RHG fusionieren. In: profi.de. Dezember 1998, abgerufen am 23. Juli 2022.
  9. Kartellamt genehmigt Fusion von RHG und RWZ. In: agrarzeitung.de. 4. September 1998, abgerufen am 23. Juli 2022.
  10. RWZ nun Aktiengesellschaft. Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main AG, 26. Juli 2023, abgerufen am 12. August 2023.
  11. Strategische Allianz mit der RWZ Rhein-Main eG. In: eilbote-online.com. 19. Mai 2016, S. 28, abgerufen am 23. Juli 2022.
  12. Christian Brüggemann: RWZ schafft schwarze Null. In: topagrar.com. 23. April 2020, abgerufen am 23. Juli 2022.
  13. Norbert Lehmann: RWZ Rhein-Main mit „sehr gutem“ Start in das Geschäftsjahr 2022. In: agrarheute.com. 12. Mai 2022, abgerufen am 23. Juli 2022.
  14. Christian Brüggemann: RWZ zufrieden mit 2021; neue Rechtsform geplant. In: topagrar.com. 12. Mai 2022, abgerufen am 23. Juli 2022.
  15. RWZ mit Rekordergebnis für 2022. Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG, März 2023, abgerufen am 12. August 2023.