Liga (Polen) 1927

Spielzeit der höchsten polnischen Fußballliga

Die Liga 1927 war die erste Spielzeit der höchsten polnischen Fußball-Liga der Herren. Die Saison begann am 3. April und endete am 6. November 1927.

Liga (Polen) 1927
Meister Wisła Krakau
Absteiger Jutrzenka Kraków
Mannschaften 14
Spiele 182
Tore 827 (ø 4,54 pro Spiel)
Torschützenkönig Henryk Reyman (Wisła Krakau)
Meisterschaft 1926

Die 14 Mannschaften spielten an insgesamt 26 Spieltagen aufgeteilt in einer Hin- und einer Rückrunde jeweils zwei Mal gegeneinander.

Spielorte der Liga 1927
Verein Stadt
Ruch Wielkie Hajduki Chorzów
1. FC Kattowitz Kattowitz
Wisła Krakau Krakau
Jutrzenka Kraków Krakau
ŁKS Łódź Łódź
Klub Turystów Łódź Łódź
Czarni Lwów Lwów
Hasmonea Lwów Lwów
Pogoń Lwów Lwów
Warta Poznań Posen
TKS Toruń Toruń
Legia Warschau Warschau
Polonia Warschau Warschau
KS Warszawianka Warschau

Abschlusstabelle

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Pl. Verein Sp. S U N Tore Quote Punkte
 1. Wisła Krakau (P)  26  19  2  5 095:320 2,97 40:12
 2. 1. FC Kattowitz  26  18  0  8 067:430 1,56 36:16
 3. Warta Poznań  26  15  2  9 079:550 1,44 32:20
 4. Pogoń Lwów  26  13  3  10 065:420 1,55 29:23
 5. Legia Warschau  26  12  3  11 070:650 1,08 27:25
 6. Klub Turystów Łódź  26  12  3  11 052:570 0,91 27:25
 7. ŁKS Łódź  26  11  3  12 054:510 1,06 25:27
 8. Polonia Warschau  26  9  7  10 061:680 0,90 25:27
 9. Czarni Lwów  26  10  4  12 045:500 0,90 24:28
10. TKS Toruń  26  11  2  13 056:860 0,65 24:28
11. Hasmonea Lwów  26  8  7  11 055:780 0,71 23:29
12. Ruch Wielkie Hajduki  26  9  5  12 035:540 0,65 23:29
13. KS Warszawianka  26  8  2  16 052:640 0,81 18:34
14. Jutrzenka Kraków  26  3  5  18 041:820 0,50 11:41
  • Polnischer Meister
  • Absteiger
  • (P) amtierender polnischer Pokalsieger

    Kreuztabelle

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    1927[1] WIS KAT WAR PLW LEG TUR ŁKS POL CZA TOR HAS HAJ WAW JUT
    1. Wisła Krakau 3:0 4:1 0:2 1:0 5:1 3:1 7:1 4:0 15:0 3:1 2:0 8:2 7:2
    2. 1. FC Kattowitz 0:2 1:5 1:0 2:3 4:1 4:1 4:3 2:0 5:2 9:3 7:0 3:2 5:1
    3. Warta Poznań 3:2 1:0 2:1 8:1 03:0 1 5:2 4:1 0:3 4:2 3:4 1:4 1:0 4:0
    4. Pogoń Lwów 4:1 00:3 1 6:2 11:2 00:3 1 2:0 3:1 3:0 8:1 1:2 0:1 2:1 2:0
    5. Legia Warschau 1:4 5:0 3:1 4:3 5:2 6:3 2:2 2:0 6:1 4:1 1:1 1:4 5:1
    6. Klub Turystów Łódź 5:1 2:0 0:3 1:1 1:6 4:2 1:0 3:2 2:0 6:2 4:1 3:7 4:2
    7. ŁKS Łódź 0:0 1:2 2:1 1:0 3:1 2:0 3:4 2:2 4:1 3:0 6:2 5:2 2:1
    8. Polonia Warschau 2:1 3:1 1:5 3:3 2:1 0:3 2:1 3:3 2:5 9:2 3:5 3:3 3:2
    9. Czarni Lwów 2:3 0:1 3:3 3:1 2:1 3:0 0:4 1:1 0:4 2:3 2:1 1:0 3:2
    10. TKS Toruń 2:7 1:3 6:3 3:5 2:2 2:1 1:0 4:3 0:1 0:2 0:4 4:2 4:3
    11. Hasmonea Lwów 2:2 2:4 7:5 2:2 0:2 3:3 3:0 2:2 3:0 2:5 2:2 1:2 2:1
    12. Ruch Wielkie Hajduki 0:4 0:2 0:5 0:2 3:1 2:0 1:3 00:3 1 2:1 0:0 1:1 0:0 1:3
    13. KS Warszawianka 0:2 1:2 1:5 03:0 1 2:1 1:2 2:1 2:4 1:5 0:2 5:1 0:1 8:2
    14. Jutrzenka Kraków 0:4 1:2 1:1 2:3 5:4 0:0 2:2 0:0 1:6 2:4 2:2 1:3 4:1
    1 
    Wertung

    Skandalspiel zwischen Kattowitz und Wisła Krakau

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    Bis zum Saisonende lieferte sich der 1. FC Kattowitz, ein Verein der deutschen Minderheit in Polen, mit Wisła Krakau ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Tabellenspitze. Drei Spieltage vor Saisonende trafen beide Mannschaften vor 20 000 Zuschauern in Kattowitz aufeinander. Die Partie erregte landesweit große Emotionen, der in Warschau erscheinende Przegląd Sportowy (Sportrundschau) schrieb von einem „heiligen Krieg“ zwischen einem deutschen und einem polnischen Klub.[2]

    In der zweiten Halbzeit traf der Schiedsrichter nach Meinung der Platzherren eine Reihe von Fehlentscheidungen zu Gunsten der Krakauer Gäste, die auf diese Weise zwei Tore erzielen konnten. Ein Gegentreffer des Kattowitzer Stürmers Ernst Joschke wurde dagegen wegen einer angeblichen Abseitsstellung nicht anerkannt. Nach einem aus Sicht der Platzherren ungerechtfertigten Elfmeter für Wisła verließen die FC-Spieler, geführt von ihrem Kapitän, dem früheren Nationaltorwart Emil Görlitz, aus Protest das Spielfeld. Der Krakauer Mannschaftskapitän Henryk Reyman verwandelte den Strafstoß auf das leere Tor zum 0:3. Anschließend stürmten Hunderte von wütenden Zuschauern das Spielfeld, der Schiedsrichter konnte es nur unter Polizeischutz verlassen.[3]

    Der 1. FC legte beim PZPN Protest gegen die Wertung des Spieles ein. Doch der Verband erklärte die Leistung des Schiedsrichters für einwandfrei. Da die FC-Spieler den Platz vor dem Abpfiff verlassen hatten, wurde die Partie als abgebrochen eingestuft und somit als 2:0-Sieg für Wisła gewertet.

    Emil Görlitz berichtete später, der Schiedsrichter habe ihm zwei Jahre nach dem Spiel auf die Frage, warum er die Kattowitzer in flagranter Weise benachteiligt habe, mit dem Satz geantwortet: „Ich konnte nichts anderes tun.“[4] Nachdem der Konflikt um dieses Spiel die nächsten Jahrzehnte konsequent in der polnischen Sportgeschichte ausgespart worden ist, vertritt in der Gegenwart ein Teil der Experten ebenfalls die Version, das Spiel sei manipuliert worden.[5]

    Einzelnachweise

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    1. Ergebnisse und Tabelle 1927. In: wildstat.com. Abgerufen am 20. September 2018.
    2. Przegląd Sportowy, 1. Oktober 1927, S. 3.
    3. Thomas Urban: Schwarze Adler, weiße Adler. Deutsche und polnische Fußballer im Räderwerk der Politik. Göttingen 2011, S. 15 f.
    4. Sport [Katowice], 11. August 2011, S. 4.
    5. 75 lat OZPN w Katowicach. Książka pamiętkowa. Wyd. Andrzej Gowarzewski/Joachim Wałoszek. Katowice 1996, S. 55.