Langwieden
Langwieden ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Kaiserslautern in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau an, innerhalb derer sie sowohl gemessen an der Einwohnerzahl als auch gemessen an der Fläche jeweils die zweitkleinste Ortsgemeinde darstellt.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 22′ N, 7° 30′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Kaiserslautern | |
Verbandsgemeinde: | Bruchmühlbach-Miesau | |
Höhe: | 403 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,02 km2 | |
Einwohner: | 279 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 40 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 66894, 66849 (Artamhof) | |
Vorwahl: | 06372 | |
Kfz-Kennzeichen: | KL | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 35 202 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Am Rathaus 2 66892 Bruchmühlbach-Miesau | |
Website: | www.langwieden.de | |
Ortsbürgermeisterin: | Hannah Havel | |
Lage der Ortsgemeinde Langwieden im Landkreis Kaiserslautern | ||
Geographie
BearbeitenDie Gemeinde liegt am Rand der Sickinger Höhe zwischen den Naturparks Pfälzerwald und Saar-Hunsrück. Zu Langwieden gehören zusätzlich die Wohnplätze An der Dümpfelhecke, Artamhof, Pletschmühle, Reesberger Hof, Schernau, Steigwiesen, Sternbrunnerhof und Ziegelhütte.[2] Mitten durch den Ort verläuft der Mühlbach. Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Hauptstuhl, Landstuhl, Mittelbrunn, Gerhardsbrunn, Martinshöhe und Bruchmühlbach-Miesau.
Geschichte
BearbeitenDer Ort gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zur Herrschaft Landstuhl der Herren von Sickingen. Neben dem damals bereits vorhandenen Ortsnamen tauchte 1735 die Variante Langeten auf.
Nach der Besetzung des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen (1794) gehörte der Ort von 1798 bis 1814 zum Kanton Homburg im Departement Donnersberg und wurde von der Mairie Lambsborn verwaltet. 1815 hatte Langwieden insgesamt 130 Einwohner. Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen kam die Region zunächst zu Österreich, 1816 wurde es an das Königreich Bayern abgetreten. Unter der bayerischen Verwaltung kam der Kanton Homburg und damit auch die Gemeinde Langwieden 1818 zum Landkommissariat Homburg im Rheinkreis, aus dem 1862 das Bezirksamt Homburg entstand. Da ein Teil des Bezirksamts – einschließlich Homburg selbst – 1920 dem neu geschaffenen Saargebiet zugeschlagen wurde, wechselte der Ort in das Bezirksamt Zweibrücken.
Ab 1939 war der Ort Bestandteil des Landkreises Zweibrücken. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Langwieden innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte die Gemeinde 1972 in den Landkreis Kaiserslautern; im selben Jahr wurde sie Bestandteil der neu geschaffenen Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau.
Religion
BearbeitenDie Katholiken gehören zum Bistum Speyer, die Evangelischen zur Protestantischen Landeskirche Pfalz.
Politik
BearbeitenBürgermeister
BearbeitenOrtsbürgermeisterin von Langwieden ist Hannah Havel. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde sie mit einem Stimmenanteil von 57,41 % gewählt und ist damit Nachfolgerin von Max Marowsky, der nicht erneut angetreten war.[3][4] Sie wurde im Juni 2024 wiedergewählt.
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Von Schwarz und Silber gespalten, rechts fünf silberne Bollen 2:1:2, links ein rotgefasster und -bedeckter silberner Kirchturm mit goldenem Turmhahn.“ | |
Wappenbegründung: Die Bollen stellen eine Referenz an die Zugehörigkeit des Ortes zur Herrschaft Landstuhl und dadurch wiederum zu den Sickingern dar. |
Kultur
BearbeitenKulturdenkmäler
BearbeitenVor Ort befinden sich insgesamt sechs Objekte, die unter Denkmalschutz stehen, darunter die protestantische Kirche, die 1496 in dem amtlichen Schematismus der Diözese Worms erstmals erwähnt wurde. Sie enthält eine im Jahr 1975 von Hugo Mayer eingebaute Orgel.
Natur
BearbeitenInnerhalb der Gemeindegemarkung befinden sich insgesamt zwei Naturdenkmale.
Wirtschaft und infrastruktur
BearbeitenWirtschaft
BearbeitenIn den Jahren 2017 bis 2020 wurde auf der Gemarkung der Windpark Langwieden errichtet, der sich zusätzlich in Teilen über die Nachbargemeinde Gerhardsbrunn erstreckt.
Verkehr
BearbeitenDie nächsten Autobahnanschlussstellen sind Bruchmühlbach-Miesau und das Autobahnkreuz Landstuhl-West an der Bundesautobahn 6 (Saarbrücken–Kaiserslautern) etwa sieben Kilometer entfernt. Mitten durch den Ort verläuft außerdem die Kreisstraße 68. die ein Verbindung nach Gerhardsbrunn schafft. Mitten im Ort zweigt von dieser die Kreisstraße 66 nach Mittelbrunn ab. Durch den Osten der Gemeindegemarkung führt außerdem die Landesstraße 465, die eine Verbindung nach Landstuhl schafft.
Persönlichkeiten
BearbeitenSöhne und Töchter der Gemeinde
Bearbeiten- Oskar Heil (1908–1994), Physiker
- Marianne Baun (* 1948), Pädagogin und Politikerin (CDU)
Personen, die vor Ort gewirkt haben
Bearbeiten- Ludwig Liebel (1887–1962), Politiker (NSDAP), hatte in der Nachkriegszeit in Langwieden seinen Wohnsitz
Weblinks
Bearbeiten- Homepage der Ortsgemeinde Langwieden
- Literatur über Langwieden in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 143 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 31. Oktober 2019 (siehe Bruchmühlbach-Miesau, Verbandsgemeinde, vierte Ergebniszeile).
- ↑ Langwieden: Hannah Havel zur Ortsbürgermeisterin ernannt. In: Die Rheinpfalz. 2. Juli 2019, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 31. Oktober 2019; abgerufen am 31. Oktober 2019.