Pleß

Gemeinde im Landkreis Unterallgäu, Bayern

Pleß ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Unterallgäu des deutschen Bundeslandes Bayern. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Boos.

Wappen Deutschlandkarte
Pleß
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Pleß hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 6′ N, 10° 9′ OKoordinaten: 48° 6′ N, 10° 9′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Unterallgäu
Verwaltungs­gemeinschaft: Boos
Höhe: 558 m ü. NHN
Fläche: 15,39 km2
Einwohner: 923 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 60 Einwohner je km2
Postleitzahl: 87773
Vorwahl: 08335
Kfz-Kennzeichen: MN
Gemeindeschlüssel: 09 7 78 188
Adresse der Verbandsverwaltung: Fuggerstr. 3
87737 Boos
Website: pless.vgem-boos.de
Erster Bürgermeister: Anton Keller
Lage der Gemeinde Pleß im Landkreis Unterallgäu
KarteKaufbeurenLandkreis AugsburgLandkreis GünzburgLandkreis Neu-UlmLandkreis OberallgäuLandkreis OstallgäuBuxheim (Schwaben)MemmingenAmberg (Schwaben)ApfeltrachBabenhausen (Schwaben)Bad GrönenbachBad WörishofenBenningenBenningenBöhenBoos (Schwaben)Breitenbrunn (Schwaben)Buxheim (Schwaben)DirlewangEgg an der GünzEppishausenErkheimEttringen (Wertach)FellheimHawangenHolzgünzHeimertingenKammlachKettershausenKirchhaslachKirchheim in SchwabenKronburgLachen (Schwaben)Lauben (Landkreis Unterallgäu)LautrachLegauMarkt RettenbachMarkt WaldMemmingerbergMindelheimNiederriedenOberrieden (Schwaben)OberschöneggOttobeurenPfaffenhausenPleßRammingen (Bayern)SalgenSontheim (Schwaben)Stetten (Schwaben)TrunkelsbergTürkheimTussenhausenUngerhausenUngerhausenUntereggWesterheim (Schwaben)WiedergeltingenWinterriedenWolfertschwendenWoringenKaufbeurenLandkreis UnterallgäuMemmingenAmberg (Schwaben)ApfeltrachBabenhausen (Schwaben)Bad GrönenbachBad WörishofenBenningenBenningenBöhenBoos (Schwaben)Breitenbrunn (Schwaben)Buxheim (Schwaben)DirlewangEgg an der GünzEppishausenErkheimEttringen (Wertach)FellheimHawangenHeimertingenHolzgünzKammlachKettershausenKirchhaslachKirchheim in SchwabenKronburgLachen (Schwaben)Lauben (Landkreis Unterallgäu)LautrachLegauMarkt RettenbachMarkt WaldMemmingerbergMindelheimNiederriedenOberrieden (Schwaben)OberschöneggOttobeurenPfaffenhausenPleßRammingen (Bayern)SalgenSontheim (Schwaben)Stetten (Schwaben)TrunkelsbergTürkheimTussenhausenUngerhausenUngerhausenUntereggWesterheim (Schwaben)WiedergeltingenWinterriedenWolfertschwendenWoringenBaden-Württemberg
Karte

Geografie

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Das Pfarrdorf Pleß liegt ca. 14 Kilometer nördlich von Memmingen an der Iller im Landkreis Unterallgäu und ist damit Teil der grenzüberschreitenden Planungsregion Donau-Iller. Das Gemeindegebiet besteht nur aus der Gemarkung Pleß. Außer dem Pleß gibt es keine weiteren Gemeindeteile.[2][3]

Einwohnerentwicklung

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Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1840 1900 1931 1946 1952 1961 1970 1991 1995 2000 2004 2010 2015 2017
Einwohner 0527 0656 0646 1028 0974 0757 0730 0728 0832 0839 0891 0847 0838 0861

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 702 auf 861 um 159 Einwohner bzw. um 22,7 %.

Bundestagswahl 2017[4]
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
52,6 %
8,7 %
16,6 %
7,7 %
5,4 %
2,3 %
2,9 %
3,8 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2013
 %p
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−12
−14
−13,1 %p
−0,9 %p
+10,4 %p
+2,7 %p
+1,0 %p
+0,6 %p
+1,4 %p
−2,2 %p

Bürgermeister und Gemeinderat

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Erster Bürgermeister ist seit Mai 2014 der Landwirt Anton Keller (* 1958); er wurde am 15. März 2020 mit 57,5 % der Stimmen wieder gewählt.

Die Wahl des Gemeinderates am 15. März 2020 hatte folgendes Ergebnis:

  • CSU: 4 Sitze (52,3 %)
  • Überparteiliche Wählervereinigung: 4 Sitze (47,7 %).

In der Amtszeit 2014 bis 2020 gab es nur den Wahlvorschlag der Überparteilichen Wählervereinigung, der alle 8 Sitze erhielt.

 
Wappen von Pleß
Blasonierung:Gespalten von Silber und Blau, belegt mit einem gesenkten, von Schwarz und Gold gespaltenem Wellenbalken; vorne ein schwarzes Patriarchenkreuz, dem ein schmales silbernes Doppelbalkenkreuz aufgelegt ist, hinten über einem liegenden silbernen Halbmond eine goldene heraldische Lilie.“[5]
Wappenbegründung: Das Kreuz im vorderen Teil des Wappens erinnert an die Wallfahrt zum heiligen Kreuz bei Pleß, die seit dem 17. Jahrhundert zu den beliebtesten Wallfahrten im mittelschwäbischen Raum zählt. Das aufgelegte silberne Kreuz ist das Zeichen des Unterhospitals von Memmingen, das seit dem Mittelalter im Gemeindegebiet begütert war. Im Jahre 1542 erwarb das Unterhospital die gesamte Herrschaft Pleß, veräußerte sie aber 1547 an Anton Fugger weiter. Die Lilie aus dem Fuggerwappen erinnert an die neuen Herrschaftsinhaber, die im Jahre 1719 das Dorf an die Kartause Buxheim verkauften. Der Mond ist dem Wappen der Kartause entnommen. An die sehr frühen Rechte der Herzöge und Kurfürsten von Bayern im Gemeindegebiet, beispielsweise als Lehensinhaber des Dorfgerichtes zu Pleß, erinnert die Silber-Blau-Tingierung des Wappens. Der Wellenbalken weist auf die Lage der Gemeinde an der Iller hin, die dort Grenzfluss zwischen Bayern und Baden-Württemberg ist.

Das Wappen wurde vom Heraldiker Theodor Goerge aus Freising gestaltet und wurde am 24. März 1987 durch Bescheid der Regierung von Schwaben genehmigt.

Die Flagge ist blau-gelb gestreift mit aufgelegtem Gemeindewappen.

Baudenkmäler

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Wirtschaft und Infrastruktur

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Am 30. Juni 2018 gab es in der Gemeinde 85 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze; von der Wohnbevölkerung standen 392 Personen in einer versicherungspflichtigen Beschäftigung. Damit überwog die Anzahl der Auspendler um 307 Personen. Zehn Einwohner waren arbeitslos.

Pleß ist ein bäuerlich geprägtes Dorf. 2016 bewirtschafteten die 26 landwirtschaftlichen Betriebe eine Fläche von 1356 Hektar.

Pleß liegt am Iller-Radweg, einer Fernverbindung für Radfahrer zwischen Ulm und Oberstdorf entlang des Flusses.

Durch den Ort führt die Staatsstraße 2031, die nach Süden mit der Einfahrt Memmingen-Nord der A 96 (12 km) und nach Norden mit Altenstadt verbindet.

Östlich des Ortes verläuft die Bahnstrecke Neu-Ulm–Kempten. Der Haltepunkt an dieser Bahnstrecke wurde jedoch stillgelegt, sodass hier keine Züge mehr halten. Im Zuge der Regio-S-Bahn Donau-Iller ist jedoch eine Wiedereröffnung einer Haltestelle in Pleß geplant.[6]

  • In der Gemeinde gibt es eine Kindertageseinrichtung mit 45 Plätzen und 29 Besuchern, davon vier Kinder unter drei Jahren (Stand 1. März 2019).
  • Die Grundschule wurde 1985 aufgelöst.

Sehenswertes

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Südfassade von St. Gordian und St. Epimachus
  • Pfarrkirche St. Gordian und Epimach von 1766/67, die wohl bedeutendste Dorfkirche im Memminger Raum
  • Wallfahrtskirche Zum Heiligen Kreuz von 1665; die sogenannte Kreuzkapelle mit Statuen von Ignaz Waibl liegt auf ehemals freier Flur zwischen Pleß und Fellheim. Die Sühnefußwallfahrt zum Heiligen Kreuz von Pleß wurde im Jahre 1973 wieder eingeführt. Sie beginnt in der Pfarrkirche Herz-Jesu in Fellheim zu einem drei Kilometer entfernten angeblich wunderwirkenden Kreuz in der Kreuzkapelle auf der Gemarkung von Pleß. Die Wallfahrt, an der jeweils bis zu 3000 Wallfahrer aus dem Illertal und Umgebung teilnehmen, findet von Mai bis Oktober an jedem zweiten Montag abends vor Sonnenuntergang statt.

Persönlichkeiten

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Literatur

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  • Gemeinde Pleß (Hrsg.): Chronik der Gemeinde Pleß im Landkreis Unterallgäu. Zur Geschichte eines schwäbischen Dorfes. ohne Jahr.
  • Hans Jochemko: 1150 Jahre Pleß – Ein Gemeinwesen im Wandel der Zeiten. 1988
  • August Gänsler, Anton Zanker: Geschichtsbeiträge für das Dorf Pless. 1935 / 2018. Books on demand, Norderstedt 2019. ISBN 978-3-7494-3429-9 [1]
  • August Gänsler: Geschichtsbeiträge Pless 1935. Books on demand, Norderstedt 2020, ISBN 978-3-7519-5070-1. [2]
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Commons: Pleß (Unterallgäu) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Pleß in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 21. Juni 2021.
  3. Gemeinde Pleß, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
  4. Zweitstimmen, gemäß Quelle www.wahlen.bayern.de abgerufen am 4. März 2018
  5. Eintrag zum Wappen von Pleß in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  6. SMA/Intraplan:Regio-S-Bahn Donau-Iller Ergebnisse der Hauptstudie (Memento des Originals vom 26. März 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rvdi.de (PDF; 2,4 MB), 27. November 2012, abgerufen am 19. November 2013